Was wäre auf Dauer teurer: eigener Stall o. Pension?

6 Antworten

Wiese mit Unterstand geht so lange gut, wie du kein Sauwetter hast XD

Du musst bei einem eigenen Stall bedenken, du zahlst:
Pacht oder Kauf des Landes mit den entsprechenden Steuern und Grundbucheinträgen.
Heu zukaufen, oder selber machen (was wiederum Diesel und Maschinen kostet).
Stroh zukaufen oder selber machen (siehe oben).
Sägespäne als Liegeunterlage (zukaufen und hertransportieren lassen).
Strom und Wasser.
Reparaturkosten.
Steuern, Versicherungen, div. andere Abgaben.
Mistentsorgung, vorher: Bau einer entsprechenden Mistablagestelle
Div. Bauanträge und Genehmigungen beim Amt.
Tierseuchenkasse.

Etc.

Plus: Ein eigener Stall ist deine eigene Verantwortung, keinen Tag ohne hinzufahren, egal ob 0 Grad und Dauerregen, -20 Grad, + 36 Grad.
Ich hab nen kleinen Stall und glaub mir, diesen Sommer... Da bin ich teilweise um Mitternacht raus gefahren zum "Nacht-Misten" weils tagsüber nicht zum aushalten war...
Mit 40 Fieber musste ich auch hin und mein Zeug machen, den Pferden ist das egal, die haben ihre Bedürfnisse. Und gearbeitet wollen die Tiere auch noch werden...

Das ist nicht so einfach. Pro Pferd brauchst du ca. einen halben Hektar Weideland. Allerdings, wenn die Pferde im Winter auf derselben Fläche stehen und alles vermatscht gibt die Weide im Jahr darauf deutlich weniger her. Du brauchst also im Prinzip eine eigene Winterfläche oder sehr viel Weidefläche. Das geht schonmal bei der Pacht ins Geld.

Unterstand ist auch nicht so einfach, weil du einen festen Unterstand nicht einfach so bauen darfst. Erlaubt sind nur mobile Unterstände. Ein Unterstand für so viele Pferde kostet etliche tausend Euro.

Der ganze "Kleinkram", Zaunpfosten, Litze, Isolatoren, Werkzeug, Weidezaungeräte und Batterien gehen bei der Größe auch ins Geld.

Von Maschinen, die du zum Transport von Heu und Mist brauchst reden wir da noch nicht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologin, medizin. Fortbildungen, Pferde-Gnadenhof
pony  11.01.2024, 21:44

arbeitszeit - 12 euro mindestlohn pro stunde muss mit eingerechnet werden. auch für die eigene arbeit. denn in der zeit kann man nirgendwo anders arbeiten, verliert also einkommen.

1
Von Experte Punkgirl512 bestätigt

Natürlich ist bei 5-10 Pferden der eigene Stall idR auf Dauer billiger, da du ja deine eigene Arbeitskraft nicht bezahlst. Und ab 3-4 Pferden ist das alleine ein knochenharter Ganztags Job mit Koppel/Paddockpflege (zB Abmisten, Mulchen, Einsäen, Zäune, Wasser, etc.), ohne entsprechende Geräte wie zB Hoflader, besser noch Traktor, auf jeden Fall was mit Schaufel und wo du dann auch benötigte Utensilien wie zB zum Mulchen anhängen kannst, schafft man es alleine gar nicht mehr.

Mit lediglich einem Unterstand ist es dann auch nicht getan, du brauchst die Möglichkeit kranke Pferde separat stellen zu können, ein trockenes Heu/Strohlager, einen befestigten Misthaufen, der Mist muss dann auch entsorgt werden, eine Sattel/Gerätekammer, Hufbearbeiter und Tierarzt benötigen einen zugfreien, trockenen Platz zum Arbeiten.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Bei 5-10 Pferden macht etwas eigenes durchaus Sinn - allerdings ist man dann halt auch selbst dafür verantwortlich.

Kommt aber halt auch auf den Preis davon an und die Preise drumherum - nur mit Abbezahlen oder Pacht ist es ja nicht getan. Da kommt noch Koppelpflege, Heu, ggf. Einstreu, Mistentsorgung, Zaunmaterial, und und und dazu.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Hallo,

das kann man so nicht direkt sagen. Wichtig wäre zu wissen wie hoch die Kosten beim eigenen Stall sind, wobei man auch nochmal zwischen laufenden (Strom, Wasser, Heu) und einmaligen unterscheiden muss.

Liebe Grüße