Wie am besten longieren?
Hallo zusammen,
ich hatte heute einen neuen Osteopathen an meinem Pferd, der von seiner Arbeit zwar etwas verstand und gut erklären und verdeutlichen konnte. Jedoch fand ich seine Trainingstipps zum effizienteren Muskelaufbau etc. sehr fragwürdig und fern von meinem bisherigen Training. Z.B. longiere ich mindestens einmal die Woche und immer nur am Kappzaum also nicht mit Trense und auch ohne jegliche Hilfszügel. Um die Hinterhand aktiv zu machen benutze ich viele Variationen vom Stangenaufbau (z.b. mal mehrere Stangen hintereinander mal abwechselnd außen und innen erhöht). Er meinte dann heute zu mir das ist für die Kondition gut aber für den Muskelaufbau Quatsch. Laut ihm solle ich an der Trense longieren und einen Laufferzügel reinschnallen, denn wenn wir Muskeln aufbauen sollen, müssten wir auch beim longieren so arbeiten wie beim reiten also durch zügelhilfen. Er soll also durch den Laufferzügel in Anlehnung laufen, um somit die Hinterhand zu aktivieren und Muskeln aufzubauen. Ich longiere schon seit langem ohne Ausbinder, um das Pferd nicht in eine Haltung zu zwängen, da ich ja mit meinem Pferd und nicht gegen es arbeiten will und an der Trense finde ich auch nicht gut, da ich meinem Pferd nicht im Maul hängen will.
Zum reiten meinte er man solle das Pferd ein bisschen hinter der senkrechten reiten, damit ein positiver spannungsbogen im Körper entsteht, der, wenn mein Pferd vor der senkrechten wäre, verfallen würde. Bei der Aussage war ich mehr als skeptisch, denn hinter der senkrechten möchte ich mein Pferd bestimmt nicht reiten und auch seine Erklärung war mir nicht schlüssig.
Was sagt ihr zu diesen Aussagen?
7 Antworten
Ich würde mich für den Termin bedanken und ggf mitteilen, dass dies nicht mein Weg ist.
Die ganzen Aussagen sind so widersprüchlich, dass ich mich ernsthaft frage, wo und was derjenige gelernt hat. Biomechanik hat er auf jeden fall schonmal nicht verstanden.
Diese Person würde bei mir tatsächlich kein zweites Mal kommen.
Danke, genau das wollte ich auch schreiben…er sagt wie man es NICHT macht. Heilige pillepalle, dass dowas immernoch verzapft wird versteh ich nicht.
Hatte auch schon so jemanden am Stall. Tierarzt, Zahnarzt, Ostheo in einem - nach der Physiobehandlung bitte erstmal ein paar Tage ausschließlich ausgebunden Longieren. Ist natürlich Blödsinn, aber ich war noch ein Kind & der TA hatte einen sehr guten Ruf (fährt z.b. auch zu Röckener etc.).
Gerade in der Pferdewelt gibt es genug Dienstleister die so wirken als hätten sie Ahnung, dem Pferd aber absolut nichts bringen.
Oh wow... Nee, käme mir nicht mehr ans Pferd.
Hey Pferdeliebe1329,
Also die Aussagen von deinem Osteopath sind wirklich fragwürdig, den würde ich nicht mehr kommen lassen.
Wenn man mit Trense longiert, herrscht auf das Pferdemaul durch eine am Gebiss eingehängte Longe ein permanenter, einseitiger Zug. Teilweise hängt das Gebiss auf der einen Seite des Mauls ein Stück weit heraus. Das ist für das Pferd schmerzhaft und für den eigentlichen Sinn des Longierens, das Pferd losgelassen über den Rücken zu arbeiten, sehr kontraproduktiv. Feine Hilfen am Gebiss mit der Longe sind ohnehin kaum möglich und mein eigenes, doch eher empfindliches Pferd zeigt auch, wie es ihm unangenehm ist. Auch das mit dem hinter-der-Senkrechten-Reiten ist völliger Quatsch, das ist eine ungünstige Kopf-Hals-Position, die für ein ungenügend ausgebildetes Pferd und/oder einen schlechten Reiter entsteht - also nicht anstrebenswert.
An sich hören sich deine Schilderungen vom Longieren ganz gut an, es ist aber ohne es in echt gesehen zu haben nicht wirklich beurteilbar, da es eben ganz stark auf die Ausführung ankommt.
Liebe Grüße calvari
streich den osteopathen aus deiner kontaktliste. ist besser für dein pferd.
vermutlich 1860 den rittmeister gemacht und sich seitdem nicht weitergebildet.
kann ich dir nicht sagen.
mein einhorn ist bei so schönem wetter immer bis spät abends unterwegs und hat die kristallkugel mit.
diagnosen halt nur vor ort.
bei den pferden bei uns im stall weiss ich schon dass es einem pferd nicht gutgeht, bevor es das selber weiss. und trotzdem kann man die grosse und böse dramatische kolik nicht verhindern, weil der TA zu dem zeitpunkt noch nichts feststellen kann. isso.
Kann dir keiner sagen weil keiner weiß was denn die "Behandlung" überhaupt war.
Hat er ein bissal gefühlt, ein bissal massiert... ja, da kann man sofort weiter arbeiten.
Hat er grob was verr... verzeihung EINgerenkt... dann hat das Pferd wahrscheinlich verdammten Muskelkater und sollte etwas ruhen.
Bei uns heißt es immer "1 - 2 Tage Ruhe", damit der Körper sich an das neue Gefühl gewöhnen kann ...
Aber vielleicht ist das nach Art der Behandlung auch unterschiedlich?
Lass das Ross den Tag drauf mit Reiten in Ruhe, im Körper ist ja was passiert, vllt hat es ein wenig Muskelkater, spürt bearbeitete Strukturen, Gewebe wurde gelöst,... doch kein Drama, dem Tier 1 Tag Pause zu gönnen.
Zudem scheint dieser Osteo ja ausnehmend kompetent...
Ja, ist natürlich Schwachsinn.
Würde den nicht mehr an mein Pferd lassen & mir jemanden suchen der mehr pro Pferd arbeitet und auch tatsächlich die Zusammenhänge im Pferd begreift.
Er meinte, ich solle am Tag nach der Behandlung direkt wieder reiten also mehr vorwärts abwärts aber trotzdem reiten, um es „geschmeidig“ zu halten. Bin mir nun unsicher. Was denkst du?