Findet ihr Racial-Profiling bei der Polizei okay?

Das Ergebnis basiert auf 30 Abstimmungen

Racial Profiling ist okay 63%
Racial Profiling darf nicht stattfinden 37%

18 Antworten

Wenn bestimmte Gruppen von Menschen bei bestimmten Straftaten besonders auffallen ist es nicht verwerflich diese an diesen Brennpunkten zu kontrollieren.

Übrigens heißt das noch Lange nicht, dass derjenige Beamte deswegen ein Rassist ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit 2012 bei der Polizei (Österreich)
Racial Profiling darf nicht stattfinden

Es findet kein Racial Profiling statt. Es muss immer die gleiche Anzahl an Leuten kontrolliert werden. Einmal war ich mit dem Zug unterwegs. Da haben sie mich rausgezogen und kontrolliert, inklusive Taschen aufmachen usw. Das volle Programm. Als sie mit mir fertig waren hörte ich den einen zum anderen sagen: "So, jetzt gehts los. Mit dem haben wir alle Quotenweißen zusammen".

Racial Profiling darf nicht stattfinden

Mehr Männer als Frauen zu kontrollieren ist kein Racial Profiling.

In Bezirken mit mehr Kriminalität mehr zu kontrollieren ist kein Racial Profiling.

Männer, die in Problemvierteln in dunkeln Ecken herumstehen und in anscheinend immer wieder Kundenkontakte haben, ist kein Racial Profiling!

Allein auf Grund von Hautfarbe, Menschen eher zu kontrollieren, ist nicht in Ordung! Es gibt genug andere Indizien, auf die sich Polizei konzentrieren kann. Umgekehrt sollte sich aber auch nicht jeder Kriminelle mit Migrationshintergrund wegen angeblichen Racial Profiling beschweren dürfen.

paulfragtgf 
Fragesteller
 02.11.2020, 10:19
Umgekehrt sollte sich aber auch nicht jeder Kriminelle mit Migrationshintergrund wegen angeblichen Racial Profiling beschweren dürfen.

Das ist bei dem Thema halt nicht zu vermeiden. Ein Opfer von Racial Profiling wird dies nie faktisch belegen können. Es ist immer ein Gefühl von Diskriminierung, welches natürlich bei jedem etwas anders ausfallen kann. Auch die Situation in der Kontrolle und das Verhalten der Beamten spielt hier eine große Rolle. Und damit verbunden auch das eigene. Wer ganz locker drauf ist und noch ein paar lustige Sprüche parat hat, der wird wohl eher weniger später von Diskriminierung sprechen. Wer schon eine schlechte Einstellung gegenüber Polizisten hat, der hat mehr Konfliktpotential und somit schaukelt sich das schneller auf. Davon profiziert natürlich wiederum das Gefühl der Diskriminierung.

Jemand der Weiß ist und davon nicht betroffen sein kann, der muss zwangsläufig selbst entscheiden, wem er da mehr glaubt und wie er das findet. Erst, wenn wir eine Studie zum Racial Profiling haben, würde das anders möglich sein. Hier muss ich aber auch sagen: Wenn Bundesinnenminister Seehofer nichts zu befürchten hätte, hätte er die Studie in der Form nicht verhindert.

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Gungrasshopper  02.11.2020, 10:26
@paulfragtgf

Und Du glaubst jetzt ernsthaft, dass eine solche Studie etwas an den konkreten Einzelsituationen und dem persönlichen Erleben ändert? Ich sage Dir jetzt mal voraus, was bei einer solchen Studie herauskommt! Die große Mehrheit der Polizei ist nicht rechtsextremistisch und nicht rassistisch. Irgendwo im Bereich von 1 bis 10% (je nach Definition) gibt es rassistische Tendenzen und in Einzelfällen rechtsextremistische Netzwerke! Und nun?

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paulfragtgf 
Fragesteller
 02.11.2020, 10:42
@Gungrasshopper
Und Du glaubst jetzt ernsthaft, dass eine solche Studie etwas an den konkreten Einzelsituationen und dem persönlichen Erleben ändert?

Das habe ich gar nicht gesagt. Solch eine Studie wäre die einzige Möglichkeit, endlich mal Fakten dafür zu haben. Opfer können bisher nur ihre eigene Wahrnehmung schildern, die viele natürlich nicht abkaufen oder sowas sagen wie "Die Polizei weiß schon was sie macht, sie hatten schon ihre Gründe...". Meinst du das ist etwas, was ein Opfer von Diskriminierung hören möchte?

Die Studie wurde nicht ohne Grund diskutiert und auch von der SPD Spitze mehrfach gefordert. Racial Profiling ist und bleibt in Deutschland verboten.

Ich sage Dir jetzt mal voraus, was bei einer solchen Studie herauskommt! Die große Mehrheit der Polizei ist nicht rechtsextremistisch und nicht rassistisch. Irgendwo im Bereich von 1 bis 10% (je nach Definition) gibt es rassistische Tendenzen und in Einzelfällen rechtsextremistische Netzwerke!

Da verstehst du etwas noch ganz und gar nicht.

Racial Profiling hat nicht viel mit Rechtsextremismus oder bzw. und deren Netzwerken zu tun. Vorurteile gegenüber Menschen mit einer anderen Herkunft haben wir alle in unserem Gehirn verankert. Polizisten natürlich auch. Sie ggf. aber noch viel schärfer, weil sie ja an vorderster Front die Konflikte erleben. Racial Profiling wird nicht einfahc nur von Rechtsextremen ausgeführt. Darum geht es in der Studie auch gar nicht. Es geht nicht um rechtsextreme Netzwerke etc. Das kann vielleicht auch erforscht werden (es ist immer noch nicht klar, was man nun genau untersuchen wird). Aber die Forderung war das Racial Profoling, angetrieben durch den Fall mit George Floyd. Auch der Polizist war kein bekannter Rechtsextremer. Es war ein stink normaler Polizist in den USA.

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Racial Profiling darf nicht stattfinden

Racial Profiling ist einfach falsch und diskriminierend. Denn das impliziert, dass wenn ich auf der Straße gehe und einen Schwarzen oder einen arabisch aussehenden Menschen treffe, ich automatisch bei der Person an Drogendealer, Vergewaltiger o.ä. denke. Die Polizei sollte lieber dort vermehrt und ohne Ausnahme kontrollieren, wo Problemviertel bekannt sind. Wenn dort dann vermehrt Ausländer oder Ausländisch aussehende Personen sind, dann ist das eben so. Aber es wurde aufgrund der Gegend kontrolliert und nicht aufgrund der Hautfarbe.

Woher ich das weiß:Hobby – Intensive Beteiligung an der Tagespolitik
Alexx352  02.11.2020, 10:35

"Diskriminierung" schreien und schon ist jede wirksame Methode vereitelt! So einfach ist das!

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paulfragtgf 
Fragesteller
 03.11.2020, 10:51
@Alexx352

Das magst du so sehen. Das sehen die Opfer der Diskriminierung aber anders. Und ich glaube auch voll und ganz, dass das gar nicht cool ist, wenn selbst die Polizei dich so oft kontrolliert, nur, weil du z.B. dunkelhäutig bist, obwohl du hier geboren bist und einen Deutschen Pass hast. Das zeigt dir perfekt, wie andere Menschen von dir denken, nur, weil du dunkelhäutig bist. Sie unterstellen dir direkt etwas negatives. Egal ob bewusst oder unterbewusst. Dass das nicht schön ist, sollte doch klar sein. Nur interessiert das viele natürlich nicht, weil sie davon nicht betroffen sind.

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Racial Profiling ist okay

Wurde früher oft unbegründet kontrolliert, weil ich (m) lange Haare hatte. Man hat mich halt für nen Kiffer gehalten. Ist auch eine Form von Racial Profiling.

Wenn es die Erfolgsquote erhöht, finde ich es ok. Schadete mir ja auch nicht.

Wie soll man auch ohne Racial Profiling z.b. Clankriminalität bekämpfen?

Eine Begriffsänderung wäre aber angebracht.

Was nicht geht, sind provozierende Sprüche seitens der Beamten oder eben was über ne normale Kontrolle (wenn keim Widerstand erfolgt) hinausgeht.

Oponn  02.11.2020, 10:10

Was hat Racial Profiling mit Clankriminalität zu tun?

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BackupBone  02.11.2020, 10:34
@Oponn

Clan=Grossfamilie mit Migrationshintergrund. Wenn man nun in diesem Umfeld ermitteln will, konzentriert man sich auf Migranten(=Racial Profiling). Und da trifft es auch mal die falschen.

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Oponn  02.11.2020, 10:53
@BackupBone

Nein, Ermittlungen gegen Migranten aufgrund eines gerechtfertigten Anfangsverdachts haben mit Racial Profiling so gar nichts zu tun.

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paulfragtgf 
Fragesteller
 03.11.2020, 10:49
@BackupBone

Naja, du gehst nicht einfach durch die Stadt und suchst nach Großfamilien, die Dreck am stecken haben. Untersuchungen gegen Clankriminalität spielen sich vor allem durch Recherche, Spionage, verdeckte Ermittler usw. ab.

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