Gibt es hochbegabte ohne einen Abschluss?
Ich habe seit heute einen neuen Nachbar der Hochbegabt ist. Er studiert Neurowissenschaften und möchte mal später in einer Klinik arbeiten.
Gibt es eigentlich auch Hochbegabte die keinen richtigen Abschluss haben und dadurch ihre Chancen verpasst haben?
Kann die Hochbegabung eigentlich auch ein leben lang unentdeckt bleiben, und im späten Alter diagnostiziert werden?
8 Antworten
Ja, es gibt Hochbegabte, die an der Schule scheitern. Zwar sind sie in der Minderheit, und die Intelligenz ist von allen psychologischen Merkmalen, die wissenschaftlich bekannt sind, der zuverlässigste Prädikator für Bildungserfolg, aber eben nicht der einzige Faktor, der auf einen jungen Menschen während der ersten 20, 25 Jahre seines Lebens einwirkt.
In der Fachwelt nennt man solche Fälle "Minderleister", also Leute, die Leistungen zeigen, die unter ihrem Potential liegen. Man geht davon aus, dass etwa 10, 15 Prozent eines Leistungsniveaus zur Minderleistung tendieren, obschon man sagen muss, dass nicht alle von denen ihren Schulabschluss nicht schaffen sondern eventuell halt mit schlechteren Noten.
Bei den allermeisten Hochbegabten wird die Hochbegabung zeit ihres Lebens nicht entdeckt. In Deutschland müssten etwa 1,95 Mio Menschen hochbegabt sein. Der größte Hochbegabtenverein Mensa zählt ca. 16000 Mitglieder, also nicht einmal ein Prozent der Gesamtmenge der Hochbegabten. Gehen wir davon aus, dass nur jeder zehnte Hochbegabte mit seinem Ergebnis dem Verein beitritt, wissen trotzdem nur gerade einmal 10 Prozent der Betroffenen über ihre Hochbegabung. Und bei den meisten entsteht ja auch nicht das Bedürfnis, sich testen zu lassen, weil sie prima durchs Leben kommen.
Ja, Ja und Ja.
Es ist sogar sehr oft so das viele Hochbegabte schlecht in der Schule sind. Sie langweilen sich, werden zum Klassenclown und deswegen von den Lehrer*innen als Unfähig abgestempelt.
Alles möglich.
Das gibt es alles und das ist auch gar nicht so selten. Das eine steht ja auch nicht unbedingt im kausalen Zusammenhang mit dem anderen, wenn man zugrunde legt, dass eine Schulnote etwa zur Hälfte eine Aussage darüber trifft, wie gut man sich einem System anpassen kann.
Ich kenne jemand persönlich der hochbegabt ist und durch seine Einstellung kein Sinn darin sieht das beruflich zu nutzen um Geld damit zu verdienen. Die Person interessiert sich hauptsächlich für den Sinn den diese Person jeden Tag dem Leben abgewinnen kann.
Wenn diese Person gesund ist und das Nötigste hat ist diese Person sehr glücklich.
Soweit ich weiß hat diese Person einen schlechten Hauptschulabschluss gehabt aber einen hohen IQ. Die Person denkt vermutlich das in Karriere nicht der Sinn im Leben steckt und diese Person nur abgelenkt wäre jeden Tag Zahlen und Buchstaben zu lernen.
Diese Person denkt vermutlich, lebe heute glücklich und arbeite nicht auf das Glück im morgen hin. Es ist heute schon alles da.
Ich rede nicht so oft mit der Person. Die Person ist sehr eigensinnig. Mfg