Wie lange musste man in der DDR auf ne Bohrmaschine warten? Gab es das dort überhaupt?

11 Antworten

Natürlich gab es Bohrmaschinen, aber wie bei allem nicht genug. Ein früherer Freund erzählte mir, wie er regelmäßig nach Warenanlieferung in den Werkzeugladen ging und nachfragte, bis seine Kollegen schon lästerten: "Na, wieder Bohrmaschine kaufen?" Bis er dann eines Tages doch eine bekam (dann kannte ihn wohl der Verkäufer schon und hob ihm eine auf).

Es gab aber damals auch Werkzeug-Stationen der Gebäudeverwaltung (der KWV), wo man sich eine Bohrmaschine kostenlos für ein paar Tage ausleihen konnt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es gab im " Osten " eigentlich alles, was man normal im Leben und in der Freizeit so braucht....: allerdings nicht so wie im " Westen " in zwölf verschiedenen Varianten, von sechs verschiedenen Herstellern, in siebzehn Geschmacksrichtungen und in dreiundzwanzig Farben. Und schon gar nicht immer, überall und in unbegrenzter Zahl.

Ich kann mich noch dran erinnern, wie ich das erste mal meine Brieffreundin in Leipzig besucht habe....: morgens brachte sie mir Frühstück ans Bett und neben Brot, Wurst, Käse und ein bisschen Obst gabs auch noch einen Becher Joghurt.

Auf dem Deckel stand drauf....: " Joghurtzubereitung, Wochengeschmacksrichtung Himbeer...".

Am Nachmittag sind wir dann durch ein Kaufhaus geschlendert, ich kann mich noch erinnern daß mir auffiel, wie breit die Gänge zwischen den Warenregalen waren. Irgendwo mittendrin war dann eine Pyramide aus Kartons von Schlagbohrmaschinen aufgebaut und obendrauf war eine Bohrmaschine die man auch mal in die Hand nehmen konnte, die aber an einer Kette hing. Nun....: die Kartons waren alle leer, die Bohrmaschinen konnte man dort lediglich mit offenem Liefertermin bestellen ( das war allerdings nicht grundsätzlich so ).

Es war auch durchaus nicht unüblich, daß man Sachen gekauft hat die man eigentlich gar nicht brauchte....., einfach weil es sie gerade gab und sie sonst Mangelware waren und man sie irgendwann gegen etwas tauschen konnte, was man selbst gerade brauchte..

Ebenso nicht unüblich war es, für bestimmte Waren relativ weite Strecken zu fahren.

Es gab die Multimax, die ich nur unterm Ladentisch bekam. Man konnte auch nicht auf die warten, weil man die nicht bestellen konnte. Die wurde an die Eisenwarenäden ausgeliefert und man mußte dann schon draufzukommen.

Es wurden im Grunde genug Waren produziert. Sie wurden aber in den Westen exportiert. Und bei der leipziger Messe hat die DDR Nabelschau betrieben und alles das verkauft, was niet- und nagelfest war. Das ist dann noch unterm Wert war, das erfuhr der DDR-Bürger nicht.

Die Ignoranz und Arroganz des Politbüros war genauso wie heute die Merkelregierung. Sie wußten alle Mängel, ignorierten aber die Wünsche der Bevölkerung, verheimlichten den Export der top-DDR-Waren unterm Wert. Selbst lebten sie in einem Elfenbeinturm, schanzten sich Devisen zu und bestahlen das Volk. Genau wie heute. Auf uns haben sie verächtlich herabgeschaut und wähnten sich unangreifbar, glaubten an die Unvergänglichkeit ihrer Macht. Es war schlicht zum Kotzen. Genau wie heute.

Dadurch, dass schon früh vorherbestimmt war, wer was macht, war auch schnell der Bedarf an Bohrmaschinen, oder wie man sie in der DDR nannte elektrische Schraubenzieher, klar. Wenn du jetzt also einen handwerklichen Beruf ausüben würdest, hättest du zum Anfang deiner Ausbildung, also mit 11 (aus Mangel an Arbeitskräften, da alle in die Sowjetunion zur Zwangsarbeit mussten), eine Bohrmaschine bekommen.

Topotec  09.10.2018, 22:32

Was ist das für ein Blödsinn...???

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Aswonee62  09.10.2018, 22:37
@Topotec

Was meinst du? Hießen die bei euch anders? Oder habt ihr keine gehabt?

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Topotec  09.10.2018, 22:43
@Aswonee62

Dein gesamter Text ist von vorn bis hinten falsch. Weder hießen die Bohrmaschinen so noch wurden die geplant verteilt, schon gar nicht mit 11 und Zwangsarbeit in der Sowjetunion??? Was hast Du geraucht???

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Aswonee62  09.10.2018, 22:44
@Topotec

Du warst doch sicher in der Partei gewesen. Ist klar, dass du davon nichts mitbekommen hast. Immerhin warst du ja anscheinend der einzige hier, der keine 18 Jahre auf seinen Trabi warten musste.

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666Phoenix  10.10.2018, 19:26
@Aswonee62

Aber dafür wartest du bis heute auf ein wenig Hirn! Nur Mut! Besser etwas später als nie!

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ilovechina 
Fragesteller
 09.10.2018, 22:40

Hatten die schon mit 11 zur Arbeit gemusst? Oha! Das hätte ich nicht gedacht. Da können wir echt froh sein, dass es die Wende gab!

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Topotec  09.10.2018, 22:44
@ilovechina

Das stimmt doch überhaupt nicht, das ist dermaßen falsch alles.....!!!!

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Aswonee62  09.10.2018, 22:47
@Topotec

Erzähl das mal meinem älteren Bruder, der für 10 Jahre nach Novosibirsk musste.

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Liesche  10.10.2018, 17:41
@ilovechina

Damals war Grundschule mit 8 Schuljahren, da haben die meisten schon mit 14 ihre 3jährige Lehre begonnen.

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Eine Genehmigung für Werkzeug brauchte man nicht. Wenn man zufällig dazu kam,  und es gab mal etwas Besonderes, dann hatte man großes Glück. Meist ging so etwas schon unter dem Ladentisch für gute Freunde weg. So war es mit Fernseher und Kühlschränken auch. Es war alles Mangelware und teuer noch dazu.