Wer kann mir von euch die umstrittene Kinder/Jugend-Bücher nennen, die eventuell rassistisch, beleidigend oder sogar Menschen verachtend sind?
12 Antworten
im 3. Reich gab es diverse Literatur in dieser Richtung. Wobei man da unterscheiden muß.
Manche waren noch relativ harmlos. Ich hab ein Abenteuer-Buch gelesen, über die HJ. Da kommt wenig Rassismus drin vor. Nur ein paar mal begrüßen die Jungs sich mit dem Hitlergruß.
Was dagegen extrem rassistisch ist:
"Trau keinem Fuchs auf grüner Heid und keinem Jud bei seinem Eid" von Elvira Bauer
http://de.wikipedia.org/wiki/Elvira_Bauer
Das ist ein Bilderbuch, das voll von typischen Klischee-Bildern. Juden werden als häßliche, gierige, hakennasige Verbrecher dargestellt. Die Bilder kann man online finden. Es gibt sogar eine Neuauflage von einem zweifelhaften (rechten) Verlag.
Und dann gibt es noch "Der Giftpilz" Das ist auch ziemlich antisemitisch.
http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Giftpilz
Das kann man mittlerweile auch bei dem rechten Verlag wieder kaufen kann. Ob es das auch online gibt weiß ich nicht.
Die 2 Bücher sind wohl die bekanntesten Kinderpropagandabücher aus dem 3. Reich.
Eventuell der "Schmiedledick" von Elisabeth Walter; 1930 erstmals erschienen (Ich weiß, ich weiß, man muss die Entstehungszeit berücksichtigen...)
Das Buch hab ich im letzten Jahr auch gelesen.
Ich weiß natürlich nicht, wie es damals rüberkam, aber aus der heutigen Sicht mit "damals waren die Klischees halt so" ... es stimmt, die "Zigeuner" werden in dem Buch negativ dargestellt, so mit Kindesentführung, Geldgier, etc.
Das ist aber echt schade, den man kann durch das Buch selbst viel über das Badener Land erfahren. Ähnlich wie bei Nils Holgersson von Astrid Lindgren.
Sämtliche Bücher von Enid Blyton.
auch in der zeit enid blytons war es nicht üblich, dunkelhäutige menschen in der nähe von tieren einzustufen... sie hat es aber getan. nun ja...
Du musst diese Bücher mal ganz genau im Hinblick auf deine oben aufgeführten Punkte lesen. Da werden Ausländer und Fremdes generell immer als negativ dargestellt und ihr Frauenbild lässt teilweise auch zu wünschen übrig.
Der Struwelpeter - da werden Daumen abgeschnitten, Kinder verbrannt, in Tintenfässer getaucht und Farbige als Mohr diffamiert.
Naja, beim Bäcker gibt's auch noch Mohrenköpfe als Gebäck. Ich glaube das ist noch nicht so verpöhnt, wie "Neger" oder "Zigeuner" als Wort. Bei Karl May wird auch noch von "Kaffern" gesprochen.
Bei dem Gebäck bin ich mir nicht sicher, aber den Sarotti - Mohr gibt es ofiztiell nicht mehr. Übrigens bin ich ohnehin der Ansicht, dass man eine Nascherei (egal ob Mohrenkopf oder Ne...kuss) nicht beleidigen kann!
Naja, beim Bäcker gibt's auch noch Mohrenköpfe als Gebäck. Ich glaube das ist noch nicht so verpöhnt, wie "Neger" oder "Zigeuner" als Wort.
Also ich hab schon lange keine "Mohrenköpfe" mehr gesehen. Ich glaub durchaus, daß das Wort verpönt ist. Immerhin geht es ja darum, den Kopf eines Menschen zu essen. Ich denke eher, daß "Zigeuner" erst seit kurzem verpönt ist.
Bei Karl May wird auch noch von "Kaffern" gesprochen.
Das ist ein schlechtes Beispiel. Karl May starb 1912, also vor mehr als 100 Jahren. Seine ersten Bücher veröffentlichte er 1875, seine letzten 1910.
Zu der Zeit war der Begriff "Kaffer" halt noch nicht negativ belegt.
Übrigens bin ich ohnehin der Ansicht, dass man eine Nascherei (egal ob Mohrenkopf oder Ne...kuss) nicht beleidigen kann!
Ist das ernst gemeint? Es geht doch nicht darum, ob man das Süßzeug beleidigt. Es geht darum, daß man mit solchen Ausdrücken (schwarze) Menschen herabsetzt.
Ausdrücke wie "Schokobaby" oder "Schokokeks" setzt die Menschen herab, auf einen Gegegenstand.
Bei einem weißen Menschen würde doch auch niemand "Vanillie Baby" oder "Milch Baby" nennen.
Ihr solltet mal ein Anti-Rassismus-Seminar besuchen, ist echt interessant was man da so lernt.
Dann darf ich das gut gemästete Tier im Stall also auch nicht als fette Sau bezeichnen, weil dieser Ausdruck auf einen Menschen bezogen beleidigend wäre?
Schokokekse sind übrigens (noch) erlaubt.
Dann darf ich das gut gemästete Tier im Stall also auch nicht als fette Sau bezeichnen, weil dieser Ausdruck auf einen Menschen bezogen beleidigend wäre?
Kannst du nicht, oder willst du es nicht verstehen?
Was ist das für ein seltsamer Vergleich? Eine Sau ist ein weibliches Schwein, und wenn sie fett ist, dann ist sie halt fett. Warum soll man das Tier nicht so nennen können? Warum sollte sich ein Mensch dadurch beleidigt fühlen? Wenn ich zu der Sau jetzt sagen würde "fetter Einzelfahrer", dann wäre es eine Herabsetzung für einen Menschen.
Aber so was wie N-Kuss ist halt beleidigend für Menschen, weil das N-Wort eben beleidigend ist. Das ist ja mittlerweile auch so bei Zigeunern.
Oder wenn man die Bayern als "Weißwurstfresser" bezeichnen würde - so was würden viele Bayern übelnehmen.
"
Das ist ja mittlerweile auch so bei Zigeunern"
Und trotzdem kommt kein Mensch auf die Idee, die Operette "Der Zigeunerbaron" in "Der Sinti/Romabaron" umzubenennen.
Wird hier mit zweierlei Maß gemessen?
Wenn ich mich nicht als Einzelfahrer fühle, läuft auch der "fette Einzelfahrer" an mir vorbei, erst recht, wenn es z. B. eine leckere Schnitzelzubereitung wäre.
Nur damit keine Mißverständnisse aufkommen - ich käme nie auf die Idee, einen Farbigen mit dem bösen N-Wort zu bezeichnen!
Meiner Erfahrung nach sehen viele "Betroffene" das ganze übrigens deutlich entspannter als die deutschen Gutmenschen.
Man kann auch die politische Korrekheit übertreiben.
Süßer, die Kinder, die den Mohren als solchen "diffamieren", werden vom Nikolas in das große Tintenfass getaucht.
!. Egal, welche Schuld sie auf sich geladen haben - Kinder in Tintenfässer zu tauchen ist Menschenverachtend!
2. Der Autor verwendet die Bezeichnung Mohr.
Mir sind noch ein paar bekannte Bücher eingefallen, die in der heutigen Zeit kritisch angesehen werden, und teilweise sogar editiert wurden.
Zum einen Pippi Langstrumpf, und ihr Vater der N-König (und falls sich jemand wundert: ich benutze das N-Wort nicht). Mittlerweile wurde das geändert. Vor kurzem hab ich einen schwarzen Comedian im TV gesehen, der darüber sprach. Er meinte, er könne es nicht verstehen, warum man da jetzt so viel Aufhebens drum macht. Das Buch erschien kurz nach dem 2. Weltkrieg, damals war die Sprache halt so. Und da Pippi vom Wesen her ja eigentlich ein Punk sei ...
Das 2. Buch ist "Die kleine Hexe" von Ottfried Preußler. Ich hab das Buch selbst noch nicht gelesen, aber soweit ich weiß gibt es da eine Stelle, wo 2 Kinder sich an Fasching die Gesichter schwarz anmalen um als N-Wort aufzutreten.
Ein Buch (bzw. 2) das man VIELLEICHT noch erwähnen könnte wäre Jim Knopf.
Jetzt nicht mal unbedingt wegen Jim Knopf selbst. Ja, es gibt eine Stelle, an der das N-Wort benutzt wird. Ich denke da an was anderes:
In den alten Ausgaben, und in der Fernsehserie von der Augsburger Puppenkiste reisen Jim und Lukas nach China. In späteren Ausgaben wird der Name China durch "Mandala" ersetzt. Das geschah allerdings auf Wunsch des Autors selbst. Seine Beweggründe kenne ich aber nicht.
Vielleicht hat der Autor gedacht, daß er zu viele Klischees geschrieben hat.
Naja, sie greift ihre Zeit auf und löst es durch die Figuren auf.
Was glaubst du, warum es z.B. George gibt und sich die Protagonisten mit Fremden oft anfreunden?