Wie ist der strukturelle Rassismus in Japan?
In Japan müssen Ausländer Zuschläge für die Vermietung zahlen. Dort nennt man das Ausländerversicherung. Oder bei Handyvertrag muss man extra mehr bezahlen (weil man Ausländer ist). Ist das nicht rassistisch?
Eigentlich ist vergleichbar, wie Racial Profiling.
Stelle man sich das in den USA oder Europa vor. Das wäre ein Skandal!
Was mich auch nervt, ist der Rassismus. Die Japaner unterteilen in gute (aus Europa) und schlechte Ausländer (aus Südostasien). Es gibt auch einen alltäglichen Rassismus, zum Beispiel muss man als Ausländer eine Art Zuschlag zahlen, wenn man eine Wohnung mietet. Das nennen die Japaner Ausländerversicherung. Zudem kann ich nach all den Jahren in Japan noch immer keine Kreditkarte beantragen, weil ich als Ausländer ja einfach abhauen könnte. Es hat mich auch mehrere Monate gekostet, einen Handyvertrag zu bekommen – ich habe ihn nur, weil ich eingewilligt habe, mehr zu bezahlen.
Das finde skandalös! Erlebst du das auch?
4 Antworten
Ich habe den Artikel hinter dem Link in deiner Frage gelesen und als jemand, der ebenfalls schon seit Jahren in Japan lebt, muss ich sagen, dass mich diese Japanologen (in diesem Fall „Asienwissenschaften“, aber er wird höchstwahrscheinlich seinen Schwerpunkt auf Japan gesetzt haben) nerven, die charakterlich von Anfang an ungeeignet für Japan waren, und die ihre Lebensmission darin zu sehen scheinen, der Menschheit zu erzählen, wie sch**** Japan ist.
Ich hatte auch schon vorher oft keine Lust mehr auf Japan und wollte nach Europa zurück.
Dann fahr(t) doch zurück, um Himmels Willen. Japan ist das letzte Land, wenn es überhaupt ein solches gibt, das Ausländern die Wiederheimreise erschwert, ganz im Gegenteil kann man die Zelte hier sehr viel schneller und einfacher abbrechen als zum Beispiel in Deutschland. Und es ist im Grunde auch kein Hals- und Beinbruch, zu sagen „Japan ist nicht mein Ding“, aber dieses Herumgeschimpfe über Japan von frustrierten Japanologen geht nicht nur mir, sondern auch anderen, die seit Jahren im Großen und Ganzen glücklich in Japan sind, auf die Eier.
Und übrigens, zur eigentlichen Frage: Ich habe einen Monat, nachdem ich nach Japan kam, einen Handy-Vertrag ohne irgendwelche Extra-Kosten abgeschlossen (und eine Prepaid-Kreditkarte kostenlos dazu bekommen). Was in dem Artikel vermutlich gemeint ist: Dass man als jemand mit zum Beispiel nur einem einjährigen Visum einen Handy-Vertrag zwar abschließen konnte, dann aber nach einem Jahr eine Gebühr zahlen muss für vorzeitiges Vertragsende, weil bis vor kurzem japanische Handy-Verträge immer für zwei Jahre gingen. Das hat aber nicht direkt was mit Ausländer oder Inländer zu tun, denn das gilt/galt für ALLE.
Das ist kein Racial Profiling. Das hängt mit den erschwerten Aufenthaltsgenehmigungen und insbesondere der befristeten Aufenthaltsgenehmigung zusammen. Sehr häufig wird diese nicht verlängert und der Vermieter hat das zusätzliche Risiko, dass die Person von heute auf morgen weg ist.
Eine befristete Aufenthaltsgenehmigung oder befristete Arbeitserlaubnis ist ein Risikofaktor. Auch Banken hierzulande verlangen bei so einer Konstellation höhere Zinsen oder geben geringere Kreditsummen raus
Das kann ich bei mir so nicht vollkommen bestätigen. Ich habe aber davon gehört, das hängt mit der Einstufung des Status in der Residence Card zusammen.
Ich habe einen Handyvertrag, da kommen keine extra Gebühren darin vor. In meinem Mietvertrag tauchen eine Waschmaschine und das Bett auf, das ich übernommen habe, aber keine Ausländersteuer.
Bei der Kreditkarte, das ist in gewisser Weise richtig. Ich habe immer noch keine, man muß einen gewissen Score erreichen, habe mich aber lange nicht mehr darum gekümmert.
Ich mache das immer noch über Umwege und Geldtransfer an eine Kreditkarte, die noch an ein Konto in Singapore geknüpft ist.
Das mit den Guten und Schlechten Ausländern kann ich ein bisschen bestätigen, es wird oft in besorgter Mine über die Leute aus den Philippinen berichtet, die durch Scheinheirat eingereist sind.
Finde auch, dass das nicht zwingend ausländerfeindlich ist, sondern ein absichern der Wirtschaft im Allgemeinen. Gerade bei der Kreditkarte möchte man sicher gehen, dass derjenige eben hier gut etabliert ist und zurecht kommt.
Als Ausländer passe ich mich den Gegebenheiten des fremden Landes an, immerhin bin ich Gast und kann ja wieder gehen wenn es mir nicht passt!
Wenn man dort geboren wurde, ist man auch kein Ausländer du Experte!
Wer lesen kann, ist im Vorteil:) Ein Ausländer konnte sich nicht aussuchen, ob er in Japan oder Indien geboren wird. Deswegen ist er nicht weniger seriös, und sollte keine Benachteiligung erfahren.
Indem Moment wenn jemand geboren wird, ist das Land indem er sich aufhält auch sein Geburtsland.
Das ist schon richtig so, ich kann nichts dafür das ihr du er sie es, es nicht so beschrieben habt hast hat, das es ohne Fehlinterpretation interpretiert werden kann
Das ist ein billiger Relativierungsversuch. Niemand konnte sich aussuchen, wo er geboren wird. Ein Ausländer ist nicht weniger vertrauensvoll und zuverlässiger als ein Japaner.