Wer kann besser Infrastruktur Staat oder private Wirtschaft?
Wie oft wurde was privatesiert und das wurde schlechter und teuer
genau das werfen die pro privatesirung sind dem Staat vor weil er angeblich so seine Verwaltung finanzieren will
1 Antwort
Dass die Privatwirtschaft mit Geld I.d.R. besser umgeht als der Staat ist nicht gerade ein Geheimnis.
Allerdings hat der Staat bei der Verschuldung Vorteile. Der aktuelle Zinssatz für eine langlaufende Staatsanleihe liegt bei ca. 2.5-3% was deutlich niedriger ist als eine Privatverschuldung, da in der Form kein wirkliches Insolvenzrisiko besteht. Senkt die EzB die Zinsen, dann geht das ganze auf jeden Fall nochmal runter, und dann ist man vielleicht bei 1-2% (dass es negativ wird wie früher ist dagegen offen).
Für diese Eigenkapitalrentabilität arbeitet aber kein Unternehmen - die muss dagegen bei 5, eher bei 7% p.a. liefen aufgrund des Ausfallrisikos was der Staat nicht hat.
Im Endeffekt ist dann die Frage, ob die höhere Effizienz den Verbindungsunterschied ausgleichen kann, und das lässt sich so pauschal nicht sagen.
Es gibt viele Länder in denen z.B. die Autobahninfrastruktur in privater Hand ist, und die funktioniert trotzdem weitaus besser als bei uns.
Bei privaten ist dann halt der Hauptunterschied, dass man die Nutzung unmittelbar bezahlt, und nicht indirekt über den Steuertopf des Staates. Damit zählt dann jeder so viel wie er es nutzt, und nicht abhängig davon wie viel er verdient.
Keine Ahnung woher das Selbstverständnis stammt, dass die Privatwirtschaft besser wirtschaften kann? Die Privatwirtschaft ist bisher bei Gütern der allgemeinen Daseinsvorsorge immer gescheiter.
Betriebswirtschaft ist nicht Volkswirtschaft. Betriebswirtschaft ist nicht einmal ein Teil der Volkswirtschaft. Der deutschsprachige Raum ist der einzige Sprachraum, wo es einen Begriff wie Betriebswirtschaft überhaupt gibt, der Betrieb und Wirtschaft in einem Zusammenhang bringt. Überall auf der Welt kennt man unter dem Begriff Wirtschaft (Economics) ausschließlich Volkswirtschaft.
Betriebe handeln stets im Eigeninteresse. Wenn ein Unternehmen günstiger einkauft, verdient ein anderes Unternehmen weniger. Wenn ein Unternehmen seine Personalkosten senkt, verdient das Personal weniger. Wenn ein Unternehmen seine Preise erhöht, muss jemand diese Preise bezahlen. In der Betriebswirtschaft denkt man nicht in Kreisläufen. In der Betriebswirtschaft ist der Arbeitnehmer nicht der Konsument. In der Betriebswirtschaft interessiert es nicht, woher der Konsument sein Geld bekommt, um die Produkte des Betriebs zu kaufen. Betriebwirtschaft findet in einem Mikrokosmos statt. Man schaut nicht über den Tellerrand des eigenen Betriebes hinaus. Es zählt nur der eigene Betrieb und der betriebliche Erfolg. Mit Wirtschaft hat das mal gar nichts zu tun.
Es ist eine deutsche Eigenheit und erhebliche Schwäche, erfolgreichen Unternehmern das Prädikat eines Wirtschaftsexperten zu verpassen.