Welches System anstatt Kapitalismus?

3 Antworten

Für die Realisierung eines Kommunismus fehlten bisher die objektiven und subjektiven Bedingungen, weshalb seit der Pariser Commune 1871 kein einziger Versuch, eine erfolgreiche und überlegene Alternative zum Kapitalismus zu etablieren, glücken konnte. Auch das Attribut "real existierend" vor dem Begriff Sozialismus sagte eigentlich nur, dass das kein Sozialismus, wie ihn Marx verstand, sein konnte (Deshalb sollte man sich merken: wenn ein Attribut vor den Begriffen Sozialismus oder Kommunismus gesetzt wird, dann hat man es immer mit Demagogen und Revisionisten zu tun).

Heute stehen Reformen der parlamentarischen Demokratie an, wie der Bauern-Protest zeigt, aber keine rote Revolution. Das bürgerliche Versprechen seit 1789 und 1848 muss endlich eingelöst werden.


Roland Sperling  09.01.2024, 17:54

Der Bauernprotest zeigt eher eine Gegengerschaft zur parlamentarischen Demokratie auf, als einen Reformversuch. Eine parlamentarisch und demokratisch einwandfrei gefällte Entscheidung wird von den Bauern einfach nicht akzeptiert - was ihr gutes Recht ist - und stattdessen werden die Menschen im Berufsverkehr drangsaliert.

Die "bürgerlichen Versprechen" von 1789 und 1848 sind dochalle längst eingelöst:

Freiheit: Niemand ist mehr wie noch 1789 ein Leibeigener oder ein Höriger. Jeder hat das Recht, sich seinen Wohnsitz frei zu wählen und Verträge zu schließen mit wem er will.

Gleichheit: Der Kapitalismus hat alle Menschen gleich gemacht, sie nämlich in Verkäufer ihrer Arbeitskraft verwandelt. Niemand hat qua Geburt oder beruflicher Stellung mehr bürgerliche Rechte als der andere.

Brüderlichkeit: Die Bürgerlichen halten doch alle zusammen.

So etwas wie "soziale Gerechtigkeit" war nie ein bürgerliches Versprechen.

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Alle bisherigen Systeme sind ziemlich eindrucksvoll gescheitert, inklusive dem Kapitalismus. Kommunismus ebenfalls... und wie. Im Grunde basieren nämlich all diese Systeme auf Ausbeutung, bzw. fördern sie diese ungemein.

Was wir bräuchten, wäre ein System das auf Symbiose anstatt auf Ausbeutung basiert. Je mehr man für andere tut, umso mehr bekommt man zurück. Kurz gesagt. Aktuell ist es ja "je mehr man anderen wegnimmt, desto mehr hat man".

Aber wie so ein System genau aussehen soll, kann ich leider nicht sagen. Vor allem weil es nicht nur in der Umsetzung die erwähnten Vorteile bringen muss, sondern auch in der Einführung. Die super-reichen Eliten die unsere Welt regieren, werden niemals zulassen, dass ein neues System eingeführt wird, wenn sie nicht schon zu Beginn das Gefühl bekommen, dass sie dadurch gewaltig profitieren würden ohne etwas dafür tun zu müssen.


Mafiosu  09.01.2024, 16:02
Was wir bräuchten, wäre ein System das auf Symbiose anstatt auf Ausbeutung basiert.

Also basically Kommunismus?

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Andrastor  09.01.2024, 16:07
@Mafiosu

Nein, Kommunismus ist alles andere als Symbiotismus.

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Mafiosu  09.01.2024, 16:08
@Andrastor

Wie kommst du darauf? Allein der Grundsatz des Kommunismus sowieso die Grundlegenden Prinzipien stimmen doch damit überein

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Andrastor  09.01.2024, 16:14
@Mafiosu

Wäre es so, hätte der Kommunismus niemals derart missbraucht werden können. Seine Grundprinzipien basieren auf dem Kapitalismus und sind daher schon "kaputt" und vom kapitalistischen Gedankengut "vergiftet" um es so zu sagen.

Kein Wunder, dass der Kommunismus überall wo er versucht wurde, ein totales Fiasko war wo sich wieder nur die Reichen an den Armen bereichert haben.

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Mafiosu  09.01.2024, 16:17
@Andrastor
Wäre es so, hätte der Kommunismus niemals derart missbraucht werden können

Was? Jeder Begriff wird missbraucht
Guck dir Teilweise Menschen an, die den Begriff "Feminismus" missbrauchen um andere Gruppen zu diskriminieren

 Seine Grundprinzipien basieren auf dem Kapitalismus und sind daher schon "kaputt" und vom kapitalistischen Gedankengut "vergiftet" um es so zu sagen.

Jaaaa, nicht wirklich. Oder meinst du ehrlich, dass Währungslosigkeit und Hierarchienlosigkeit auf Kapitalismus basiert?

Kein Wunder, dass der Kommunismus überall wo er versucht wurde, ein totales Fiasko war wo sich wieder nur die Reichen an den Armen bereichert haben.

Dazu gehört erstmal geklärt wo er wirklich versucht wurde.

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Vojnik  09.01.2024, 16:22
@Mafiosu

Der Grundsatz ist unlogisch.

Kommunismus bedeutet:

Eine staatenlose, klassenlose, geldlose Gesellschaft mit Gemeinschaftseigentum an den Mitteln der Produktion

Problem1: Du kannst kein Gemeinschaftseigentum haben, ohne einen Staat welcher dieses reguliert.

Problem2: Wie schon Adrastor gesagt hat. Wenn im Kapitalismus ein paar supsrreiche die Monopole bilden. Wie kann man sicher sein das im Kommunismus nicht der Staat das einzige gigantische Machtmonopol wird?

Solange du diese Fragen nicht beantworten kannst (Spoiler: Noch nie konnten diese Fragen beantwortet werden) musst du akzeptieren das Kommunismus keine bessere Alternative zu Kapitalismus ist

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Andrastor  09.01.2024, 16:23
@Mafiosu

Hier geht es nicht um Begriffe, sondern um Systeme.

Selten so gelacht. "Währungslosigkeit" und "Hierarchielosigkeit". Das sind nur Propaganda-Slogans und waren, wenn überhaupt, höchstens nur fromme Ideen, aber niemals tatsächlich umsetzbar. Wie die Geschichte eindrucksvoll zeigt.

Kommunismus ist ein Thema für Pubertierende und realitätsferne Träumer die in der Pubertät stecken geblieben sind. In einer ernsten Unterhaltung über Möglichkeiten für die Zukunft hat es nichts verloren.

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Vojnik  09.01.2024, 16:27
@Mafiosu
Währungslosigkeit und Hierarchienlosigkeit auf Kapitalismus basiert?

Wie kann man nur glauben das solche grundlegenden Dinge Ergebnis des Kapitalismus sind?

Wer ist dir wichtiger? Deine Mutter oder ein fremder? Da hast du ein Hierarchie, und sie wird wahrscheinlich nie verschwinden.

Würdest du deinen Goldklumpen gegen meine Melone tauschen? Nein? Ist kein fairer Handel? Schein so wie als hätte Währungen doch ihren sinn

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Chartist  09.01.2024, 16:51
@Vojnik

Währungen und der Tauschhandel mit Waren sind sogar notwendig im Kapitalismus. Aber im Kommunismus gibt es beides nicht mehr.

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Roland Sperling  09.01.2024, 16:59
@Vojnik

Du vergisst: Kommunismus ist gerade keine Staatsform, sondern eine Gesellschaftsform. Nach Marx soll der "Staat" in einer kommunistischen Gersellschaft nach und nach verschwinden. Du hast natürlich recht, wenn du auf die Länder des "real existierenden Sozialismus" verweist. Dort ist der Staat alles andere als abgestorben, sondern hat sich im Gegenteil immer mehr ausgebreitet. Das ist nur eins von vielen Beweisen dafür, dass es sich dort eben nicht um sozialistische/kommunistische Gesellschaften gehandelt hat.

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Mafiosu  09.01.2024, 17:00
@Vojnik
 Du kannst kein Gemeinschaftseigentum haben, ohne einen Staat welcher dieses reguliert.

Andersrum. Du kannst nichts privatisieren ohne, dass ein Staat das ganze reguliert. Weil ohne staatliche Regulierungen keiner davon abgehalten wird privatisierte Felder, Straßen, etc. zu verwenden

Wie kann man sicher sein das im Kommunismus nicht der Staat das einzige gigantische Machtmonopol wird?

Weil es keine Hierarchien gibt, damit auch keine Regierung. Niemand hat "Macht" und daher auch kein Machtmonopol

Spoiler: Noch nie konnten diese Fragen beantwortet werde

Bezweifle ich stark, weil es ziemlich einfach ist diese Fragen zu beantworten

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Mafiosu  09.01.2024, 17:02
@Andrastor
Das sind nur Propaganda-Slogans und waren, wenn überhaupt, höchstens nur fromme Ideen

Nein, das sind Grundlegende Prinzipien des Kommunismus

aber niemals tatsächlich umsetzbar

Ob sie umsetzbar sind oder nicht steht hier gar nicht zur Diskussion

Aber nehmen wir das mal - Wie kommst du darauf, dass es nicht umsetzbar ist?

Kommunismus ist ein Thema für Pubertierende und realitätsferne Träumer die in der Pubertät stecken geblieben sind

Woher dieses Ad Hominem? Wieso keine normalen Argumente?

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Mafiosu  09.01.2024, 17:05
@Vojnik
Wie kann man nur glauben das solche grundlegenden Dinge Ergebnis des Kapitalismus sind?

Keiner hat behauptet, dass solche Sachen vom Kapitalismus kommt.

Wer ist dir wichtiger? Deine Mutter oder ein fremder? Da hast du ein Hierarchie, und sie wird wahrscheinlich nie verschwinden.

Das hat nichts mit Hierarchien zu tun und ist zu pauschal

Würdest du deinen Goldklumpen gegen meine Melone tauschen? 

Jup, weil der Goldklumpen keinen Nutzen und daher prinzipiell keinen Wert hat. Wieso sollte ich überhaupt einen Goldklumpen besitzen? Den brauch ich doch gar nicht

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Vojnik  09.01.2024, 17:11
@Mafiosu
 Du kannst nichts privatisieren ohne, dass ein Staat das ganze reguliert. Weil ohne staatliche Regulierungen keiner davon abgehalten wird privatisierte Felder, Straßen, etc. zu verwenden

Ja, danke das du meinen Punkt betätigt hast das Regierung essenziell ist.

Weil es keine Hierarchien gibt

Keine Hierarchien im Kommunismus?

Also würde dir im Kommunismus ein Fremder gleich viel bedeuten wie deine Mutter?

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Roland Sperling  09.01.2024, 17:12
@Andrastor

Wenn man natürlich so wie Du meint, eine Gesellschaft ohne Geld sei ein Hirngespinst, dann wird sich natürlich auch nichts ändern. Dann hat man die kapitalistischen Kategorien, wozu auch das Geld zählt, schon so verinnerlicht, dass man auf keine alternaiven zum Kapitalismus kommt. Denn wenn jede erdachte Alternative die kapitalistischen Kategorien wie Geld, Lohnarbeit und Kapital als gegeben voraussetzt, dann landet man natürlich auch immer wieder beim Kapitalismus.

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Mafiosu  09.01.2024, 17:13
@Vojnik
Ja, danke das du meinen Punkt betätigt hast das Regierung essenziell ist.

Die Regierung ist essentiell für privatisiertes Eigentum, ja

Also würde dir im Kommunismus ein Fremder gleich viel bedeuten wie deine Mutter?

Hat, wie gesagt, nur nichts mit Hierarchien zu tun

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Vojnik  09.01.2024, 17:17
@Mafiosu

Warum ist dir deine Mutter wichtiger als ein Fremder?

Heilige scheiße, die Hierarchie darin erkennt man doch schon an dem Wort "wichtiger"!

Alles mit dem Wort hat irgendwas mit einer Hierarchie von Prioritäten zu tun.

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Mafiosu  09.01.2024, 17:20
@Vojnik
Warum ist dir deine Mutter wichtiger als ein Fremder?

Soziale Bindung zB.

Heilige scheiße, die Hierarchie darin erkennt man doch schon an dem Wort "wichtiger"!

Eine Hierarchie hat nichts damit zu tun welche Personen einem persönlich wichtiger sind.

Bei Hierarchien geht es um Rangfolgen. Person X steht über Person Y und hat daher mehr Macht gegenüber Person Y. Das sind zB. Hierarchien

Alles mit dem Wort hat irgendwas mit einer Hierarchie von Prioritäten zu tun.

Und was du damit sagen willst check ich ehrlich gesagt nicht

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Vojnik  09.01.2024, 17:36
@Roland Sperling
Dort ist der Staat alles andere als abgestorben, sondern hat sich im Gegenteil immer mehr ausgebreitet. Das ist nur eins von vielen Beweisen dafür, dass es sich dort eben nicht um sozialistische/kommunistische Gesellschaften gehandelt hat.

Schwaches Argument für einen Rechtsanwalt.

Nur weil die utopische Idee keine Regierung zu haben nicht umsetzbar ist, Kommunisten aber darauf bestehen das es nur so richtig ist, heißt das nicht das diese Länder nicht kommunistisch gehandelt haben.

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Chartist  10.01.2024, 02:56
@Roland Sperling

Es handelte sich um sozialistische Gesellschaften, aber nicht um kommunistische. Die Marktwirtschaft wurde durch eine Planwirtschaft ersetzt und der Kapitalismus überwunden. Deshalb ist Kuba eins der zivilisatorisch fortgeschrittensten Länder.

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Roland Sperling  09.01.2024, 17:08

Gegen Eliten, die nicht von der Macht weichen wollen, hat die Menschheit schon längst ein Mittel gefunden: Revolutionen.

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Roland Sperling  09.01.2024, 17:47
@Andrastor

Gegen Eliten als solches ist ja nichts zu sagen. Es wird immer Menschen geben, die klüger oder mutiger oder energievoller als andere sind, besser als andere organisieren, kommunizieren, argumentieren können usw., und die deshalb eher als andere eine Führungsrolle einnehmen. Problematisch wird eine Elite erst dann, wenn sie ihre Position ausnutzt. Aber auch das geht nur dann, wenn die Gesellschaft so konstruiert ist, dass es überhaupt die Möglichkeit des "Ausnutzens" gibt. In einer Gesellschaft ohne Geld, wie es der Kommunismus ist, fallen also schon mal alle Bereicherungsabsichten weg, die mit Geld zu tun haben.

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Andrastor  09.01.2024, 17:56
@Roland Sperling

Ach ja, deswegen ist es auch in keinem Beispiel, wo der Kommunismus versucht worden ist, dazu gekommen, dass sich Eliten an den weniger privilegierten bereichert haben und daher haben wir jetzt auch kommunistische Länder die weitaus reicher, fortschrittlicher und menschlicher sind als die kapitalistischen...

Diese Naivität tut schon fast weh und bestätigt nur meine Aussage darüber, dass Kommunismus etwas für pubertierende und in der Pubertät stecken gebliebene ist.

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Andrastor  09.01.2024, 19:23
@Roland Sperling

Mit derart infantilen Kommentaren, bestätigst du meine Aussagen nur weiter. Danke dir.

Mehr habe ich dazu auch nicht zu sagen, da mich der Austausch mit dir inzwischen nur noch langweilt.

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Roland Sperling  09.01.2024, 19:35
@Andrastor

"Infantile Kommentare " schreibt ausgerechnet jemand, der Kommunismus etwas für "Pubertierende" hält ... :-))

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Naja Kapitalismus ist nicht Kapitalismus und Kommunismus ist nicht Kommunismus. Es kommt darauf an wie die beiden Systeme ausgeübt werden.

Wenn beim Kapitalismus keine unfairen Bereicherungen stattfinden und alles fair und transparent abläuft ist es nicht so schlecht.

Wenn beim Kommunismus der Umgang mit den Dingen die jedem gehören gut ist und die Leute trotzdem intrinsisch motiviert obwohl es nicht um das eigene Kapital geht, dann ist es sicher auch nicht so schlecht.

Ähnlich wie bei Demokratie, es entwickelt sich stetig.

Lösung ist weder das eine noch das andere.

(meine Meinung)