Wie könnt Ihr das 0815 Leben aushalten?
Bin jetzt 24 und habe erst vor einiger Zeit angefangen "richtig" zu arbeiten. Eigentlich ist es fast egal, wann...
Ich habe einfach das Gefühl, dass das Leben heute so viel bereit hält. Die Zeit in der Firma (in überhaupt einer Firma) fühlt sich so schmerzhaft an, weil man dann die "geilen" Dinge nicht machen kann. Man lebt nicht richtig.
Klar ist das irgendwo "normal" in unserem System... nur wie soll man damit umgehen? Statt Morgen früh mit dem Fahrrad zum Schwimmbad zu fahren, die Abendsonne zu genießen, Musik zu hören usw. steh ich dann wieder in der Firma und arbeite.
Arbeitet man nicht, dann kann man sich kaum was leisten. Arbeitet man kann man sich was leisten, aber hat nicht mehr die Zeit zum Leben.
Und mit dem Wissen "ich muss das noch die nächsten 41 Jahre machen" geht es mir jeden Tag immer schlechter und schlechter.
Das kann doch nicht alles gewesen sein?
11 Antworten
Ich denke, es ist Gewohnheit.
Mit 6 Wochen tritt die Gewohnheit ein, sagt man. Dann wird es was ganz Normales, was man jeden Tag macht.
Ich kenne es so, dass ich morgens zur Arbeit gehe und abends wieder zu Hause bin. Das mache ich schon seit 33 Jahren. Für mich ist das vollkommen normal.
Das kann doch nicht alles gewesen sein?
Mache dich selbstständig und lasse andere für dich arbeiten. Wenn es gut läuft, dann verkaufst du deine Firma mit 45 und setzt dich zur Ruhe.
Mache was, was dich erfüllt - gründe ein Cafe oder sonstwas anderes, was sich gut verkaufen lässt.
Vorhin kam gerade ein Beitrag im Fernsehen über ein StartUp, das Biokomposter herstellt für die Wohnung.
Du brauchst nur eine geile Idee und ein bisschen Mut, dann läuft es von selbst.
"Du brauchst nur eine geile Idee und ein bisschen Mut, dann läuft es von selbst"
Nein.
Nichts gegen Deine Begeisterung fürs Gründen, aber das ist schon ein wenig naiv. Es ist vor allem in den ersten Jahren kein Selbstläufer. Die Quote ist, dass nach drei Jahren nur noch drei von zehn Gründungen existieren.
Aber trotzdem ist es ein Versuch wert.
dann haste aus meiner Sicht den falschen Job...der Job muss teil des Lebens sein und darf nicht in Konkurrenz stehen...du musst tun, was dir Freude macht, und nichts, wo du nur "schaffen" gehst..
Naja es gibt in unserer Gesellschaft nur entweder oder. Entweder man arbeitet und hat Geld oder man arbeitet nicht und hat keins. Aber Arbeit kann ganz verschieden sein. Wenn einem die Arbeit gefällt und liegt, fühlt sich Arbeiten nicht wie ein Gefängnis an. Du hast sehr wahrscheinlich die falsche Arbeit.
Eine Freundin von mir hat sich selbständig gemacht und ist somit sehr flexibel, aber trägt halt auch das Risiko, dass es irgendwann nicht mehr funktioniert und sie vor den Nix steht. Das wäre für mich nichts, deshalb mache ich das beste aus der Freizeit die ich habe und sitze nicht zuhause rum.
Dann hast Du definitiv den falschen Beruf ergriffen. So wie mein bisheriges Leben war, wäre ich dankbar wenn es mal 0815 und langweilig wäre. Aber irgendwie bekomme ich das nicht hin. Irgendwas ist immer.
Wäre es der richtige Beruf, dann könntest Du beides kombinieren.
Aber wenn Dir "ausführende Tätigkeiten" nicht liegen, dann wirst Du eh nie zufrieden werden. Denn in jeder Tätigkeit musst Du Dinge "ausführen". Sogar in "Chefposten"
Am Beruf liegt es nicht. Mir geht es um das "gefangen" sein oder überhaupt "in einer ausführenden Tätigkeit" zu sein.