Wie schlimm ist das Wort N Wort für Farbige?
Heute in der Selbsthilfegruppe haben wir ein Assozationsspiel gemacht.
Ein Teilnehmer hat das N Wort für Farbige ausgesprochen. Es war aber nur dahergesagt und er ist kein bißchen Auländerfeindlich. Er rechtfertigte sich noch damit, dass dieses Wort vor 30 Jahren ein völlig normales Wort war.
Ein anderer Teilnehmer war so empört dass er ganz wütend wurde und gesagt hat, daß ist mir zu viel. Daraufhin hat er die Gruppe frühzeitig verlassen.
Ich persönlich fand es schade, dass er nicht die Resilienz hatte zu sagen das er das Wort nicht in Ordnung findet, sondern im Vermeidungsverhalten überging.
Ich bin auch mehr sauer auf das (angebliche) Opfer, dass er nicht geblieben ist und seinen Standpunkt erläutert hat.
Der Täter hat sich sofort entschuldigt und gesagt das es nicht Rassistisch gemeint war.
Frage: Für wie Schwerwiegend haltet ihr das?
Das Ergebnis basiert auf 29 Abstimmungen
12 Antworten
Ich bin kein Farbiger und kann das demnach nicht aus dessen Sicht beurteilen. Sicherlich gibt es auch unter "people of color" welche, denen das rein gar nichts ausmacht, und welche, die sich dadurch diskriminiert fühlen.
Rassismus macht sich meiner Wahrnehmung nach nicht unbedingt an einzelnen Wörtern fest, sondern eher an der Art, wie sie ausgesprochen und gemeint werden.
Er macht sich auch daran fest, wie wir mit solchen Menschen reden, denn viel zu oft werden sie einfach nicht für voll genommen. Von den Chancen bei der Job- oder Wohnungssuche gar nicht erst zu reden.
Man kann das von außen schlecht beurteilen, ebensowenig wie die Reaktion des einen Teilnehmers.
Das "N-Wort" ist ein rassistisches Schimpfwort, das in der Vergangenheit verwendet wurde, um Schwarze zu beleidigen und zu erniedrigen. Es hat eine lange Geschichte der Diskriminierung und Unterdrückung hinter sich und wird von vielen als äußerst beleidigend und verletzend empfunden. Aufgrund dieser negativen Konnotationen wird empfohlen, das Wort zu vermeiden und es nicht zu verwenden.
Die Wirkung des "N-Worts" auf Menschen kann stark variieren, abhängig von persönlichen Erfahrungen, kulturellem Hintergrund und individueller Sensibilität. Viele Menschen, insbesondere Schwarze, empfinden es als extrem schmerzhaft, wenn das Wort in irgendeinem Kontext verwendet wird, da es Erinnerungen an Rassismus, Unterdrückung und Gewalt hervorrufen kann.
In Bezug auf den Vorfall in deiner Selbsthilfegruppe ist es wichtig, die Emotionen und Standpunkte aller Beteiligten zu respektieren. Die Reaktion des Teilnehmers, der wütend wurde und die Gruppe verlassen hat, könnte darauf hinweisen, dass er das Wort als tief verletzend empfindet und nicht bereit war, in einem Raum zu bleiben, in dem es ausgesprochen wurde.
Es ist auch wichtig zu bedenken, dass die Wirkung eines solchen Wortes nicht allein von den Intentionen des Sprechers abhängt. Selbst wenn jemand behauptet, es nicht rassistisch gemeint zu haben, kann das Wort dennoch schmerzhafte Erinnerungen und Gefühle hervorrufen.
Die Art und Weise, wie Menschen auf solche Situationen reagieren, kann stark abweichen. Einige könnten versuchen, eine Diskussion über den Einsatz des Wortes zu führen, während andere es vorziehen könnten, den Raum zu verlassen, um sich selbst zu schützen. Es ist wichtig, Empathie für die Gefühle und Standpunkte aller Beteiligten zu zeigen und eine offene Kommunikation zu fördern, um ein Verständnis für die Wirkung von bestimmten Worten und Handlungen zu entwickeln.
Wörter an sich haben keine verletzende Wirkung. Es kommt vielmehr auf den Zusammenhang an.
Dunkelhäutige Menschen werden bestimmt individuell unterschiedlich reagieren, wenn sie hören, dass jemand das N-Wort verwendet.
Wenn jedoch jemand komplett empört und wütend wird, nur weil das Wort ausgesprochen wird, empfinde ich es als Überreaktion. Die Situation war ja, dass eine Gruppe von hellhäutigen Europäern in einem geschützten, vertraulichen Raum ein Assoziationsspiel gemacht hat, und dabei einer der Teilnehmer das N-Wort ausgesprochen hat. Es gab im Raum keine dunkelhäutige Person, die sich dadurch hätte beleidigt fühlen können.
Also hätte man ja ganz ruhig klären können, was an der geäußerten Assoziation als problematisch empfunden werden könnte.
Übrigens habe ich eben versucht, das N-Wort in seinen fünf Buchstaben in diesem Beitrag in Anführungszeichen auszuschreiben. Es kam eine automatische Rückmeldung, die mir dies verwehrt hat.
Bei mir kam diese Rückmeldung auch. Deswegen musste ich es in N Wort umformulieren.
Ja finde ich auch. Er hätte bleiben soll. Bin auch mehr sauer auf das Opfer.
Der eine Teilnehmer hat mit seiner Aussage doch vollkommen Recht damit das dieses Wort noch vor einigen Jahren normal war. Es sollte auch weiterhin normal sein dieses Wort zu benutzen. Ich persönlich finde das politische Korrektheit nichts schlimmes ist und auch nicht zensiert werden sollte.
Es gibt einen Communitykonsens, dass das als Beleidigung und verletzend empfunden wird. Ob ältere Leute denken, es ist okay, weil es vor einigen Jahrzehnten ,,normal'' war, dann sollte einem auffallen, dass das kein Argument ist, Die Gesellschaft entwickelt sich weiter und Teil davon ist, das wir keine Worte verwenden, die Rassismus reproduzieren. Und das ein Teil von Afroamerikanern, aufgrund der Historie in den USA angefangen haben, das Wort untereinander zu verwenden ist gleichermaßen nicht gut, aber bedeutet für dich sicherlich nicht, das du jetzt als weißer Europäer, das hier benutzt.
,,Ursprünglich''. Wir leben nicht in ursprünglich und auf welchen Zeitraum du dich immer beziehst, war das Wort auch damals rassistischer als heute, weil wir heute, obwohl das Thema immer noch mehr als relevant ist, weniger Rassistisch sind als zu jeder Zeit zuvor. Diese 50jährigen aufwärts, die dir sagen N-Wort ist ein normales Wort, bei denen hatte das auch damals schon eine rassistische Konnotation, nur haben sie es halt im Alltag verwendet und deswegen glauben sie das. Du lebst hier und heute und nicht vor 30, 50, oder 200 Jahren und linguistische Ableitungen sind ebenso völlig egal, falls du mir gleich sagen möchtest, das es nur ,,schwarz'' bedeutet.
Teil davon ist, das wir keine Worte verwenden, die Rassismus reproduzieren. Und das ein Teil von Afroamerikanern, aufgrund der Historie in den USA angefangen haben, das Wort untereinander zu verwenden ist gleichermaßen nicht gut
Doch das ist gut, weil es so die beleidigende Wirkung verliert. Ein gutes Beispiel dafür ist das Wort Kanacke. Das war mal ne Beleidigung und oder rassistisch. Südländer in Deutschland haben sich irgendwann selbst so genannt. Heutzutage fühlen viele sich bei "Kanacke" stolzer als bei der Bezeichnung "Deutscher/Alman/Kartoffel".
Nein, es verliert sicherlich nicht die Bedeutung, weil wir eben immer noch in einer rassistischen Gesellschaft leben. Das wären wir auch ohne die Existenz von solchen Wörtern und durch K-Wort und N-Wort wird das einfach nur unter anderem ausgedrückt. Das die Migranten, oder Kinder von Migranten das hier den ganzen Tag babbeln, genau wie einige Schwarze in den USA ist schon klar, aber das ändert nichts daran, das wenn es von der Mehrheitsgesellschaft, also Deutschen hier in einem rassistischen Kontext formuliert, trotzdem verletzend und abwertend ist. Wenn der Arbeitgeber, oder Wohnungsgeber ablehnt mit, ich will hier keine K-Wort, dann ist es nicht mehr so cool für Emre und Hussein.
Er hat es eigentlich nur dahergesagt.