Wie Reaktion ausgleichen?
Hallo, ich möchte eine Vorgehensweise herausfinden, wie ich (für mich) komplexe Verbindungen ausgleiche. Es geht um Redoxreaktionen.
Bspw. diese Gleichung:
Ich habe die Oxidationszahlen bestimmt. Iod wird von 0 zu +5 oxidiert. Chlor wird von 0 zu -1 reduziert. Heißt ausgeglichen:
I2 –> 2 • (I + 5e) –> 10e vorhanden
5 • (Cl2) –> 10 • (CL-)
Aber wie komme ich auf die Anzahl von nötigem Wasser?
Nach ausgleichen der Redoxreaktion müssen rechts 2 IO3 sein. Also 6 O-Atome und mindestens einer von H3O.
Gibt es eine Vorgehensweise wie man einfach dazu kommt
1 Antwort
Wir schreiben erst mal eine vorläufige Oxidations-Teilgleichung auf:
I₂ + ??? -> 2 IO₃⁻ + 10 e⁻ + ???
Der erste Ansatz ist, dass die Ladung links 0 ist, rechts -12. Daher fügen wir rechts 12 positive Ladungen hinzu, in Form von Oxonium:
I₂ + ??? -> 2 IO₃⁻ + 10 e⁻ + 12 H₃O⁺
Jetzt haben wir rechts 36 H-Atome und 18 O-Atome. Was brauchen wir links, um die zu liefern? Genau, 18 Wassermoleküle:
I₂ + 18 H₂O -> 2 IO₃⁻ + 10 e⁻ + 12 H₃O⁺
Probe:
- Iod links wie rechts 2 ✅
- Wasserstoff links wie rechts 36 ✅
- Sauerstoff links wie rechts 18 ✅
- Ladung llinks wie rechts 0 ✅
Ein anderer gedanklicher(!) Ansatz wäre, dass du rechts in den beiden Iodationen 6 formale Oxidionen hast. Um die zu erzeugen müssen 6 Wasser ihre beiden Protonen an Wasser abgeben. So kommst du auf
6 H₂O + 12 H₂O -> 6 O²⁻ + 12 H₃O⁺
Die "Oxidionen" bilden mit dem formalen Ion I⁵⁺ Iodationen, die Oxonium bleiben über.
Fragt sich, ob dieser gedankliche Ansatz uns hilft. Wollte ihn mal erwähnen und letztlich kommt das gleiche Ergebnis raus.
Richtig, war in Gedanken noch beim Chlor, das ich weggelassen hatte, weil einfach.
Kann man das pauschal immer so verwenden oder gibt es bei dieser (ersten) Vorgehensweise noch etwas zu beachten?
Bei Oxo-Anionen kann man diese Verfahren anwenden und sie kommen immer aufs gleiche raus. Natürlich gibt es auch Problemfälle.
Wichtig ist die Probe nachher.
Und natürlich muss man das evtll. anpassen. Im Alkalischen müsste man links 12 Hydroxid zufügen, um erst mal den Ladungsausgleich hinzukriegen. Der Rest ergibt sich dann aber wie durch Zauberhand.
Meinst du bei 1. nicht eine vorläufige Oxidationsgleichung? Werden ja Elektronen frei