Werden in Zukunft in Deutschland andere Pflanzen wachsen?

6 Antworten

ja, als hier Eiszeit war, sind die Pflanzen "geflohen", über die Alpen nach Südeuropa. Die die das nicht geschafft haben, starben aus. Danach kamen viele wieder zurück, inklusive aller Baumarten, die in den letzten ca. 10.000 Jahren wieder eingewandert sind. Aber wir haben, bei den Zugbewegungen, auch Arten verloren. So wird es wohl auch in Zukunft sein. LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologielehrer SI/II a. D.
Sandlerkoenig07  22.07.2022, 11:43

Die "Rückwanderung" von Pflanzenarten (vor allem aus Richtung Südosten) ist nach der Eiszeit noch längst nicht abgeschlossen. Viele Arten, die hier im letzten Interglazial wuchsen, sind noch nicht wieder da.

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Von Experte Pomophilus bestätigt

Auch bei mehreren (wenigen) Grad Erwärmung haben wir hier immer noch ein Klima mit Winter- UND Spatfrösten.

Vllt. nicht überall und jedes Jahr - ausdauernde frostempfindliche Arten, wie etwa Palmen halten das nicht aus...

Eher schon werden sich vermehrt trockenheitstolerante Arten etablieren und durchsetzen können - sowohl in der "freien Wildbahn" als auch in der Land- und Forstwirtschaft. So nimmt der Sojaanbau bei uns in letzter Zeit schon durch...

= Neben ein paar wenigen neuen Arten denke ich wird es v. a. VERSCHIEBUNGEN innerhalb des vorhandenen Spektrums geben, es werden manche Arten häufiger, andere Arten seltener werden...

Silo123  22.07.2022, 08:50

Es gab an meinem letzten Wohnort die letzten Jahre durchaus schon einzelne Winter ohne nennenswerte Fröste. Und in denen haben bei mir schon durchaus nicht frostresistente Pflanzen im Freien überlebt (ich hatte nicht genügend Platz um alle reinzuholen)Aber bis es viele Jahre ohne Frost gibt, wird wohl hoffentlich noch etwas brauchen. Aber ich pflanze schon jetzt Sachen an, die FRÜHER nie auf Dauer überlebt hätten, z.B. Salbei.

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Da bin ich sehr sicher, dass sich da einiges tun wird.

Vielleicht nicht nächstes und übernächstes Jahr, aber auf lange Sicht wird sich an der natürlichen und an der vom Menschen beeinflussten Vegetation einiges ändern.

Pflanzen werden durch klimatische Veränderungen verdrängt und andere, deren ökologische Nische zu dem Standort passt, breiten sich aus.

Und auch Landwirte, die ja einen großen Teil der Landschaft formen, müssen flexibel sein und ihre Planung so anpassen, dass sie überlebens- und wettbewerbsfähig bleiben.

Das tun die jetzt schon, oder eigentlich immer noch, ein paar Kilometer von hier (in Deutschland, Rheinland-Pfalz):

"... Das Binnendünengebiet entstand nach der letzten Eiszeit (Würmglazial) und der ersten Wiederbesiedlung durch Steppenpflanzen vor ca. 12.000 Jahren.

...wachsen als Reliktflora aus dieser Zeit bevorzugt Steppenpflanzen, die ansonsten nur in südosteuropäischen und innerasiatischen Steppengebieten oder im Mittelmeerraum vorzufinden sind..."

Kann schon sein, immerhin hatten wir hier schon mal einen tropischen Regenwald und auch eine Eiszeit.

Die Vegetation und die Tierwelt passen sich da an. Manche vertragen das Klima besser und werden dominieren, andere zurückgedrängt.