Wie den Eltern sagen, dass ich kündige?
Hallo,
ich habe folgendes Problem:
Ich wollte schon mein Leben lang zur Polizei und ich habe es tatsächlich geschafft. Dieses Jahr werde ich fertig und bekomme meinen Abschluss.
Ich habe allerdings herausgefunden, dass ich nicht glücklich in diesem Beruf bin und nicht mein ganzes Leben lang darin arbeiten möchte. Ich habe mir jetzt seit über einem Jahr Gedanken gemacht, wann ich kündige und was ich stattdessen machen möchte. Ich möchte Lehrerin werden und werde auch nach dem Abschluss vorübergehend in einem sozialen Bereich arbeiten (habe schon die Zusage), wo ich auch etwas verdiene, bevor ich mich für das Lehramtsstudium einschreiben werde.
Es ist also bereits alles geplant, aber ich habe dann doch sehr viel Respekt davor es meinen Eltern zu sagen, weil sie viel von mir erwarten und ich halt nie etwas anderes in meinem Leben wollte…
War jemand vielleicht schon in einer ähnlichen Situation und hat Tipps, wie ich es ansprechen könnte? Ich bin wirklich sehr aufgeregt, weil ich nicht genau sagen kann, wie sie reagieren werden.
bezug nehmend auf das Kommentar von ThadMiller:
Du wirst dieses Jahr fertig mit der Schule oder mit der Ausbildung zur Polizeibeamtin?
Mit der Ausbildung zur Polizeibeamtin
7 Antworten
Vielleicht kannst Du deine Entscheidung damit begründen, daß der Polizeiberuf in den letzten Jahren immer gefährlicher wurde und Du deshalb nicht mehr so glücklich bist wie zu Anfang Deiner Ausbildung. Sie werden Deine Bedenken aufgrund der sich häufenden Vorkommnisse bei Polizeieinsätzen sicherlich verstehen und evtl. sogar froh sein über Deine Entscheidung, da sie möglicherweise selber auch schon das eine oder andere mal (je nach Einsatz) Angst um Dich gehabt haben.
Sprich bei nächster Gelegenheit (wenn z. B. wieder in den Medien von Übergriffen auf Polizeibeamte berichtet wird) das Thema im Beisein Deiner Eltern an, sag ihnen, daß Du Dir nicht mehr sicher bist, ob anhand der sich immer weiter verschlechternden Situation bei der Polizei Deine Berufswahl die richtige war und Du dir sogar schon darüber Gedanken gemacht hast, den Beruf zu wechseln. Möglicherweise rennst Du ja mit Deiner Idee schon offene Türen bei ihnen ein.
Ich drück Dir die Daumen - keine Bange - das wird schon.
Sehe das Problem ehrlich gesagt nicht. Die meisten Leute arbeiten sowieso nicht in dem Bereich, in dem sie ihre erste Ausbildung gemacht haben. Woher will man Anfang 20 auch wissen, was man den Rest seines Lebens wirklich machen will?
Du hast alles durchgeplant, hast deine Zusage und würdest etwas machen mit dem du glücklich bist. Und ich würde den Beruf Lehrerin auf keinen Fall unter den Beruf Polizistin stellen. Deswegen verstehe ich den "sie erwarten viel von mir" Punkt nicht.
Sage es ihnen doch genau so, wie du es uns gesagt hast.
Als Lehrer kann ich dir versichern: Das ist in manchen Schulhäusern gar kein so grosser Unterschied zwischen Lehrer und Polizist.
Das ist mir bewusst ;-) Vielleicht wird die Ausbildung bei der Polizei für mich als zukünftige Lehrerin auch eine gute Grundlage sein? Mal sehen!
Ich höre übrigens nicht (nur) aufgrund des Einsatzgeschehens auf. Es ist mir zu ungewiss Aus- und Fortbilderin oder Dozentin in der Polizei zu werden, bzw. wird dies einige Jahre dauern, deshalb möchte ich doch lieber den ,,direkten“ Weg einschlagen und mir sicher sein, dass ich es werde.
Wenn dich soziale Arbeit interessiert, dann gibt es vielleicht Bereiche innerhalb der Polizei zu denen du wechseln kannst.
Vielleicht gibt es auch Möglichkeiten bei der Polizei irgendwo in die Lehre/Erwachsenenbildung zu gehen. Ich würde das Erreichte nicht so ohne weiteres wegwerfen. Erstrecht nicht, wenn du nochmal ein ganzes Studium hinten dran hängen musst.
Deine Eltern sind da dein geringstes Problem. Erzähle ihnen, das was du uns erzählt hast. Vielleicht sind sie im ersten Moment enttäuscht, aber das legt sich. Sie haben wahrscheinlich einfach nur Angst, dass du dich karrieretechnisch ins Aus schießt. Wenn du einen guten alternativen Plan hast, dann werden sie um einiges beruhigter sein.
Das hat nichts mit Bequemlichkeit zu tun, sondern mit der Verbeamtung und die Zeit die du verlierst.
um lieber unglücklich zu bleiben (für über 40/45 Jahre?!)
Das verlangt auch niemand. Du gibst nur unfassbar viel auf und beginnst wo anders komplett bei null. Das wäre irgendwie verständlich, wenn du nicht bei der Polizei wärst wo du tatsächlich 1000 verschiedene Möglichkeiten hast.
Das ist extrem risikoreich, oder hast du schon mal als Lehrerin gearbeitet bzw. In irgendeiner lehrenden/sozialen Tätigkeit? Was ist wenn dir das wieder nicht gefällt? Die Polizei war in deiner Vorstellung ja auch komplett anders als die Realität.
Nicht desto trotz viel Glück.
Danke :)
Die Verbeamtung kommt ja grds. wieder und für mich fühlt es sich nicht so an, als ob ich Zeit verlieren würde. Würde ich noch ein paar Jahre bei der Polizei bleiben und dann erst kündigen, das würde mich belasten und dann hätte ich (noch mehr) Zeit verloren, ja.
Ich habe tatsächlich schon unterrichtet und Nachhilfe gegeben, außerdem möchte ich ja vor dem nächsten Studium nochmal im pädagogischen Bereich arbeiten, wo ich unter anderem genau das tue.
Ich frage mich etwas - wenn du es nicht mal schaffst deinen Eltern zu berichten dass du den Job wechselst, wie willst du dich dann gegen Straftäter (Polizei) oder junge Quälgeister (Lehrer) durchsetzten. Da gehört schon etwas Mut und Durchsetzungsvermögen dazu.
Reiß dich zusammen und sei erwachsen. Du entscheidest was du arbeiten willst, nicht deine Eltern. Solange du dein eigenes Leben auch finanzieren kannst haben deine Eltern sich da schön raus zu halten.
Ich denke, dass sie erstmal überrascht sein werden, vielleicht deine Gesinnungsänderung nicht verstehen und vielleicht versuchen werden, deinen (Kindheits)wunsch festzuhalten. Letzten Endes werden sie aber sicher deine Entscheidung akzeptieren. Steh deine Frau und zu dem, was DU willst, deine Eltern werden dich lieben egal wofür du dich entscheidest.
Die Entscheidung ist bereits gefallen :)
Theoretisch kann man alles in der Polizei werden, praktisch aber eben nicht.
Und rein aus Bequemlichkeit nicht einen neuen Beruf anfangen, weil man eine erneute Ausbildung oder ein erneutes Studium vor sich hat, um lieber unglücklich zu bleiben (für über 40/45 Jahre?!) ist für mich keine Option.