Wieso haben die alten Parteien keine Frauen als Kanzlerkandidat aufgestellt, sondern nur die AfD?
CDU/CSU, SPD und Grüne, haben alle Männer aufgestellt.
Die AfD hat als einzige Partei eine Frau aufgestellt.
2 Antworten
Ich denke, das liegt einfach daran, dass im Moment die klassisch etablierten Parteien keine weiblichen Kandidatinnen zu bieten haben, die es mit den aktuellen männlichen Favoriten aufnehmen könnten. Damit will ich nicht sagen, dass es keine Frauen gäbe, die als Kandidatin geeignet wären, sondern ich will vielmehr betonen, dass es im Moment keine Persönlichkeit gibt, der man bessere Eigenschaften zutrauen würde, als die gerade etablierten Schwächlinge zu bieten haben.
Sollte ich doch irgendeine Kandidatin übersehen haben, dann möge sie mir verzeihen, dass ich die Meinung vertrete, dass man solche Leute, die man übersieht, uns nicht zur Wahl anbieten sollte.
Hast du schon mal den Begriff "Feigenblatt" gehört? So viel zur AfD und die Rolle der Frau aus deren Sicht.
Wieso es bei den anderen grad weiblichen Kandidatinnen gibt ist wohl eher ne Mischung aus Grundwahrscheinlichkeit und Zufall (die Grünen bilden noch am ehesten die Geschlechterverteilung der Gesellschaft ab, aber selbst da sind Männer überproportional politisch aktiv).
Ich meine die Aufstellung einer Frau um davon abzulenken, welches Frauenbild die AfD proklamiert. Nebenbei ist Frau Weidel auch noch als einer der gemäßigten Aktivposten der Partei in anderen Bereichen eine willkommene Ablenkung von der eigentlichen Agenda. Die Wahl ist also sicher eine sehr bewusste, auch wenn die Statistik noch viel mehr als bei den anderen Parteien gegen eine Frau an der Spitze spricht.
Nun die überspitzte Kurzfassung des AfD Leitbildes wäre der alte Witz: "Warum steht die Frau im Wohnzimmer? Ihre Kette ist zu kurz!"
Das ganze Blabla um traditionelles Familienbild, Wertschätzung der Hausfrau/Mutter und Co ist doch nur Ablenkung davon das Frauen insgeheim vor allem als Gebärmaschinen und Kindermädchen gesehen werden. Schließlich ha jede von ihnen die Pflicht ihren Beitrag im Kampf gegen die große "Umvolkung" zu leisten.
Und ja, das kann man jetzt als überspitzten Nonsens abtun, weil es so nicht explizit im Programm steht, aber wer bitte gibt denn irgendwas auf Parteiprogramme. Vor allem wenn die Indizien eine andere Sprache sprechen.
Ich versteh leider den alten Witz nicht.
Ist es vielleicht der Fall, dass du uralte bist und uralte Ideen, in die Gegenwart projizierst?
Wenn du nun sagst, dass man nicht auf das Parteiprogramm der AfD Rücksicht nehmen braucht, was soll das dann sein, worauf du deine Thesen erstellt hast?
Ich glaube dieses Gespräch bringt keinen von uns beiden weiter. Belassen wir es doch einfach dabei, dass ich die AfD unabhängig vom Spitzenkandidaten für unwählbar halte und noch weniger verstehen kann, wie moderne Frauen die wählen können.
Die Metapher Feigenblatt war mir nicht bekannt.
,,Als Metapher bezeichnet das Feigenblatt einen Gegenstand, der vor einen anderen Gegenstand gestellt ist, um diesen in der Absicht zu verbergen, dessen moralisch angreifbare Eigenschaft nicht gewahr werden zu lassen."
Du meinst damit, dass man die Weidel aufstellt, um von der AfD abzulenken?
Ist die Weidel nicht so ziemlich das Aushängeschild der AfD?
Und wieso ist es bei der AfD nicht eine Mischung aus Grundwahrscheinlichkeit und Zufall?