Wie steht der Islam zum Christentum und Jesus?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Christen sind - wie Juden - "Leute der Schrift". Laut Koran wurden Thora, Psalmen und Evangelium von Allah herabgesandt; diese Schriften gelten indes als verfälscht. Die Schriftbesitzer müssen im Islam respektiert werden und dürfen ihre Religion behalten.

Christen werden im Koran jedoch auch als "Beigeseller" bezeichnet, da die Dreifaltigkeit falsch interpretiert wird. Der Koran hält den Christen vor, dass sie in Bezug auf Gott drei (thalatha) sagen (Sure 4,171). Sie sagen, Gott sei "der dritte einer Triade" (Sure 5,73), was Jesus und Maria einschließen würde (Sure 5,116). Sie sagen, Jesus sei Gott (Sure 5,72.116) oder Sohn Gottes (Sure 9,30: ibn; Sure 19,34-35; walad), obgleich doch in Wahrheit der eine und einzige Gott "nicht zeugt noch gezeugt wird" (Sure 112,3): lam yalid wa lam yulad.

Jesus wurde laut Koran zudem nicht gekreuzigt. Guckst du HIER, wie der Koran Jesus darstellt.

Xingfu 
Fragesteller
 30.04.2021, 19:57

Eine sehr tolle Antwort! Jedoch verstehe ich das mit dem Verfälschten nicht so ganz… und wie meinst du das mit Beigeseller? Vielleicht können wir uns ja auch näher austauschen, wenn das für dich in Ordnung ist.

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BelfastChild  30.04.2021, 20:02
@Xingfu

Warum glauben Muslime überhaupt, dass die Schriften verfälscht wurden?:

Da Muhammad und seine Anhänger die Schriften der Juden, die nicht auf Arabisch vorlagen, nicht lesen konnten, stand Aussage gegen Aussage. In den theologischen Streitgesprächen, die die Juden mit Muhammad führten, war dieser hoffnungslos unterlegen, so daß er sich nur darauf berufen konnte, daß er als Gesandter Gottes (rasul allah) beauftragt sei und Kritik an der Offenbarung in Wirklichkeit Kritik an Gott selbst sei (Sure 2,135f.).Daher kam er mehr und mehr zu der Überzeugung, daß die Juden (und auch die Christen) ihre Offenbarungen verfälscht haben müßten (neunmal in Sure 2; fünfmal in Sure 3, viermal in Sure 4 und 5).

Quelle: Mohammed - "Prophet" aus der Wüste von Prof. Dr. Christine Schirrmacher und Prof. Dr. Thomas Schirrmacher, Seite 50.

Und "Beigeseller" bedeutet, dass die Christen angeblich den Monotheismus gebrochen haben. Christen glauben nicht an drei Götter, sondern an einen. Aber der Koran behauptet, dass Christen quasi drei haben. Die schlimmste Sünde im Islam ist nämlich die Beigesellung (Sure 4,48):

48Allah vergibt gewiß nicht, daß man Ihm (etwas) beigesellt. Doch was außer diesem ist, vergibt Er, wem Er will. Wer Allah (etwas) beigesellt, der hat fürwahr eine gewaltige Sünde ersonnen.
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fati123  15.05.2021, 17:42

Kannst du mit vllt bei meiner frage auch helfen?

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dermonnema933  15.05.2021, 17:58

Es ist genau umgekehrt. Die Bibel ist ja viel älter als der Koran. Da wurde eben vieles abgekupfert und falsch verstanden, z.b. die Dreieinigkeit. So auch das Zentrale im Christentum geleugnet, nämlich der Sühnetod Jesu für die Menschen. Aus Jesus wurde ein Moslem gemacht wie auch aus Abraham etc.. Der Islam muss herrschen.. Nächstenliebe?... wenn die Christen Steuern zahlen, dürfen sie am Leben bleiben...

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Wie steht der Islam zum Christentum und Jesus?
Durchwachsen.

Im Qor'an gibt es Stellen, die positiv über Christen reden, und Stellen, die sie als "ungläubig" verurteilen. Also werden Christen im Islam je nach Ausprägung unterschiedlich beurteilt bzw. behandelt.

Im traditionellen Islam sind Christen typischerweise als "Dhimmi" Bürger zweiter Klasse, und wenn sie nicht versuchen, Muslime von ihrem Glauben zu überzeugen und es dulden, dass Muslime versuchen, sie zum Islam abzuwerben, werden sie in Ruhe gelassen. Und wer sich vom Islam abwendet, wird mit dem Tod bestraft.

"Fundamentalisten" sind da oft weniger tolerant: In Saudi-Arabien darf ein Araber kein Christ sein. Auch gibt es regionale Besonderheiten: In Pakistan spielt z.B. das aus dem Hinduismus stammende Konzept der "Reinheit" (ursprünglich die Rechtfertigung des Kastenwesens) eine Rolle: Da wird einem "unreinen" Christ schon mal verboten, neben einem "reinen" Muslim zu sitzen oder Dinge anzufassen, die ein Muslim berühren möchte.

Für praktische Beispiele, wie mit Christen umgegangen wird, kannst du z.B. auf Open Doors recherchieren, was zu einzelnen Ländern gesagt wird, in denen es viele Muslime gibt. Wobei Länder, in denen Christen relativ gut behandelt wurden, natürlich nicht auf der Liste stehen (die werden aber leider auch immer weniger).

I’m islam gilt Jesus als gesandter gottes, der das Evangelium und das Christentum verkündet hat. Er wird im koran sehr oft gelobt und hat einen hohen Stellenwert. Jesus wurde geboren bzw. Maria wurde mit ihm als Jungfrau schwanger.

Jesus konnte auch schon direkt nach der Geburt sprechen, weil Gott es ihm erlaubt hatte. Er konnte außerdem kranke heilen, tote wieder beleben und blinde heilen. Das natürlich weil Gott es ihm ermöglicht hatte.

Islamisch gesehen wurde Jesus nicht gekreuzigt, sondern Gott hat ihn zu sich emporgehoben und wird ihn in der Endzeit wieder her Absenden.

Hoffe konnte dir weiterhelfen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Am lernen.

Die Frage lässt sich recht leicht beantworten, wenn du dir einfach die Staaten ansiehst, in denen der Islam die Mehrheit bildet...

Was man dort nicht sieht sind Toleranz, Verständnis und Gleichbehandlung...

Hi @@

Christen im Islam

- sind Leute des Buches, ihre Schrift (Bibel) hat etwas von Gottes Wort

- an jesus glauben auch die Muslime (Prophet)

- wenn ein Christ ein Tier halal schlachtet, darf der muslim von diesem Fleisch essen.

- Christen werden vom koran liebend dazu aufgefordert, in ihrer Religion nicht zu übertreiben. Sprich zu behaupten jesus wäre ein Gott/sohn gottes

- was christen von Muslimen lernen können, ist die Einheit Gottes ernster zu nehmen. Die Trinität ist Gott 3 Personen aber 1 sagen die Christen. Was nicht sein kann, der allmächtige ist unteilbar. Im Buch des Katechismus sind diese 3 Personen göttlich, der heilige Geist der Vater und Sohn. Es wird eine dreiheit bleiben und nicht 1 sein !

- Christen auf arabisch heisst al-nazzara Was sich auf Nazareth bezieht. Damals waren damit jene gemeint die Jesus folgen.

- die 12 jünger sind hochangesehen es waren rechtsschaffende diener, der koran gibt ihnen den Titel Helfer allahs

- wenn es zu religiösen Debatten kommt, dürfen Muslime zu Christen nicht unhöflich oder unsachlich sein. Der koran sagt eindeutig streitet nicht mit ahlul kitap ( schriftbesitzer ) nur mit schöner Zunge soll diskutiert werden !

- zu Lebzeiten des Propheten muhammed gingen Christen zu ihm, um mit ihn über Religion zu reden. Das Thema war die Gottessohnschaft Jesu, muhammed hat Jesus respektiert, aber Muslime waren der Ansicht das er nicht Gottes Sohn ist sondern diener seines Herren.

- vor dem Treffen schrieb muhammed Briefe an die al-nazzara. er betonte gemeinsames Stammvater Abraham issak oder Ismael. Das erste Mal als christliche abgesandte zu ihm kamen, wurden sie zurückgeschickt. Weil sie schöne Kleidung trugen und zu dem dialog nicht bescheiden gekleidet waren 😅

Bye @@

Xingfu 
Fragesteller
 01.05.2021, 13:34

Warum werden Christen als Schriftbesitzer bezeichnet?

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helmutwk  01.05.2021, 19:20
@Xingfu

Weil sie Schriften von Gott besitzen, also die Bibel (Thora, Psalmen und weitere 33 bzw. 18 Bücher zusammen mit den Juden, weitere 27 Bücher als "Neues Testament").

Und weil der Qor'an nicht mit denen übereinstimmt, sind Muslime auf die Idee gekommen, sie als verfälscht zu bezeichnen. Viele Muslime glauben das ernsthaft bis heute.

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helmutwk  01.05.2021, 19:17
Christen werden vom koran liebend dazu aufgefordert, in ihrer Religion nicht zu übertreiben. Sprich zu behaupten jesus wäre ein Gott/sohn gottes

Im Qor'an steht das aber anders:

al-Nisa (4),171: Ihr Leute der Schrift! Treibt es in eurer Religion nicht zu weit und sagt gegen Allah nichts aus, außer der Wahrheit! Christus Jesus, der Sohn der Maria, ist nur der Gesandte Allahs und sein Wort, das er der Maria entboten hat, und Geist von ihm. Darum glaubt an Allah und seine Gesandten und sagt nicht drei! Hört auf! Besser für euch. Allah ist nur ein einziger Gott. Gepriesen sei er, ein Kind zu haben. Ihm gehört, was im Himmel und auf Erden ist. Und Allah genügt als Sachwalter.

Übersetzung von Hugo Paret, ohne die "deutenden" Zusätze in Klammern.

Da wird den Christen erklärt, was ihre Religion ist: Gott ist einer, Jesus ist Gottes Wort (durch das die Welt geschaffen wurde), und der allmächtige Gott wird gepriesen, dass er einen Sohn hat. Und wer dem widerspricht und sagt, dass es drei Götter gibt (Vater, Sohn Geist), also die Trinitätslehre ablehnt, nach der sie ein Gott sind, der hat "übertrieben" oder (wie man auch übersetzen kann) die Grenzen seiner Religion überschritten, d.h. er ist kein Christ (der "Tritheismus" wurde 616 auf einer Synode und dann 681 auf dem Konzil von Konstantinopel ausdrücklich verurteilt, vorher schon verschiedene Leute, denen Tritheismus vorgeworfen wurde).

wenn es zu religiösen Debatten kommt, dürfen Muslime zu Christen nicht unhöflich oder unsachlich sein

Wird aber oft nicht befolgt, ich sehe auf GF viele unsachliche Fragen, und Kommentare, die Christen beleidigen.

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