Wie lerne ich mehr Führung zu übernehmen?

5 Antworten

Führung bedeutet, vorneweg zu gehen, Verantwortung zu übernehmen und dieser dann auch gerecht zu werden. Wer führen will, muss das vor allem wollen!

Du solltest dich somit jetzt im Nachgang vor allem selbstreflektieren. Warum hast du in diesem Moment nicht direkt selbst die Führung übernommen? Wie haben die anderen reagiert, als sie merkten, dass kein Truppführer da war - zu wem haben sie geschaut, an wem haben sie sich orientiert, also, allein schon so rein körperlich? Warst du das? Wenn nicht, wieso nicht, woran könnte das liegen?

Es ist übrigens auch völlig okay, wenn du dabei zu dem Schluss kommst, dass du eben kein Anführer bist. Ist nicht jeder, will nicht jeder, muss nicht jeder sein. Weder im ehrenamtlichen noch im beruflichen Kontext. Nicht ohne Grund wird gerade im beruflichen Kontext bei immer mehr Unternehmen das Thema der "horizontalen Karriere/Laufbahn" eines, was immer bewusster und aktiver auf den Tisch kommt. Eben weil bei weitem nicht alle, die fachlich in ihrem Bereich top sind, auch gleichzeitig gute Anführer sind. Und weil es viel zu oft eine schlechte Idee ist, jemanden, der in diese Kategorie fällt, nach oben zu befördern, Peter-Prinzip und so. Da ist es für alle Beteiligten sehr viel besser, wenn es auch die Möglichkeit gibt, rein im Fachlichen, ohne Führungsverantwortung für andere Menschen, aber mit mehr fachlichen Befugnissen/Kompetenzen, aufzusteigen.

Einszweidrei98 
Fragesteller
 15.12.2023, 09:50

Also sagst du eher dass das nichts direkt mit der Persönlichkeitsentwicklung zu tun hat, sondern mit dem Prinzip Führen nach Kompetenz?

Manchmal denke ich auch es hängt mit meiner Unsicherheit zusammen....ich versichere mich dauernd zurück, dass es ja allen passt. Bin ich aber zu direkt, stoße ich auch auf widerstand. Ich habe meinen Mittelweg noch nicht gefunden.

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HappyMe1984  15.12.2023, 11:54
@Einszweidrei98

Ich schreibe eher exakt das Gegenteil...

Und denkst du, dass jemand, der mit sich selbst nicht im Reinen ist, wirklich ein guter Anführer sein kann?

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Hi,

Wie lerne ich mehr Führung zu übernehmen?

Im Endeffekt heißt Führung nichts anderes als "Entscheidungen treffen" - und das fängt mit der Entscheidung, die Führung zu übernehmen an.

Dementsprechend stellt sich einfach die Frage, warum Du die Führung im Endeffekt nicht übernommen hast, wenn Du führen wolltest.

Jetzt nimmt mein Kollege sich das Funkgerät und hat sich sozusagen den Anspruch gesichert. Für mich war eigentlich klar, dass ich es nehme....naja

Führen bedeutet eben auch führen - mit der Folge, dass man auch mit den Kameraden reden muss über die Dinge, die anstehen.

Jetzt müsst ihr natürlich verstehen, dass ich alleine wegen Erfahrung, Schulische Ausbildung (Studium) und alter den Platz sicher gehabt hätte....gegen jemanden jüngeren und Arbeitslosen.

So, und hier kommen wir zu dem unschönen Punkt: nichts davon hat auch nur die geringste Relevanz für die Führung im Einsatz. In der Feuerwehr zählt letztendlich nur die Qualifikation nach FwDV 2 und die Position auf dem Fahrzeug.

Und in diesem Punkt seid ihr beide gleichermaßen (un)qualifiziert für die Aufgabe.

Implizite Führungsansprüche aus fachfremden Bereichen ableiten zu wollen halte ich für nicht zielführend - und irgendwelche Neiddebatten haben im Dienst nichts zu suchen.

LG

Einszweidrei98 
Fragesteller
 15.12.2023, 09:52

Ich glaube ich habe darauf gewartet das jemand sagt, dass ich es jetzt machen soll. Weil ich Angst habe, mir einfach was rauszunehmen, was ich nicht darf?! Und ich sozusagen von ärger absehen will....weil ich eben nicht die nötige Qualifikation habe....

Jetzt ist die Frage wo ich ansetzen muss. Alle Probleme liegen tiefer.

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SaniOnTheRoad  15.12.2023, 10:54
@Einszweidrei98
Jetzt ist die Frage wo ich ansetzen muss.

Wenn ich es grob umreißen müsste: sich Führungsqualitäten aneignen und sich langfristig zur Führungspersönlichkeit entwickeln wäre meiner Meinung nach maßgeblich, wenn man im Einsatz führen will.

Dazu gehört neben einer entsprechenden Ausbildung (hier erstmal zum TF) auch entsprechende Übung und ganz viel Selbstreflexion.

Um letztendlich alles aus meiner Antwort zusammenzufassen: Führen bedeutet, Entscheidungen zu treffen, hinter diesen zu stehen und alle daraus erwachsenen Konsequenzen zu tragen.

Dazu muss einerseits mal die persönliche Bereitschaft dazu vorhanden sein, andererseits die persönlichen Fähigkeiten - sei es auf fachlicher oder auf sozialer Ebene.

Das fängt in der geschilderten Situation damit an, den eigenen Führungsanspruch kund zu tun, diesen gegenüber den Kameraden zu äußern und a) mit der Konsequenz zu leben, dass sich der Kamerad, der auch gerne führen will, "auf den Schlips getreten" fühlt und b) Du dann auch tatsächlich führen und entscheiden musst und für Deine Entscheidungen gerade zu stehen hast.

Alle Probleme liegen tiefer.

Das ist oft so. Man sollte an dieser Stelle aber durchaus selbst kritisch hinterfragen, ob diese tieferliegenden Probleme mit der Wahrnehmung von Führungsaufgaben im Realeinsatz vereinbar sind.

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Wo ist denn das Problem? Ihr seit beide gleich qualifiziert. Warum macht man aus so einer Kleinigkeit jetzt ein Drama? Du hast keinerlei mehr Qualifizierungen und kannst dich deshalb nicht einfach höher stellen als jemand anderes, der mit dir gleich steht.

und kämpfe mich eigentlich immer alleine durch

Schön wenn du das privat machst, aber bei der Feuerwehr geht das nicht. Was du im privaten Umfeld beruflich oder schulisch machst ist doch vollkommen egal.

Als Truppmann hast du übrigens grundsätzlich keine Führung bei der Feuerwehr zu übernehmen, also stellt sich die Frage garnicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Notfallsanitäterin, Feuerwehrfrau, Rettungshundeführerin

Zwischen zwei Truppmännern gibt es kein richtig und kein falsch. Prinzipiell sollten in der Theorie beide nicht Truppführer "spielen", aber wenn's nun mal nicht anders geht, muss man es auch so machen.

Nur aufgrund von Alter und Lebenserfahrung sollte man da keine Entscheidung treffen, sondern das miteinander absprechen.

Jetzt müsst ihr natürlich verstehen, dass ich alleine wegen Erfahrung, Schulische Ausbildung (Studium) und alter den Platz sicher gehabt hätte....gegen jemanden jüngeren und Arbeitslosen.

Würdest du so einen Satz laut in deiner Wehr aussprechen, könntest du zu recht dafür vor die Tür gesetzt werden. Das ist ein ekelhaftes, überhebliches und zu tiefst unkameradschaftliches Verhalten!

Grundsätzlich gilt schon mal die Sitzordnung im Fahrzeug, die alleine definiert wer TF und wer TM wird. Und ansonsten hoffe ich für dich UND deine Feuerwehr, das du niemals weiter als zum Truppführer ausgebildet wirst. Sowas wie dich, will niemand auf einem Gruppenführer oder gar Zugführerplatz haben.

Ich hätte ja schon Angst, mit dir in den Innenangriff zu gehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Zugführer in einer größeren bayerischen Feuerwehr
Einszweidrei98 
Fragesteller
 15.12.2023, 09:47

Ach Quatsch du denkst jetzt wieder sonst was. Schulische Bildung entscheidet eben über deine Laufbahn. Zumindest in deinem Beruf und auch bei der BF.

Darum sollte es gar nicht gehen. Es war in dem Fall ein Vergleich. Was habe ich für Hintergründe und und und. Über Text kann man viel falsch verstehen...Ich bin ein sehr fairer Mensch und gönne anderen immer jedes Glück.

Agro werde ich nur, wenn sich jemand über mein Studium lustig macht. Und ich als Faul bezeichnet werde und angeblich nichts lerne.... Weil das ist Neid!

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JuniorBJ92  15.12.2023, 10:42
@Einszweidrei98

Du machst es nicht besser...
Es sind nur die anderen. Einfach mal nicht nur vor dem Spiegel reflektieren.

Leute die immer sofort mit ihrem Studium argumentieren haben selten wirklich was zu bieten und so wie du dich hier gibst trifft das auch auf dich zu.

Zumal, wenn du schon so lange dabei bist wie du behauptest und ja offensichtlich 25 Jahre alt bist, verwundert es, das du nur eine Truppmannausbildung hast.

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Einszweidrei98 
Fragesteller
 15.12.2023, 10:53
@JuniorBJ92

TF und Maschinist erst mit 26/27 Jahren. GF erst über 30. Interne Vorgaben der Stadt.

Nein, deine Argumentation muss ich nicht verstehen. Ich will damit weder angeben noch will ich jemanden dadurch schlecht machen. Ich stehe voll zu meiner Entscheidung und zu meiner Schulischen Laufbahn. Ich würde auch jedem diesem Weg gönnen und empfehlen.

Nochmal, darum sollte es auch nicht gehen! Ich habe meinen Weg gewählt, darauf bin ich Stolz. Ich weiß gar nicht warum du mich so angreifst. Meine Argumente sind stichhaltig und sachlich dargelegt wurden.

Außerdem unterstellst du mir, dass ich mit dem Studium nichts zu bieten habe. Ich strebe aktuell den Bachelor an. Jeder hat die Möglichkeit heutzutage dazu......

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