Wie findet ihr das Konzept einer Gesamtschule?
10 Antworten
Das Konzept der Gesamtschule gibt es schon ziemlich lange. Das kann sehr gut funktionieren, steht und fällt aber mit den Menschen, also Lehrern und Schülern.
Wenn das bei euch eine Restschule ist, die hauptsächlich Schüler von anderen Schulen auffängt, die sonst nirgendwo hin können, ist das natürlich anstrengend. Für Schüler und Lehrer. In der lokalen Gesamtschule war es so, dass aus einer 10. Klasse nur 4 Leute in die Oberstufe gegangen sind, von einer anderen 10. Klasse nur zwei Jahre später fast zwei Drittel der Klasse. Wie gut das funktioniert, hängt von der Klassendynamik ab. Die Leute können sich gegenseitig stören oder gegenseitig mitziehen.
Versuch mal, die anderen mitzuziehen. Biete an, mit denen Lerngruppen zu machen, damit ihr zusammen üben könnt. Oder so. Schließlich ist es eine Schule. Und das Ziel ist ja ein Bildungsabschluss. Darauf solltest du dich generell mehr konzentrieren, als auf die Mitschüler, und notfalls dann eben deine Zeit "absitzen", bis die Oberstufe anfängt.
Alles Gute!
Ich finde das Konzept, dem jede öffentliche Schule unterworfen ist, schlecht. Die Schulformen spielt dabei keine Rolle. Es geht nicht darum, dass Menschen lernen können, was sie interessiert, sondern dass sie belehrt, kontrolliert und bewertet werden. All diese Schulen gehören abgeschafft.
Hier sind neun Kriterien, die ich an eine gute Schule stelle
- Abschaffung des Schulanwesenheitszwangs, manchmal auch «Schulpflicht» genannt
- Abschaffung aller Lehrpläne und Unterrichtsfächer
- Keine Leistungskontrollen, keine Noten, keine Zeugnisse
- Jeder junge Mensch kommt mit seinem eigenen Lernplan auf eine Campus, an dem er sich entsprechend seinen Interessen beschäftigen kann.
- Er entscheidet selbst, von wem er etwas wissen möchte bzw. mit und von wem er lernt. Das können, aber müssen keine Menschen mit Lehramtsstudium sein.
- Wenn ausgebildete Lehrer anwesend sind, stellen sie keine Fragen, die unter Androhung einer Bewertung vom Lernenden beantwortet werden müssen.
- Es ist umgekehrt. Lernende stellen die Fragen und Lehrende können antworten.
- Es gibt Abschlüsse, die man erwerben kann, aber nicht muss.
- Anschlüsse bauen nicht aufeinander auf, bedeutet: Man kann das Abitur erwerben, ohne vorher einen niedrigeren Abschluss erwerben zu müssen. Wann man einen Schulabschluss erwirbt, hängt nicht von der Anzahl der Schuljahre, sondern davon, ob das entsprechende Wissen vorhanden ist
Gruß Matti
Ich erlebe solche und vergleichbare Reaktionen öfter und frage mich jedes Mal, wie die Leute auf ihre Befürchtungen kommen? Was macht Dich so sicher, dass es so sein wird?
Ich gehe auf so eine Schule und es ist so....
Schüler der Haupt, Realschule und des Gymnasiums werden zusammen unterrichtet.
Teilweise. Iwann gibt's in manchen Fächern auch nach Leistung getrennte Kurse.
Es ist halt schlichtweg eine irrige Vorstellung, dass alle dieselben Ziele erreichen können.
die Idee an sich ist ja nicht schlecht, aber ich glaube, sie wird ein Problem damit bekommen, dass es ja drei völlig unterschiedliche Lehrpläne sind (Qualitativ und Quantitativ). Wenn alle Schüler gemeinsam unterrichtet werden, dann ist innerhalb einer Klasse das Lerntempo total unterschiedlich.
Ich halte das für zumindest problematisch.
Gehe auf so eine Schule und beobachte genau das gleiche. Einmal gibt es das Problem mit dem unterschiedlichen Lerntempo. Zusätzlich gibt es das Problem das alle "Sonderfälle", also Schüler die teilweise von anderen Schulen geflogen sind weil sie nur am Unruhe stiften sind, auf diese Schule kommen, da sie irgendwohin müssen. Dann sitzt man mit Schülern zusammen die andere zusammenschlagen, Lehrer mobben und nur auf Stress aus sind. Oft gibt es keine gute Lernatmosphäre und man wird vom lernen gezielt abgehalten von diesen Personen durch verschiedene Dinge die sie sich einfallen lassen. Und mehrere davon haben nicht mal den Hauptschulabschluss bestanden
Gut, dass du das sagst. Persönlich habe ich keinen Einblick, aber genau das hätte ich vermutet.
Ja - an das Argument, das du beschreibst (Mobbing, Unruhe etc.) habe ich nicht mal gedacht, aber das ist absolut logisch.
Ist zwar ein bisschen schade, aber ich finde, die Schule (an sich) muss sich auch so auf die Schüler einstellen, dass die einen möglichst großen Benefit für sich mitnehmen können. Ich glaube, da ist noch reichlich Luft nach oben.
Aufgrund der Entwicklung, daß möglichst Jede/r zum Gymnasium geschickt werden soll ist die Gesamtschule das nächste Opfer, das sich hinter den Volks- und Hauptschulen einreiht.
Vor 40 Jahren gingen ca. 10% aller Schüler zum Gymnasium. Heute sind es, gefühlt, über 60%. Dadurch wird der Klassenschnitt an Lernleistung stark gesenkt und es kommen immer mehr "unfertige" Abiturienten zur Uni. Die müssen im Grundstudium dann noch das nachholen, was sie im Gymnasium nicht gelernt haben. Vor Allem feht die Selbständigkeit und der Wille zum eigenverantwortlichen Lernen.
Wenn man jetzt, bei vergleichbarem Vortrag in der Grundvorlesung, eine Klausur von 20-30 Jahre zurück scvhreiben ließe, dann wäre die Durchfallquote erschreckend hoch. Ich hebe in zwei Lehren das Lernverhalten der Berufsschüler vergleichen können, die a) von der Hauptschule oder b) vom Gymnasium kamen. Die Hauptschüler hattes es schwerer, aber die Gymnasiasten waren kaum reifer.
Der sichere Weg in eine "Bildung" auf Stammtischniveau.