Wie findet ihr das, dass Bücher von damals an unsere heutigen moralischen Werte angepasst werden?
Warum werden moralische Werte von heute auf früher übertragen. Ist das nicht eine Geschichtsverfälschung?
Sollten die Kinder nicht lernen, dass die Welt damals leider rassistischer, grausamer und ungerechter war? Ich weiß selber nicht, was ich davon halten soll, aber den Kindern beizubringen, dass alles nur Friede, Freude, Eierkuchen war, halte ich auch nicht wirklich für richtig.
Was meint ihr dazu?
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10 Antworten
Bücher stammen immer aus einer bestimmten Zeit und bilden deren jeweiligen Werte ab. Da ist eine Anpassung schlecht möglich und läuft leicht auf eine Zensur hinaus.
Meistens sind ältere Bücher eben einfach nicht mehr interessant und zu altbacken, als dass sie noch heute begeistern könnten und lesenswert wären.
Bei Klassikern ist es dagegen so, dass sie damals ihrer Zeit voraus waren, zeitlos und großartig geschrieben sind. Das dürfte etwa auf Jim Knopf zutreffen.
Die kleine Hexe geht übrigens recht souverän mit der Fastnachtshexe um, während die Grauen Herren lieber nur vom "Sogenannten" sprechen.
Bücher für Kinder sind immer eine pädagogische Entscheidung. Kleinere Kinder können etwa vorm Räuber Hotzenplotz Angst haben. Andererseits lieben Kinder auch gewisse Anarchie, haben bisweilen feines Gespür für Unaufrichtigkeit. Häufig wurden Kinderbücher von Autoren zuerst den eigenen Kindern vorgelesen, die gute Kritiker waren.
Eine andere Frage wäre die, wie Hauptpersonen in historischen Romanen mit anderen Werten positiv, aber noch realistisch und überzeugend handeln können und sollten.
Absolut schlecht. Jedes Buch, egal wie gut oder schlecht oder bekannt, ist ein Geschichtsdokument seiner Zeit, durch nachträgliche Verfälschung macht man nichts an der realen Vergangenheit ungeschehen oder besser. Die Leute die die Bücher manipulieren möchten, leiden imho am Pippi-Langstrumpf-Syndrom ("ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt") mit dem Ziel, irgendwann total leugnen zu können, daß die Lebens- und gesellschaftlichen Verhältnisse irgendwann mal ganz andere waren als die heute bekannten. Wie fremd den heutigen, vor allem jungen Leuten, schon die Verhältnisse von vor 100 Jahren sind (ist noch nicht so lange her, historisch gesehen!), merkt man in Diskussionsforen immer wieder. Und immer wieder die Annahmen, die Leute damals hätten doch schon Sachen wissen sollen, die sich erst später entwickelt haben - wie denn? Alle Hellseher oder was?
Die Geschichte kann man nicht ändern. Auch nicht etwa durch Umbenennung von Straßen,, wie es oft gemacht wird.
Besser ist da Erinnerung und Kritik
Wilhelm Busch. :
Es ging spazieren vor dem Tor.....
Ein maximal pigmentierter Migrant, willkommene Fachkraft mit deutschem Pass...
Der... Anhänger mosaischen Glaubens schleicht zur hohen Börse, tief vererbt und seelenlos (aus "Die fromme Helene).
Pipi Langstrumpfs Vater wird vom Ne ger - zum Südseekönig, es ist geradezu pervers.
10 kleine Ne gerlein dürfen Kinder im Kindergarten auch nicht mehr lernen.
Vergangenheit ist doch veränderbar
Dazu Gendersprech.
Das wurde schon vorhergesagt von George Orwell in "1984".
Neusprech und das Wahrheitsministerium.
Geschichte sollte niemals verfälscht werden.
In Kinderbüchern sollte jetzt zwar nicht über den Holocaust gesprochen werden, aber generell finde ich diese Antwortmöglichkeit zutreffender.