Wie steht ihr zum Kommunismus?
Mich würde mal Interessieren, wie ihr so zum Kommunismus steht. Findet ihr ihn gut? Würdet ihr in einer Kommunistischen Welt Leben wollen? Oder seid ihr vielleicht lieber für den Sozialismus? Gerne auch mit Begründung und Argumenten für- und gegen diese Ideologien.
Das Ergebnis basiert auf 59 Abstimmungen
10 Antworten
Hallo,
der Kommunismus ist der größte Feind, er muss zermalmt werden, wo immer es auch zu sehen ist.
TengriBizMenen
Wie wir in der Geschichte sehen können, ist das ein durchaus sinnvolles Konzept, dass einhergeht mit Wohlstand, Freiheit, Demokratie und weiteren Werten, die der Kapitalismus immer versprochen hat, aber jedes mal auch eingeschränkt, untergraben und zerstört hat.
Nichts von dem, was du behauptest, stimmt.
Das beschreibt deinen Kommentar eigentlich recht perfekt.
Genau für diese erwähnten Werte steht der Kapitalismus und nicht der Kommunismus (streng genommen ist der Kommunismus nicht über die Theorie hinausgekommen!).Der Sozialismus (Vorstufe des kommunismus) steht den von dir erwähnten Werten wie Freiheit entgegen,wurde probiert und variiert und steht für Leid und Elend (Ja die zB. Udssr oder Kuba hatten/haben Spielarten des Sozialismus!)!!!
Soviel Leid gab's in den Nationen aber nicht? Leid und Elend? Ich hätte selbst nicht gerne unter dem Leid und Elend des Zar's in Russland gelebt oder dem Leid und Elend der Nationalisten in China. Verglichen damit und Teils auch verglichen mit uns, hatten/haben sie mehr Freiheit gebracht. Soviel Elend in der Sowjetunion, wo plötzlich alle lesen konnten, was zu essen hatten und wo schlafen konnten.
Ich bin religiös orientierter, pazifistischer Anarchokommunist.
Schon ohne die anderen Antworten gelesen zu haben, konstatiere ich, dass 95% der Ablehnenden nicht wissen, was Kommunismus ist.
Je nach Größe des Systems ist der Kommunismus ab einem gewissen Entwicklungsstand mehr als möglich.
Der Kapitalismus ist mit das schlimmste System, das ich mir vorstellen kann und wenn man durchblickt hat, wie das Weltgeschehen im Moment funktioniert und wer wie das Geschehen kontrolliert, kann man eigentlich nur verzweifeln. Vor allem, wenn man wie ich Pazifist ist, denn es scheint immer weniger möglich, sich ohne Gewalt zu wehren.
Ich weiß, (Siehe Ausbildung unter der Antwort), dass die Menschheit die meiste Zeit ihrer Existenz in mehr oder minder kommunistischen, akephalen Gesellschaften gelebt hat und einige das auch noch tun. Sinnvollerweise. Und entgegen der Aussage vieler Antworten hier, gab es auch historisch funktionierende Syteme, die der modernen Definition des Kommunismus wirklich entsprachen, im Gegensatz zu den häufig genannten autoritären Regimen, in denen der Kommunismus meist gar nicht erst versucht oder beabsichtigt wurde.
Wie kannst du gleichzeitig religiös und Kommunist sein? Das widerspricht sich.
Nein, tut es nicht. Im Gegenteil sogar. Du beziehst dich vermutlich auf Karl Marx: Marx war Atheist und hat den Atheismus teils in die marxistische Philosophie miteinfließen lassen.
Und
1. Ist Marx nicht der Erfinder des Kommunismus
2. Ist Marxismus nicht gleichbedeutend mit Kommunismus
3. kann man selbstverständlich Kommunist sein, ohne Marxist zu sein - es gab den Kommunismus lange vor dem Marxismus und es gibt genug nicht-marxistische Strömungen.
4. kann man die dialektische Philosophie des Marxismus für richtig halten und dennoch religiös sein, wenn man mit Marx' Gottesverständnis nicht übereinstimmt
5. Im Gegenteil: Sehr viele, wenn nicht die meisten Religionen, lehren als Gesellschaftsform im Kern den Kommunismus.
Nein, der Kommunismus ist nicht mit z.B. dem Christentum vereinbar. Das Menschenbild des Kommunismus steht dem der Bibel diametral gegenüber, und daran hängt es.
Die Parallelen in einigen Aspekten sind durchaus da, aber das macht es noch nicht kompatibel.
Inwiefern genau?
Zudem:
Das Christentum ist erstens eine von mindestens 4300 bekannten Religionen und nicht auf den Begriff "religiös" pauschalisierend übertragbar. Zweitens ist es in seiner Auslegung extrem heterogen. Hier müsste man auch präzisieren, um welches Christentum es geht, davon abgesehen, dass "religiös" nicht gleichbedeutend mit "institutionell" ist und auch privaten Glauben umfasst.
Ich hab mich nicht all zu viel mit Anarchie, und noch weniger mich Anarchokommunismus befasst, ich weiß nur dass alle recht ähnliche Ziele verfolgen. Wenn ich jetzt gerade schon die Möglichkeit habe mit einem Anarchokommunisten zu schreiben, kannst du mir erläutern, wo genau der Unterschied dieser drei Ideologien liegt? Ich stimme dir mit deinem Kommentar vollkommen zu, und sehe selbst den Kapitalismus als ein abscheuliches System.
Ich persönlich verfange mich eher ungerne in Ideologien, ich wähle die Worte nur um meine Ansichten möglichst passend zu beschreiben, aber ich kann die Ideologien natürlich gerne erklären:
Anarchie (bzw. eher Anarchismus) ist sozusagen der Überbegriff für verschiedenene anarchistische Strömungen, die der etymologischen Bedeutung des Wortes "Abwesenheit von Herrschaft" nachkommen. Häufig verwechselt wird sie von ihren Gegnern mit der "Anomie" (Abwesenheit von Ordnung/Regeln). Beispiele für die Strömungen sind Anarchokommunismus, Anarchosyndikalismus, Anarchokollektivismus und viele weitere. Sie überlappen auch häufig und widersprechen sich nicht unbedingt.
Anarchokommunismus ist eine der Strömungen und betont prinzipiell nur eine Anarchie mit den Eigenschaften des Kommunismus (Vergesellschaftung/Kollektivierung von Ressourcen etc.) und orientiert sich an dem Grundsatz "Jeder nach seinen Fähigkeiten, jeder nach seinen Bedürfnissen". Es bildet übrigens ein bisschen den Kontrast zum unsäglichen "Anarchokapitalismus", der feuchte Traum aller Monopolunternehmer, die sich gerne den kontrollierenden Staat vom Hals schaffen und einen absolut freien Markt wollen. Einzig gemeinsam haben beide, dass ein Staat nicht erwünscht ist. Anarchokapitalisten sind natürlich eigentlich keine Anarchisten, da, wie wir wissen, mit dem Kapitalismus immer Herrschaft einhergeht.
Nun, und was Kommunismus ist, weißt du ja, wie ich annehme. Eine klassenlose, staatslose, herrschaftslose Gesellschaft in der die Grundgüter Allgemeingut sind.
Um einen kleinen Einblick in den Anarchismus zu bekommen, in diesem Fall in den Anarchosyndikalismus, kann ich dir diese Dokumentationen über die anarchistischen Republiken Spaniens empfehlen, die durch Franco gewaltsam zerstört wurden - eine freie Zeit, der jene Spanier die sie miterlebt hatten lange nachtrauerten:
Auch auf Wikipedia kannst du vieles nachlesen:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Anarchismus_in_Spanien
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Anarchismus
Als Ethnologiestudent kann ich auch diese Dokumentation über die Penan in Malaysia sehr empehlen, sie zeigt neben vielen schönen Szenen, wie sich das Leben der ehemaligen fast herrschaftslosen Wildbeutergesellschaften nach ihrer Einverleibung durch die "moderne" Gesellschaft drastisch verschlechtert hat. https://youtu.be/TiQBTesZUJQ
Vor allem die Szenen 24:46-25:52, 27:40-28:20 und 43:37-44:30 regen zum nachdenken an und sind sehr berührend. Aber die gesamte Doku ist wunderschön anzusehen.
Hierzu von Wikipedia:
Die Gesellschaft der Penan ist kaum hierarchisch. Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind kaum ausgeprägt. Die Jagd wird von den Männern ausgeübt, das Gewinnen des Sagomehls ist vornehmlich Aufgabe der Frauen. Darüber hinaus gibt es jedoch kein Spezialistentum. Das Zusammenleben wird von Beobachtern als relativ friedlich und konfliktarm geschildert. Privateigentum in unserem Sinne ist nicht bekannt. Das Teilen von Nahrungsmitteln und Gebrauchsgegenständen ist üblich. Das Nicht-Teilen gilt als größtes Vergehen. Im Unterschied zu anderen Dayak-Völkern wie den Iban oder den Bidayuh waren die Penan niemals Kopfjäger.
Die Kultur der Dayak-Völker ist einem starken Anpassungsdruck durch Regierung, Missionare und der westlichen Lebensweise der sie umgebenden Ethnien ausgesetzt.
Ich werde mir die Dokus definitiv anschauen, vielen Dank für die Aufklärung!
Ist eine dieser Ideologien, die auf dem Papier in der Theorie so wundervoll klingen. Allen geht es gut, kein Neid, der Staat regelt alles und er macht es auch immer besser.
Die Realität sieht aber anders aus. Jedes sozialistisch-kommunistische Experiment der Geschichte endete am Ende IMMER mit Leid und Unterdrückung. Der Kommunismus steht dem menschlichen Wesen diametral gegenüber und ist mit dem Idealen von Freiheit und Demokratie unvereinbar.
Allen geht es gut, kein Neid, der Staat regelt alles und er macht es auch immer besser.
Und daran merkt man, dass du nicht mal weißt was der Kommunismus tatsächlich ist. Der Kommunismus ist absolut Staatslos, das heißt es gibt auch keinen Staat der irgendwas regeln kann
Die Realität sieht aber anders aus. Jedes sozialistisch-kommunistische Experiment der Geschichte endete am Ende IMMER mit Leid und Unterdrückung.
Gibt es dafür Beispiele?
Und daran merkt man, dass du nicht mal weißt was der Kommunismus tatsächlich ist.
Und du weißt Bescheid?
Der Kommunismus ist absolut Staatslos, das heißt es gibt auch keinen Staat der irgendwas regeln kann
Verwechselst du da gerade Kommunismus mit Anarchie? Die sind nicht dasselbe. Ja in der Endstufe des Kommunismus gibt es keine Staaten mehr und genau da beginnt das Probem, da dieser Zustand sich nicht mit der menschlichen Natur vereinbaren lässt. ^^
Gibt es dafür Beispiele?
DDR, Nordkorea, Kuba, PR China, UdSSR.
Und wenn jetzt der bescheurte Einwand kommt, das wäre ja gar kein echter Sozialismus gewesen, dann kann ich diese Diskussion nicht weiterführen, weil ich mich erstmal vor Lachen krümmen muss. Dann kann ich dich noch weniger ernst nehmen, als ich das jetzt schon tue.
Deine Haltung ist ein Schlag ins Gesicht alljener die unter dieser menschenverachtenden Ideologie ihr Hab und ihr Leben verloren haben.
Ja in der Endstufe des Kommunismus gibt es keine Staaten
Ganz genau. Kommunismus und Anarchokommunismus sind im Grunde gleichbedeutend.
da dieser Zustand sich nicht mit der menschlichen Natur vereinbaren lässt.
Belege? Was ist denn die menschliche Natur?
Und wenn jetzt der bescheurte Einwand kommt, das wäre ja gar kein echter Sozialismus gewesen,
Wie sind wir denn plötzlich beim Sozialismus gelandet? Du hast ja das Problem erkannt, chapeau. Denn abgesehen davon, ob das nun Sozialismus war oder nicht (diese Büchse der Pandora einer Scheindebatte möchten wir beide nicht öffnen), ist Kommunismus auch völlig ohne Sozialismus als Zwischenstufe vollkommen möglich.
Und du weißt Bescheid?
Ja, definitiv. Zumindest kenn ich mich soweit aus, dass ich die Grundsätze des Kommunismus verstanden habe.
Verwechselst du da gerade Kommunismus mit Anarchie
Nein, nur lernt der Kommunismus nach Karl Marx eben Anarchisch. Es ist natürlich nicht das selbe, und trotzdem kann Kommunismus ohne Anarchie nicht existieren.
da dieser Zustand sich nicht mit der menschlichen Natur vereinbaren lässt
Witzig, dabei sind Regierungen, Ländergrenzen, Gesätze etc. alles unnatürliche Konzepte die sich der Mensch ausgedacht hat. Anarchie ist, egal wie du es drehst und wendest, die natürlichste Form in der man leben kann
DDR, Nordkorea, Kuba, PR China, UdSSR.
Wow, du hast es geschafft gerade einmal einen einzigen Staat aufzuzählen, der wirklich in Richtung Kommunismus geht und das ist Kuba. Witziger Weise hat Kuba sogar wunderbar funktioniert, bevor die USA eingegriffen hat um dann zu sagen, wie schlecht Kommunismus doch ist.
Die DDR und UdSSR waren Stalinistisch. Stalinismus ist die Interpretation von Stalin auf die Kommunistische Interpretation von Lenin. Hat also über 2 Ecken schon nichts mehr mit dem ursprünglichen Kommunismus nach Karl Marx zu tun.
China und Nordkorea basieren wiederum auf die Interpretation von Mao...was wieder nichts mit dem Ursprünglichen Konzept des Kommunismus zu tun hat.
das wäre ja gar kein echter Sozialismus gewesen
War es aber faktisch nicht. Wenn es du simple Fakten so witzig findest, dann tut mir das leid, aber es ändert nichts über die Fakten an sich. Sie waren sozialistisch geprägt, jedoch in keinster Weiße wirklich Sozialistisch oder Kommunistisch
Deine Haltung ist ein Schlag ins Gesicht alljener die unter dieser menschenverachtenden Ideologie ihr Hab und ihr Leben verloren haben.
Naja gut, dann ist deine Haltung ein aktiver Schlag ins Gesicht an jeden Obdachlosen, jegliche Sklaven und jeden anderen Menschen die unter den Umständen des Kapitalismus leiden. Zudem ein Schlag auf die gesamte Menschheit, da der Kapitalismus aktiv den Klimawandel fördert.
Allen geht es gut, kein Neid, der Staat regelt alles und er macht es auch immer besser.
Was allerdings weder eine Definition noch ein Merkmal des Kommunismus wäre und somit eigentlich nichts mit dem Thema zu tun hat. Das es allen gut gehen soll, haben schon fast alle Ideologien propagiert, die Abwesenheit von Neid wohl noch gar keine und das letze ist das, was jeder Staat von sich behauptet, nicht nur demokratische, dementsprechend ist es auch kein Alleinstellungsmerkmal von Kommunismus.
Jedes sozialistisch-kommunistische Experiment der Geschichte endete am Ende IMMER mit Leid und Unterdrückung.
Spannend nur, das man davon nichts sieht. Mir gehts blendend, wir haben eine stabile Demokratie und gehören zu den glücklichsten Staaten der Welt. Und das sehen die meisten Landsleute wohl ähnlich.
Der Kommunismus steht dem menschlichen Wesen diametral gegenüber
Ach ja, das übliche Scheinargument. Lässt sich auf alles anwenden, auf Kapitalismus, auf Faschismus, auf Demokratie, auf Diktatur, auf wirklich fast alles.
ist mit dem Idealen von Freiheit und Demokratie unvereinbar.
Genau, und Faschismus ist nicht mit Diktatur vereinbar, oder wie?
Wie stellst du dir einen "undemokratischen Kommunismus" vor? Das ist ja schon ein grober Widerspruch in sich.
Wie wir bereits wunderbar sehen, funktioniert der Kapitalismus absolut nicht. Dem Kommunismus nach Karl Marx also eine Chance zu geben ist definitiv keine schlechte Idee. Vor allem, weil sie sich in der Theorie absolut fantastisch anhört und Kuba zB. auch gezeigt hat, wie gut es funktionieren kann
Hast du dich schon einmal mit den anarchistischen Republiken Spaniens beschäftigt? Sie, und die Kibbuzim, halte ich persönlich für bessere, erfolgreiche Beispiele eines funktionierenden antiautoritären Kommunismus ohne Sozialismus.
Nichts von dem, was du behauptest, stimmt.
Der Kommunismus hat Armut, Unfreiheit, die Herrschaft kleiner Cliquen oder eines Diktators hervorgebracht. Es ist kein sinnvolles Konzept, und das hat die Geschichte zur Genüge gezeigt.