Wenn ein Betrieb in Insolvenz geht, muss er dann Überstunden & Reisekostenabrechnung nicht zahlen?
Wir Azubis hatten Überstunden wurde uns aber nicht ausgezahlt. Alle Stunden sind weg. Okay haben wir akzeptiert. Nun hatten wir 50 € für Zug Tickets ausgegeben im September und die sind bis heute nicht gezahlt worden als wir fragten sagten sie das es leider nicht so gut aussieht. Was soll das heißen?
Die müssen doch unser Geld geben? Haben doch die Quittung abgegeben
13 Antworten
Wenn ein betrieb in insolvenz geht
Die müssen doch unser geld geben? Haben doch die quittung abgegeben
Insolvenz bedeutet Zahlungsunfähigkeit.
Ist ein Betrieb Zahlungsunfähig dann ist er unfähig Zahlungen zu leisten.
Und nun: Das was Du willst, ist eine Zahlung.
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Deine Forderung kannst Du dann beim Insolvenzverwalter anmelden. Lässt sich aus der betrieblichen Masse (Forderungen, Verkauf usw.) noch Geld regenerieren könnte es möglich sein, dass Du noch Dein Geld/Deine Auslagen erhältst.
In der Regel ist es aber so, dass Unternehmen zuvor ihr Vermögen z.B. an Banken verpfändet haben und nichts/kaum noch etwas zur Verfügung steht.
Insolvenz heißt ja bekanntlich, dass kein Geld mehr da ist ....
kein Geld = keine Auszahlung
im Übrigen gibt es sicher einen Insolvenzverwalter - wendet Euch an den - der kann Auskünfte erteilen, wie es weitergeht und ob noch irgendwas ausgezahlt werden kann
Azubis dürfen im Übrigen rein rechtlich gesehen gar keine Überstunden machen
Die Überstunden sind aber eher an der Tagesordnung, da gibt es leider keinerlei Kontrollen.
Auch offene Schulden dieser Art fließen in die Insolvenzmasse ein. Erwartet eher nicht, dass ihr das wieder seht....
Wie willst du wem verbieten pleite zu gehen?
das ist so als würdest du ein gesetzt erlassen gegen arm werden
Bei einer Insolvenz wird eine Liste aller Vermögenswerte und aller Schulden gemacht. Das wird dann gegen einander aufgerechnet. Meist sind weniger Vermögenswerte da, als Schulden - sonst wäre ja keine Insolvenz engetreten.
Dieser Liste folgt dann eine Priorisierung, genauer die Festlegung einer Reihenfolge - die sog. Kollokation. In dieser Reihenfolge werden dann mit den verbleibenen Vermögenswerten die Schulden bezahlt.
Überstunden gehören zu den Lohnbestandteilen. Die sind schon mal relativ weit oben auf der Prioritätenliste. Aber noch weiter oben sind die Sozialleistungen und die Steuern. Wenn die bezahlt sind, folgen die Löhen und die Lohnnebenkosten. Wenn diese ausbezahlt werden, erfolgt eine Verteilung auf alle Angestellten proportional zur ausstehenden Lohnzahlung. Es kriegt also keiner alles und andere nichts, sondern das Geld wird auf alle verteilt. Oft kriegt jeder etwas, aber keiner alle Ausstände bezahlt.
Nach den Löhnen folgen dann noch weitere Forderungen, die bezahlt werden. Falls überhaupt noch Geld da ist, sind dann die Lieferanten an der Reihe. Und so weiter.
Du solltest dich mit deinen ausstehenden Forderungen schnell an den Insolvenzverwalter wenden. Der sammelt solche Forderungen in der Phase der Vermögens- und Schulderhebung.
Wenn kein Geld mehr da ist, kann auch nicht mehr ausgezahlt werden.
Rein rechtlich gesehen dürftet ihr gar keine Überstunden machen, von daher glaube ich eher nicht, dass ihr die ausgezahlt bekommt.
Wendet euch am Besten an den Insolvenzverwalter, der kann euch da am Besten weiterhelfen.
Sowas ist doch nicht erlaubt?