Wie viel darf ein Stallplatz für ein Pferd kosten?
Hallo,
Momentan habe ich mein Pferd in einem größeren Stall mit Vollpension stehen (misten, füttern und raus und reinbringen auf einen befestigten Paddock tagsüber bzw. Im Sommer auf die Koppel vormittags und danach auf den Paddock ist inbegriffen). Ich zahle 450 Euro.
Nun hat der Stallbesitzer sich entschlossen, künftig entweder Halbpension anzubieten oder Vollpension zu den Konditionen:
Vollpension: füttern, raus und reinbringen und misten von Mo. Bis Fr. (Sa.,So. Und an Feiertagen soll man selbst misten) für 580 Euro.
Halbpension: füttern, raus und reibringen. Misten muss man täglich selber. 470 Euro.
Da ich Vollzeit berufstätig bin, bin ich natürlich nun ratlos, was ich tun soll. Der Stall an sich ist auch eher veraltet und ungepflegt Boxen staubig und nicht gut gelüftet, sehr unaufgeräumt, Sattelkammer riecht muffig etc) sodass ich 580 Euro für Vollpension, wo ich dann trotzdem noch selbst misten muss, schon sehr viel finde.
Ein weiteres Problem ist, dass mein Pferd schon bald 29 Jahre alt ist (trotzdem noch sehr fit) und in der Gruppe rangniedrig, sodass ich ihn eigentlich ungerne umstellen möchte.
Wie viel zahlt ihr für eure Ställe, welche Preise wären angemessen und welche Arbeiten macht ihr selbst?
8 Antworten
Kosten "dürfen"? Unendlich. Er bekommt sie halt nur gebucht, wenn ein Markt dafür da ist, es Menschen gibt, die ihr Pferd zu den Konditionen unterbringen möchten.
Dass die Erhöhung so groß ausfällt, wenn zukünftig Pferdebesitzer misten, ist klar. Das geht ins Geld, wenn da Laien dran sind.
Hier in unserer Gegend sind die Preise danach immer noch sehr günstig und die Erhöhung durchaus üblich in Bezug auf die aktuellen Kostensteigerungen.
Der Stall an sich ist auch eher veraltet und ungepflegt Boxen staubig und nicht gut gelüftet, sehr unaufgeräumt, Sattelkammer riecht muffig etc)
das ist dann ja nicht erst seit gestern so.
warum bist du nicht vor 5 oder 6 jahren umgezogen mit dem tier?
ich würde für das pferd einen rentnerplatz auf einem entsprechend ausgestatteten hof suchen. mit jederzeitigem unanagekündigten besuchsrecht. wenn so ein hof seriös ist, kostet das ganze pro monat ungefähr dasselbe wie jetzt.
rangniedrige pferde gewöhnen isch besser ein, als ranghohe.
Ich hab ihn erst vor 2 Jahren bekommen und war daher erstmal froh, dass ich einen Stall gefunden habe, wo viele Leute ein Auge auf ihn haben und wo er rundum versorgt ist, weil ich noch nicht wirklich Erfahrung hatte.. mir sind die 'Mängel' natürlich schon vorher aufgefallen, aber für 450 incl. Allem habe ich das erstmal hingenommen
Gleich mal vorne weg, der Stallbetreiber darf die Miete anpassen, aber nur in einem gewissen Rahmen, ich finde, über 100€ mehr sprengt diesen Rahmen, meist wird bis max. 50€ mehr erhöht.
Du kannst dieser Erhöhung widersprechen, was aber bedeutet, dass du vermutlich den Stall verlassen musst mit deinem Tier.
Ich persönlich würde für eine top Anlage auch mein Geld zahlen, die Frage ist halt, braucht man das alles? Also ich persönlich bräuchte weder Halle noch Reitplatz, etc. Da ist halt dann die Frage des Preises ein anderes Niveau.
An deiner Stelle würde ich mich nach einer anderen Lokation umsehen.
Nein, es gibt prozentuale Abstufungen in Miet-und Verwarungsvertragsrecht.
Das hilft nur niemanden wenn der Verpächter damit seine Unkosten nicht mehr decken kann und den Laden dann dicht macht.
Aber es hilft der anderen Vertragspartei, zudem kann der Verpächter zum nächstmöglichen Zeitpunkt den Beitrag erneut erhöhen. Ein Vertrag darf niemals zum Schaden einer der beiden Parteien geschlossen werden.
Der hilft es auch nicht.
Oder glaubst du irgendein Pensionsbetreiber zahlt oben drauf damit der die Boxen voll hat?
Mieterhöhungen greifen immer erst nach der Evtl Kümdigungsfrist.
Ist einem die Mieterhöhung zu teuer oder man mit den Vertragsänderungen nicht einverstanden hat man die Möglichkeit zu gehen.
Gar kein Problem
Dennoch darf eine Partei nicht einfach wahllos den Preis erhöhen, auch dafür gibt es Regelungen. Wenn es finanziell nicht aus geht, hat der SB vorab verpasst, einzugreifen.
Es ist nicht wahllos, er gibt die gestiegenen Kosten weiter.
wie gesagt man hat die Möglichkeit zu gehen
und doch schneidet sich der SB ins eigene Fleisch, denn sehr viele PBs kaufen kein Pferd mehr, wenn das "alte" Pferd nicht mehr ist. Ich kenne einen sehr guten Stall, der eine sehr lange Warteliste hat(te). Diese Warteliste ist nun bis auf fast Null geschrumpft und der SB ist pessimistisch, ob er den Stall noch mal voll bekommt. 100 Euro mehr auf einen Schlag zu verlangen, ist riskant. Für den SB selbst.
Er schneidet sich auch ins eigene Fleisch wenn er seine Kosten nicht decken kann.
Kommt auf den Vertrag an, in der Regel kann der SB die Preise beliebig oft erhöhen, ähnlich einer Tankstelle.
Das einzige der Kunde kann widersprechen und sein Sonderkündigungsrecht wahrnehmen.
Da es weder Miet noch echte Verwahrungsverträge sind.
Auch steht es Privateinstallern immer frei sich von der Pferdehaltung, den Besitz zu trennen. Bei gewerblichen, landwirtschaftlichen Einstallern sieht es anders aus.(Der Einstaller benötigt die Tiere zum überwiegenden Teil seiner Erwerbstätigkeit/ seines Lebensunterhaltes)
Hallo,
Rechtlich bin ich nicht so versiert, nach meinem Empfinden würde ich aber folgendes tippen: Ihr habt doch sicherlich einen Vertrag in dem die Konditionen festgehalten sind. Da kann der Vermieter, in dem Fall der Stallbesitzer, nicht einfach nach gut Lust und Laune was ändern. Was sagen denn die anderen Einsteller dazu? Ihr seid doch sicher mehrere?
Der Stallbetreiber kann auch allen ordentlich kündigen und anbieten, in dem Modell, das er danach macht, einen Platz zu buchen.
Kündigen kann er natürlich zu den Bedingungen.
In dem Fall würde dann nur ein Stallwechsel bleiben oder das Gespräch mit dem Stallbesitzer suchen. Wenn er merkt, das ein Großteil seiner Einsteller nicht mit den neuen Bedingungen klar kommt und den Stall verlassen würde, kann man sich ja vielleicht auf andere Bedingungen einigen.
Ein angemessen gibt es hier nicht wirklich. Zivilrechtlich kann jemand verlangen, was er will, der Kunde muss dann entscheiden, ob es ihm das wert ist.
Ob aber bestehende Verträge einfach so geändert werden können, liegt an den genauen Regelungen im Vertrag. Es steht dem Vermieter aber frei, den alten Vertrag (mit den festgelegten Fristen) zu kündigen.
Am Ende läuft es darauf hinaus: du akzeptierst die Preiserhöhung oder suchst dir was anderes.
100€ ist bei den gesteigerten Kosten mehr als realistisch kalkuliert