Welche Pflanzen sterben wegen Klimawandel ab?

3 Antworten

Es gibt einige Arten in Deutschland die noch aus der letzten kleinen Eiszeit hier aushalten. Vor allem niedrig wachsende Sträucher, Kräuter, Gräser, Flechten und Moose sind oft Kälte liebend. Hier Untersuchungen aus der Schweiz:

https://www.wsl.ch/de/publikationensuchen/diagonal-das-wsl-magazin/schwerpunkte/kalt/kaelteliebende-pflanzen-im-klimawandel.html

Die Ergebnisse zeigten etwas Unerwartetes: Während die Vegetation immer früher zu wachsen beginnt, tritt der letzte Spätfrost in höheren Lagen trotz Klimawandel kaum zeitiger im Jahr auf. Dadurch steigt oberhalb von 800 m ü. M. das Risiko, dass junge Blätter oder Blüten dem Frühjahrsfrost ausgesetzt sind – und es könnte sich in Zukunft noch weiter erhöhen. Längerfristig dürften diese Baumarten in höheren Lagen also öfter unter Spätfrost leiden als heute. Die Arbeit zeigt jedoch auch, dasses derzeit nicht unbedingt sinnvoll ist, Obstbaumarten oder Waldbäume zu fördern, die besser an ein immer wärmeres Sommerklima angepasst sind. Da sie häufig früher im Jahr zu wachsen beginnen, sind sie besonders durch Fröste gefährdet. 

Es ändert sich nicht viel.

https://www.deutschlandfunk.de/kaelteliebende-baeume-in-heisser-duerre-100.html

Im Hayedo de Montejo, einem Gebirgszug rund 100 Kilometer nördlich von Madrid, wachsen Buchenwälder. Normalerweise dürfte es die Bäume dort gar nicht geben. Buchen bevorzugen ein feuchtes, relativ kühles Klima – etwas, das man im trocken-heißen Zentralspanien kaum finden wird. Und doch sind die Buchen seit Jahrtausenden dort präsent. Es sind Überbleibsel aus der letzten Eiszeit, als in Spanien ein gemäßigtes Klima wie heute in Mitteleuropa herrschte. Die Buchen stehen in Tälern, wo sich lokal etwas mehr Feuchtigkeit sammelt als in der Umgebung. Für die Bäume ist dieses Mikroklima immer noch extrem, doch sie haben sich soweit angepasst, dass sie darin bestehen können.

Siehe auch

https://www.cipra.org/de/news/3005

In den Alpen zwingt die Erwärmung bereits heute viele Tiere, sich auf Suche nach Kälte, Schnee und Eis in immer grössere Höhen zurückzuziehen. Das Alpenschneehuhn beispielsweise gilt als vom Aussterben bedroht - in Italien leben heute noch rund 5000 Paare. Auch der Alpensteinbock, Symbolspezies des Alpenraums, scheint unter dem Klimawandel zu leiden. Studien, die im Nationalpark Gran Paradiso/I durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass die Population von 4.000 Tieren 1992 auf heute weniger als 2.500 zurückging. Eine vom WWF koordinierte Studie der Universität Pavia/I konnte auch für die alpine Flora eine "Flucht nach oben" nachweisen. Wo eine vertikale Migration für die Pflanzen nicht oder nur zu langsam möglich ist, droht das Aussterben.
Quelle und Infos: www.wwf.it/client/ricerca (it)

In Deutschland wird es in einige Jahren Fichten nur noch im Hochgebirge geben.

https://www.lwf.bayern.de/boden-klima/baumartenwahl/172465/index.php

Der Klimawandel wird die Baumartenzusammensetzung im bayerischen Alpenraum verändern. Die durch menschliche Einflussnahme stark geförderte Fichte wird langfristig ihre hohen Anteile in der Waldbestockung verlieren. Der Borkenkäfer wird hierzu einen entscheidenden Beitrag leisten.
Gleichzeitig hat die Fichte Schwierigkeiten sich auf flachgründigen, humusarmen Standorten natürlich zu verjüngen. Auf besser nährstoffversorgten Standorten steht ihre Verjüngung in Konkurrenz zum Laubholz. Der Vitalitätsverlust der Fichte könnte die Schutzfunktionen des Gebirgswaldes beeinträchtigen. Die Bayerischen Alpen werden eines der möglichen Rückzugsgebiete der Fichte in Deutschland sein. 
Spielwiesen  29.05.2022, 15:18

Gehört nicht der Ginkgo auch zu den Bäumen von vor der letzten Eiszeit? Diese Art soll ja sogar gefeit sein gegen Radioaktivität. (SO einen haben wir im Garten stehen, ich hole mir immer die jungen Blätter für Smoothie oder zum Trocknen, für Pulver). Die Knospen sind auch heilkräftig - aber davor habe ich Respekt und lasse sie in Ruhe!

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Hallo,

Bei uns verschwinden werden wohl vor allem Arten aus kühlen Lebensräumen, die zB im Gebirge nicht mehr weiter nach oben wandern können. Hier wäre ein Beispiel:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Blattloser_Widerbart

Ich sage nur Fichte ade. Aber die Fichte gehört sowieso nicht dahin wo sie aktuell in Monokulturen angepflanzt ist.