Wenn man nicht glücklich darüber ist, dass in der Schule oder bei der Arbeit um einen herum fast kein Deutsch gesprochen wird, ist man dann Ausländerfeind?
Oder gar Rassist oder Nazi?
Auf linken und grünen Demos werden Schilder hochgehalten, auf denen steht "Deutschland ist bunt" oder "(irgendeine Stadt) ist bunt".
Wenn mir der Zustand aber nicht gefällt, dass um mich herum fast nur fremde Sprachen gesprochen werden, die ich nicht verstehe, bin ich dann ein Fremdenfeind?
10 Antworten
Nein. Das bist du nicht. Um ein Feind von Ausländern zu sein, muss ja eine Aversion gegen diese vorhanden sein, die keinen nachvollziehbaren Grund hat. Wenn viele Ausländer, die du hier in deinem Leben getroffen hast, dich z. B. schlecht behandelt hätten, oder wenn man dich überall im Ausland schlecht behandelt hätte, dann wäre es evtl. nachvollziehbar, dass du nach solch schlechten Erfahrungen generell Vorbehalte gegenüber Ausländern hättest.
Aber so, wie du es darstellst, ist es wohl eher ein befremdliches Gefühl, ein Gefühl des Alleinseins, des Dich-nicht-(mehr)-zu-Hause-fühlens. Das kann ich schon verstehen.
Es ist lustig und vor allem bereichernd, wenn man in Deutschland nicht nur unter Deutschen ist, sondern z. B. auch ausländische Kollegen hat. Und wenn zufälligerweise 2 oder 3 von diesen dieselbe Muttersprache sprechen, ist es auch ganz natürlich, dass sie sich gelegentlich in ihrer Muttersprache unterhalten. Doch sie sollten, nein, sie müssen das Bestreben haben, so schnell wie möglich gut Deutsch zu lernen, um sich in ihre neue Umgebung zu integrieren und sich auch mit Deutschen austauschen zu können.
Das müssen wir ja auch tun, wenn wir z. B. in ein englischsprachiges Land, nach Frankreich, Griechenland oder sonstwohin gehen, um dort zu leben. Ohne gemeinsame Sprache - und das kann immer nur die Sprache des Ziellandes sein - ist keine wirkliche Integration möglich. Diesen Beitrag haben Immigranten zu leisten.
Damit eine Gruppe von Menschen funktioniert, muss es Gemeinsamkeiten geben, und natürlich muss man sich verständigen können. Das gilt für Familien, Schulklassen, Firmen, und natürlich auch für ganze Gesellschaften.
Wenn im täglichen Gebrauch eine Sprache verwendet wird, die nicht alle verstehen, dann sind diejenigen ausgeschlossen, die diese Sprache nicht sprechen.
Also werden einige eine Sprache lernen müssen. Da wir in Deutschland sind, ist das selbstverständlich Deutsch. Wenn man in Frankreich lebt, muss halt jeder Französisch lernen und sprechen. Ich sehe das als selbstverständlich an.
Dann sollte man sich ein andere Arbeit suchen.
Nein. Wenn man durch diesen Umstand benachteiligt wird, dann kann man den Nachteil natürlich ablehnen. Das hat nichts mit Ausländerfeindlichkeit zu tun auch wenn die Ablehnung diese „Ungerechtigkeit“ nur mit Ausländern zu tun hat.
Rassist hat ja nur mit der Ablehnung einer bestimmten Menschengruppe, früher Rasse, im Allgemeinen zu tun.
Nazi ist wieder etwas ganz anderes und bedarf dem Hang zum alten Hitlerreich.
Wenn du so denkst „Oh man warum sind die hier, könnte nicht an deren Stelle ein Deutscher sein “ dann schon
Wenn du denkst „Oh man ich wünschte, dass diese Leute hier deutsch sprechen damit ich kommunizieren kann“ dann nicht
Das ist keine Antwort auf meine Frage.