Stallwechsel Pferd - Ja oder Nein?

8 Antworten

Huhu,

Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen, dass du wissen musst was dir wichtiger ist. Ob du eher Richtung Tierwohl gehst, weniger bezahlst oder du lieber eine Halle hast (die man nicht immer benutzen kann), mehr zahlst...

Auch wichtig ist zu wissen wie die Stallgemeinschaft im neuen Stall ist, denn nichts ist schlimmer als eine blöde Stallgemeinschaft.

Ich persönlich würde den Stallwechseln aufgrund des Tierwohles und auch aufgrund des Geldes.

Nach einigen Umzügen meines Pferdes... Ich würde gehen. Auch, wenn es schwer fällt, dein Pferd wird dir die freie Bewegung danken.

Niemand bleibt im Leben für immer an einem Ort. Man wird irgendwann flügge - und man darf selbständig anfangen zu denken, wie du es jetzt tust.

So ein Ortswechsel ist manchmal nicht verkehrt, auch bei so einem emotionalen Wert. Wenn du kannst, halte dir die Option frei, dass du ggf zurück kannst. Immer im guten gehen - also nicht den Stall kritisieren, sondern eher sagen, dass du für dich beschlossen hast, deinem Pferd eine andere Haltungsform anzubieten.

Ich wünsche dir viel Erfolg hoffentlich bei dem Umzug. Ich würde es machen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Zuerst wäre zu klären, wann dein Pferd in einen Offi umziehen dürfte. Gerade wenn es aus der Box kommt und gerne spielt und läuft wird ihm die neu gewonnene Freiheit mit Sicherheit sehr viel Spaß machen - vllt zuviel für den aktuellen Verletzungsstand.

Ist das geklärt wäre es für mich persönlich keine Frage - für mich steht das Wohlergehen meiner Tiere ganz oben, Halle etc. nth, aber nix, wovon ein Pferd profitiert. Boxenhaltung geht für mich gar nicht und gerade mal 2 - 6h auf einem Paddock ist ja wohl ein Witz. Auch die Fresspausen - wäre für mich ein NoGo.

Wissen musst du es natürlich selber, klar ist es nicht einfach nach so langer Zeit den Stall zu wechseln, gerade wenn du dich selbst sehr wohl fühlst. Nur - du fährst nach ein paar h wieder nach Hause, dein Pferd muss da sein Leben verbringen. Und Pferdegerecht ist das nun leider alles nicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin
Likie0505 
Fragesteller
 04.10.2022, 11:14

Im Sommer stehen sie bei uns von März/April bis November 24/7 draußen. In den Wintermonaten gibt es dann den Paddock. Momentan gäbe es also noch keine „Umgewöhnung“ von Box zu Offenstall da sie komplett draußen steht. Daher denke ich sollte das nicht so ein großes Problem darstellen.

2

Naja so eine Reithalle wäre für mich schon unverzichtbar. Ich würde an deiner Stelle nach einer 3 oder 4 Alternative schauen.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich reite seit meinem 6.Lebensjahr und habe zwei Pferde

Ich könnte mit einem Stall verquickt sein wie sonst mit nichts. Selbst, wenn er meiner Familie gehören würde - meine Pferde halte ich nur in bewegungsreicher Haltung mit pferdeindividueller Fütterungsmöglichkeit. Wäre es der Stall meiner Familie, würde ich einen Umbau vorschlagen und, sofern die Entscheidung nicht bei mir liegt, der Entscheider aber nicht umbauen wollte, die Pferde eben woanders haben. In Deinem Fall also kannst Du mit dem Verein ja verbunden bleiben, an Kursen etc. dort teilnehmen, aber wohnen dürfen sie woanders.

Deine Preise entlocken mir ein Lächeln ... unter 400 Euro gibt es in dieser Gegend hier bei uns eher Matschloch mit Bretterverschlag, die würde ich gar nicht als Kriterium sehen, weil Du ja in beiden Fällen sehr günstig dran bist - und es ist auch die Frage, wer wie weit jetzt dann erhöhen muss, wenn sich die wirtschaftliche Situation niederschlägt, ob dann nicht der eine Stall den anderen überholt.

Die Aktivstallhaltung im Zusammenhang mit Fesselträgerschwäche ist natürlich schon genial - rund um die Uhr in Bewegung (und zumindest nach der Integration, bei manchen auch währenddessen, in gemäßigter, da sie doch mehr umher wandern als laufen) auf befestigten Böden.

Ich habe selbst schon Pferde mit Disposition für Sehnenproblematiken in den Aktivstall integriert sowie ein paar solcher Pferde anderer Besitzer beobachtet - und nach ein paar Monaten mich nie mehr mit den Sehnen beschäftigen müssen. Bei unseren war es beim einen auch der Fesselträger hinten rechts, beim anderen die Strecksehne vorne. Beide kannten wir vorher ca. 2,5 bis 3 Jahre. Beide hatten alle paar Wochen mal ein Thema mit der jeweiligen Sehne. Bei der Integration habe ich schon ein bisschen die Augen zu machen müssen, weil die natürlich sich nicht in eine neue Herde stellen und nur da stehen, sondern von Familie zu Familie laufen, sich mit den Mitgliedern der jeweiligen Familie ausprobieren, wo sie da im Rang wären, ob sie da überhaupt rein passen ... da ist recht viel Bewegung für solche Patienten drin und man hat ja keinen Gradmesser, wo sie überziehen oder ob sie wissen, wann sie Ruhe geben müssen. Da kann man nur hoffen, dass sie spüren, wann es genug ist, sie vielleicht auch mal aufhören müssen, die Rangspielereien zu suchen. Aber es hat sich gezeigt, dass sie immer stabiler wurden und das Thema schnell vergessen war.

Was das Stallklima angeht, kann einem die eigentlich egal sein. Man hat zur Beschäftigung ja seine Pferde, auf die man sich auch konzentrieren möchte. Wenn nette Leute dabei sind, bleibt man vielleicht noch auf einen Ratsch sitzen, findet man keine, die einem zusagen, verabschiedet man sich und fährt wieder heim. Dann bleibt einem mehr Zeit für andere Hobbys oder auch, um im alten Verein aktiv zu bleiben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981
Likie0505 
Fragesteller
 05.10.2022, 16:14

Ach wie cool, du hattest auch ein Pferd oder kennst eines welches einen Fesselträgerschaden/Sehnenschaden hatte und ist in den Aktivstall gezogen und dort war es super angenehm? Das klingt ja ermutigend😊

0
Baroque  05.10.2022, 21:05
@Likie0505

Mein Wallach, den ich von 2008 bis zu seinem Tod vor ca. 3 Monaten hatte, hatte etwa 2,5 Jahre, bevor ich ihn kaufte, einen Fesselträgerschaden und immer und immer wieder leichte Lahmheiten an dem Bein. Nach Barhufumstellung und Haltungsumstellung nie mehr wieder.

0