Wie stellt man fest, ob ein Lehrer ein guter Lehrer ist?
Man mache sich bitte die Anwort nicht zu leicht !
Für Schüler, Eltern und teilweise auch für Lehrer ist ein guter Lehrer ein Lehrer, der Schüler mit guten Noten hat.
Nach meiner Vorstellung ist ein Lehrer ein guter Lehrer, wenn er Wissen, Kenntnisse oder Fähigkeiten so vermittelt, dass die Schüler dann hinterher damit Erfolg haben können. Als Konsequenz würde ich meinen, dass ein guter Lehrer Schüler hat, die bei den nachfolgenden Lehrern im gleichen Fach im Durchschnitt gute Noten haben.
Ich habe sogar einmal in meiner Fachschaft die Durchschnittsnoten der Klassen in denen jeweils der Lehrer unterrichtet hat mit den Durchschnittsnoten der Schüler im gleichen Fach im darauffolgenden Jahr und zusätzlich dies mit den Durchschnittsnoten aller Schüler in allen Klassen (von 5 bis 11) im gleichen Fach verglichen. Das Ergebnis war frustrierend. Kein Lehrer ist besonders positiv oder negativ aufgefallen. Die Schüler scheinen relativ redundant auf die Fehler ihrer Lehrer zu sein.
Es geht bei dieser Frage nicht darum welche Eigenschaften eines Lehrers gewünscht werden, sondern darum wie man die Qualität des Lehrers messen kann. Das scheinen mir die meisten Antwortenden nicht verstanden zu haben.
Es handelt sich um ein Messproblem und nicht um die Wünsche an einen Königsschrank. Nach welcher Art von Messung soll ein Vorgesetzter (z.B. der Direktor) seine Lehrer beurteilen?
Definition (nicht von mir): Das Messverfahren definiert die zu messende Größe.
8 Antworten
Als Konsequenz würde ich meinen, dass ein guter Lehrer Schüler hat, die bei den nachfolgenden Lehrern im gleichen Fach im Durchschnitt gute Noten haben.
Das ist finde ich eine fehleinschätzung. Das problem ist das für gewöhnlich ja immer neuer stoff hinzu kommt.
Wenn du nun einen guten lehrer hast der dir A gut beibringen kann. Der neue lehrer aber B dir nicht gut beibringen kann. Dann wirst du wenn B abgefragt wird. (und A ja nicht mehr weil A schnee von gestern ist) eben schlechter abschneiden.
Das erste problem ist: Es gibt verschiedene arten zu lernen. Ein lehrer kann mit seiner lehrmethode erfolgreich bei manchen schülern sein. Aber andere verstehen dann nur schlichtweg bahnhof. Die lernen dann besser bei einem anderen Lehrer weil der den stoff so vermitteln kann das sie den gut verstehen. Die anderen schüler tun sich eventuell dann bei diesem lehrer schwer.
Ein wirlich guter lehrer weiss davon und schafft es für verschiedene schüler verschiedene methoden anzuwenden. bzw. für den allgemeinen fall diese zu kombinieren. oder zumindest einen guten kompromiss zu finden.
Aber die wissensvermittelung selbst ist nur die halbe miete.
Die andere ist den Schüler zu motivieren. (jetzt mal ganz allgemein gesprochen) Dazu gehört auch die Fähigkeit die Klasse ruhig zu halten.
Ich habe lehrer erlebt denen sind die Schüler auf den kopf herumgetanzt. Und ich habe genauso lehrer erlebt die es geschafft haben durchzugreifen und führ ruhe zu sorgen.
Die methoden dafür wahren ziemlich verschieden. Aber es gibt durchaus mehrere wege. Dies zu erreichen. Und dabei kommt es durchaus ziemlich auf die Persönlichkeit des lehrers an.
Das Messen ergibt sich für gewöhnlich aus der erklärung.
Um messen zu können. Müssen wir ja ersteinmal definieren was ein guter lehrer ist. Um von daraus ein maß festzulegen.
Aber gut:
Nach noten kannst du es nach meiner ansicht gar nicht wirklich messen.
Das problem ist hier immer das die Note das Lehrer schüler verhältniss. Sprich: die note wird stark vom schüler selbst beinflusst.
Wenns dem nicht gut geht. kann der lehrer noch so gut sein. Seine noten werden drunter leiden. Und dafür gibt es viele faktoren.
Daher ist das nach meiner ansicht kein gutes maß für einen guten lehrer.
Ich würde mich hier wohl primär auf die Motivation beschränken.
Wir können davon ausgehen das ein Schüler der dem Unterricht folgt und mitarbeitet. Warcheinlich Prinzipiell relativ zu seiner eigenen situation besser abschneidet als jemand der das nicht macht.
Das Konkrete maß währe hier eben die beobachtung der klassen des lehrers. Für gewöhnlich kennt ne schule ja ihre klassen. Und ein guter lehrer wird auch dafür sorgen können das die Problemklassen eher etwas ruhiger sind als bei anderen lehrern.
Ich gebe dir nen beispiel dafür. Ein lehrer den ich persönlich durchaus aus guten lehrer bezeichne. War bei uns in der ausbildung an der Berufschule. Ein lehrer der von anfang an ziemlich zähne gezeigt hat und später dann aber durchaus lockerer gelassen hat. Wir hatten durchaus ein paar hanseln drinnen die den unterricht gestört haben. Der hat die wenn sie das getan haben knallhart an die tafel vor geholt und die abgefragt. Natürlich mit entsprechender note. Die zumeist schlecht war. Das hat er bei einigen ein paar mal machen müssen. und dann war durchaus aber ruhe im schiff.
Zusätzlich würde ich wohl feedback und bewertungsbögen der schüler zu rate ziehen. Bei uns im studium war das bei semester ende standard das die Studenden den Professoren ein Feedback zur vorlesung gegeben haben. Ist denke ich an schulen durchaus auch sinnvoll soetwas zu machen.
So kann man durchaus auch ein eindruck dafür gewinnen welchen eindruck ein lehrer bei den schülern hinterlässt.
Deine Anforderungen an einen Direktor der etwa 100 Lehrer in etwa 10 verschiedenen Fächern zu beurteilen hat, sind nicht erfüllbar.
Schülerfragebögen dienen vor allem als Feedback für den Lehrer zur Selbstkontrolle falls er sich überhaupt auf so etwas einläßt.
Nach meiner Vorstellung ist ein Lehrer ein guter Lehrer, wenn er Wissen, Kenntnisse oder Fähigkeiten so vermittelt, dass die Schüler dann hinterher damit Erfolg haben können
Die Definition finde ich ganz gut. Ich würde hier besonders auf das 'können' abstellen.
Denn das ist die Grenze, bis zu der der Lehrer drinsteckt. Ob die Schüler dann WIRKLICH was mitnehmen, ob sie lernen, ob sie sich anstrengen oder ob sie einfach sagen 'Schule geht mir am allerwertesten vorbei' kann der Lehrer nicht wirklich beeinflussen.
Genauso würde 'gute Noten' einen Lehrer zum guten Lehrer machen, wenn er Unterricht macht, den niemand versteht, aber gute Noten verschenkt. Und das bringt natürlich niemandem was.
Als Konsequenz würde ich meinen, dass ein guter Lehrer Schüler hat, die bei den nachfolgenden Lehrern im gleichen Fach im Durchschnitt gute Noten haben.
Sehe ich nicht als logische Konsequenz. Damit würdest du die 'guter Lehrer' Eigenschaft von den individuellen Schülern und ggf. noch den nachfolgenden Lehrern abhängig machen, weniger von seinen Fähigkeiten.
Ich denke ein guter Lehrer ist jemand, der den Stoff so vermittelt, dass die große Mehrheit die Chance hat ihn verstehen zu können, er sollte seinen Schülern faire Chancen lassen gute Leistungen zu erbringen und er sollte Leistungen gerecht beurteilen. Zudem sollte er sich in der Klasse durchsetzen können (was heute immer wichtiger wird), dennoch respektvoll bleiben und die Fähigkeit haben die Schüler zu motivieren.
Ich hatte in der Schule eine Mathelehrerin, die war genau das. Die hat übrigens auch jede Woche einen Test geschrieben und sie hat schaffbare aber auch keine laschen Anforderungen an die Schüler gestellt.
Die Noten waren insgesamt schlechter als die eines anderen Kurses, bei dem die Noten 'hergeschenkt' wurden. Aber sie war eindeutig die bessere Lehrerin.
Dafür gibt es keine objektiven Messwerkzeuge. Unter anderem deshalb, weil jeder Mensch andere Maßstäbe an das Prädikat «Gut» anlegt. Mit den Noten als Bewertungskriterien der Schüler hat das schon mal gar nichts zu tun.
Such mal nach dem Namen Sabine Czerny. Sie sorgte dafür, dass die Schüler ihrer Klasse fast nur gute Noten bekamen (und auch die dafür erforderlichen Leistungen erbrachten). Dafür wurde sie gemoppt und musste die Schule verlassen. Der Neid anderer Eltern führte zu dem Vorwurf, sie würde den sozialen Frieden stören.
Gruß Matti
Es ist schwer, die Kompetenz des Lehrers allein an den Noten zu messen (dafür gibt es zu viele beeinflussende Faktoren). Für mich ist ein guter Lehrer jemand, der die Schüler dort abholt, wo sie sind, im Sinne von, dass er nicht stur dem Lehrplan folgt, sondern auf die bereits vorhandenen Kenntnisse Rücksicht nimmt und nicht sagt: „Das müsst ihr schon können, euer Pech“.
Dazu schafft er es, mit verschiedenen Methoden Kindern das selbstständige Lernen beizubringen oder mithilfe diverser Lehrmethoden die Inhalte für alle zugänglich zu machen.
Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass der Durchschnitt gute Noten hat. Es bedeutet eher, dass der Lehrer es schafft, das Beste aus dem Schüler rauszuholen.
Ferner zeichnet sich für mich ein guter Lehrer darin aus, dass er Werte wie Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, Hilfsbereitschaft nicht nur vermittelt, sondern vorlebt.
Wie ich den Grad an „guter-Lehrer“ bestimmen würde:
- Professionalität (gerechte Behandlung bei den Noten (also keine Bevorzugung auf persönlicher Ebene)
- ein Repertoire an verschiedenen Lehrweisen (um möglichst viele Schüler abzuholen)
- Vorleben von Werten (siehe oben)
- Rücksichtnahme auf schwächere Schüler
- grundlegendes Wissen von psychischen Erkrankungen bzw. Entwicklungsstörungen, die in der Schule auftreten können (Depression, Angst, Impulskontrollstörung, ADHS bzw. ADS, Autismus)
Du hast nicht verstanden, dass ich nach der Messbarkeit gefragt habe und nicht nach deinen besondern Vorstellungen oder Wünschen.
Ich denke, dass es schwer zu messen ist. Was man messen kann, ist ja, wie du schon sagst, die Noten, anhand derer man ermitteln könnte: hat der Lehrer den Stoff vermittelt oder nicht?
Andere „objektive“ Messwerte (wie Noten) sind u.a. die Beurteilung von Lehrmaterialen (ob der Lehrer inklusive Aufgaben zur Verfügung stellt), den Lernbedingungen (ob die Schüler sich im Unterricht entfalten können) oder den Stoff effektiv vermittelt (Stichwort Verständlichkeit).
Der Lehrerberuf ist ein menschennaher Beruf, d.h. es spielen sehr viele subjektive Faktoren eine Rolle, die schwerer zu ermitteln sind. Das ist auch die Aufgabe des Lehrers, sich nicht zu sehr von ihnen beeinflussen zu lassen (siehe unfaire Benotung).
Zitat von dir: "Ich denke, dass es schwer zu messen ist."
Und genau deshalb habe ich die Frage hier eingestellt.
Verstehe👍🏻 ich habe mal gerade bisschen recherchiert. Es wurden folgende Kriterien zur Bestimmung eines „guten Lehrers“ wie folgt beschrieben:
Nach A. Helmke (2003) kennzeichnen folgende Merkmale den guten Unterricht:
- eine effiziente Klassenführung
- ein lernförderliches Unterrichtsklima
- vielfältige Motivierung
- Strukturiertheit und Klarheit
- Wirkungs- und Kompetenzorientierung
- Orientierung an den Schülern
- Förderung des aktiven, selbstständigen Lernens
- Variation von Methoden und Sozialformen
- Konsolidierung, Sicherung, intelligentes Üben
- Umgang mit Heterogenität und gute Passung
(https://condorcet.ch/2022/01/was-ist-eine-gute-lehrperson/)
Ein Direktor könnten anhand dessen z.B. einen schlechten Lehrer daran erkennen, wenn der Störpegel in der Klasse sehr hoch ist und die Schüler alle unmotiviert/überfordert/unterfordert sind und folglich schlechte Noten schreiben
Ja, nur das beantwortet nicht die Frage, wie man das messen soll, wenn man als beurteilender Vorgesetzter nicht ständig dabei sein kann.
Es gibt hie und da Unterrichtsbesuche, da die aber meines Wissens angekündigt werden. Dadurch ist eine Verzerrung/Manipulation vorhanden. Wenn der Direktor hinten sitzt, traut sich ja kein Schüler, Stress zu machen.
Der Direktor kann es nur erahnen, wenn er an der Klasse vorbeiläuft und diese wiederholt gefühlt 1000 Dezibel laut ist.
Selbst eine im Klassenzimmer installierte Kamera würde nicht ein authentisches Bild der Klasse und des Lehrers wiedergeben, da alle sich beobachtet fühlen.
Kurz gesagt: zufriedenstellende Messmittel gibt es für mich nicht
Auf meinen Ansatz bist du dabei aber nicht eingegangen. Die Qualität eines Lehrers sollte am erzielten Output ermittelt werden. Wie der Lehrer das macht, hängt von seiner Persönlichkeit ab und ist deshalb weder vergleichbar noch für die Gesellschaft wichtig.
Ein guter Lehrer ist ein natürlich begabter Pädagoge.
Probleme bei der Messung besonder im Fachgebiet deutsch v.a. in höheren Klassen:
1. Besondere Tendenz in dem Fach am Klassenverband zu messen da es wenig objektive Bewertungsmaßstäbe gibt sobald man in den von Aufsätzen, Deutungen und Literaturkenntnis dominierten Bereich in höheren Stufen kommt
2. Besonders krasses Problem dass eigentlich kaum Fähgkeiten vermittelt werden, stattdessen => Deutscharbeiten als "fortgesetzten Intelligenztest" über Jahre ausgezogen zu verstehen ergibt leider ziemlich viel Sinn.
3. Der Einfluss von hermeneutischen Aufgabenstellungen in höheren Klassenstufen verschärft die ersten beiden Punkte
4. Traditionell ist ne 6 in Deutsch was seltsames und viele 5en in einer Arbeit eigentlich auch.
5. Nochmal zurück zu Fähigkeiten vermitteln- in keinem anderen Fach geht es so wenig darum die zum Bestehen der Arbeiten nötigen Fähigkeiten direkt zu trainieren und ist es so wenig möglich dies überhaupt gezielt zu tun- unterrichtet wird man in Hintergrundwissen und anhand von Beispielen- ausdenken muss man sich was Schlaues aus dem heiteren Himmel bei der Arbeit. Originelle und beeindruckende Leistungen im Fach Deutsch kommen oft irgendwoher nur nicht aus dem Unterricht - sondern wenn Schüler selber lesen.
Es geht bei meiner Frage um die vergleichende Messbarkait, und nicht um irgendwelche Wünsche oder Vorstellungen, die der einzelne hat.
Diesen Kommentar verstehe ich nicht so ganz, denn ich negiere bei meinen Ausführungen nicht dass es eine vergleichbare Messbarkeit geben kann.
Die vergleichende Messbarkeit kann man anlegen anhand von großskaligen Vergleichsarbeiten. Problem hierbei ist dass die Vergleichsabeiten eben auch auf die Talente der Schüler rekurrieren.
Ich halte die Beurteilung durch die Schüler für einen messbaren Maßstab dafür ob jemand Lehrer werden soll oder nicht.
Schüler sind Nettigkeit leicht zu täuschen. Dass sie getäuscht wurden, merken sie höchstens erst hinterher.
Du hast offensichtlich, wie viele andere, die Frage nicht richtig verstanden oder gelesen. Deshalb habe ich meine Frage ergänzt.