Unterschied zwischen Kapitalismus und Kommunismus?

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Der Kommunismus basiert auf der staatlich organisierten Planwirtschaft, die letztendlich darin mündet, dass alle Menschen produzieren (Arbeit verrichten) und sich das Produzierte gerecht untereinander aufteilen. Dabei kann ein Handwerker durchaus genauso viel erhalten wie beispielsweise ein Arzt. Außerdem steht im Kommunismus die Gleichheit aller und die Vorherrschaft der Arbeiter und Bauern im Vordergrund, während Religion strikt abgelehnt wird. (Marx: "Religion ist Opium fürs Volk") Der Kapitalismus beruht auf der freien Marktwirtschaft. Dies geht einher mit Lohnunterschieden und wirtschaftlicher Konkurrenz zwischen Betrieben. cosmiq.de

Der Kommunismus wurde in vielen Ländern Rußland, China, DDR oppostionslos, das heißt keiner konnte ihnen rein reden. praktiziert und ist gescheitert, als der Spuk vorbei war ging es wieder aufwärts.

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@hell11

zu hell11: "keiner konnte (sollte) ihnen dreinreden" ist doch wohl das Ideal von (erfolgreichen) Unternehmern wie Zetsche, Würth und anderen. "Als der Spuk vorbei war, ging es wieder aufwärts": Nach Beendigung der "maroden" Sowjetunion fiel die Lebenserwartung der Leute von etwas über 80 Jahren auf unter 70 Jahren nach Aussage des damaligen Außenministers Russlands.

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Stimmt nicht ganz: Das mit der Planwirtschaft gilt für den Sozialismus, der im Kommunismus überwunden werden sollte. Da sollten alle - fragt sich nur wie - an den Entscheidungen beteiligt sein - gleichberechtigt versteht sich.

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Grada13, wo hat das Marx mit der "Religion" gesagt? Bitte Quellenangabe.

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Das Zitat von Marx ist falsch. Es heißt genau: Politik ist das Opium des Volkes. Es steht in "Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie" nachzulesen bei wikipedia. Es soll bedeuten, dass die Leute, weil es ihnen hier schlecht geht, und sie den Ausweg aus diesem "Jammertal" nur in einem Leben nach dem Tode bei einem Gott suchen.

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Man muss wissen, dass Marx philosophisch wie Hegel ein totaler Idealist war. Er hat zwar, wie er sagt, den Hegel auf den Kopf gestellt, doch ein auf den Kopf gestellter Idealist bleibt ein solcher. Das merkt man auch seiner Zukunfstprojektion einer künftigen kommunistischen Gesellschaft an. Da Marx zu sehr kritischer Wissenschaftler war, bin ich der Meinung, dass er diesen Zukunftsentwurf als ideales Ziel betrachtet hat, und dass das Fortschreiten dorthin seiner Meinung nach ständig kritisch überprüft werden musste. Dieser Entwurf des Kommunismus geht vom autarken, voll emanzipierten Menschen aus, sodass sie sich ohne Obrigkeit in jeder Beziehung wirtschaftlich wie politisch selbst verwalten können. Eigentum an Kapital (Produktionsmittel) und politische Parteien wären im Kommunismus überflüssig. Dass wir davon, wenn man sich die Menschen heute anschaut, meilenweit entfernt sind, braucht nicht besonders betont zu werden. Es war außer in allgemeinen Forderungen nicht geklärt, wie im Kommunismus Entscheidungen und Wertzuordnungen (Preise) überhaupt zustande kommen sollten.Die Tatsache, dass die Vorstufe zum Kommunismus, der Sozialismus eigentlich zur platten Diktatur verkommen ist, zeigt, dass Marx selbst mit solchen Entwicklungen seine Probleme gehabt hätte. Wahrscheinlich hätte er gemerkt, dass ein zentralistischer Plan nicht nur unbeherrschbar ist, sondern auch unwillkürlich eine Kerninstitution, die in die Diktatur führt. Denn der Sozialismus war diesbezüglich ein Megakapitalismus. Nur noch ganz wenige hatten die Verfügung über die Wirtschaftsplanung und damit die Zuteilung aller Güter.

Das wäre vergleichbar einem Supermonopolisten im Kapitalismus. Wer glaubt denn, dass ein Supermonopolist im Sozialismus (Oberplaner) weniger selbstherrlich agiert wie z.B. die BP-Bosse. BP ist zwar ein Konzern, aber noch lange kein Supermonopolist. Im Vergleich der Systeme heißt die zentrale Frage: Wer hat die Entscheidungsgewalt, wer verfügt über die Produktionsmittel (Kapital). Im Kapitalismus ist das sehr differenziert, je nach Rechtsform der Gesellschaft. Wenn es immer wieder heißt, dass letztlich die Entscheidungen im Kapitalismus der Markt fällt, ist das Quatsch. "Der Markt" ist ein extrem abstrakter Ausdruck, für eine Macht- und Wertbestimmungsverflechtung, die zu durchschauen noch keiner so richtig geschafft hat. Zudem gibt es nicht einen Markt sondern für große Produktgruppen und Verhandlungsinscenarien verschiedene, eigene Märkte. Auf dem Markt für Rohstoffe mit geringer Preisflexibilität (einmal stark kostenbestimmt, zum andern stark machtbestimmt) kommen Preise anders zustande als auf dem Markt für Haarpflegemittel. Und im Kapitalismus entscheidet nicht eine kleine Gruppe über alles, sondern trotz Privateigentum an den Produktionsmitteln zigtausende von Inhabern und Managern. Allein auf der Schuhmesse in Düsseldorf tummeln sich über 2000 Anbieterfirmen rum und ca. 18.000 Händler (auch Unternehmer).

Es ist übrigens ein Irrtum, dass es im Kommunismus kein Kapital geben würde, das gibt es dort wie im Kapitalismus gleichermaßen. Kapital sind grob gesprochen alle Produktionsmittel und alle Geldmittel, die als potentielle Produktionsmittel gelten können. Erspartes für den Urlaub ist kein Kapital. Nicht im wirtschaftswissenschaftlichen Sinne jedenfalls. Aktien sind der Wertbeleg für Produktionsmittelanteile.

Vieles, was dem aktuellen Kapitalismus (mit gewaltigen Unterschieden je nach Rechtlage der einzelnen Länder) angelastet wird, wäre in einem weltweiten Sozialismus nicht anders. Statt der Überheblichkeit der Mangager würden wir die Überheblichkeit der Funktionäre beklagen. Haben wir im Kapitalismus ein Überangebot von Schrott und Schund konnte man im Sozialismus in einem heißen Sommer vergeblich nach Haarspangen suchen, sie waren im Plan vergessen worden. Eines an der Vision von Karl Marx ist geblieben. Wenn wir wirtschaftlich und politisch besser funktionierende Institutionen haben wollen, brauchen wir selbstbestimmtere, emanzipiertere und verantwortungsvollere Menschen. Menschen, die jedem Hammel hinterherlaufen, Hauptsache er macht genug Versprechungstheater, geben im Kapitalismus den Managern und Politikern Freischeine und im Sozialismus waren es die Funktionäre, nur konnten die Menschen da gar nicht mal wählen.

Nehmen wir an, jemand verteilt Geld an 4 Leute. Einer ist fleißig, arbeitet viel, einer Invalide und einer faul und der vierte hat das sagen.

Im Sozialismus wird an den Faulen, den Invaliden und den Fleißigen etwa gleich viel Geld gezahlt, damit keinem ein Nachteil entsteht. (Kritische Frage: Ist das gerecht?) Im Kapitalismus bekommt der Fleißige mehr Geld als der Faule und der Invalide. Im kapitalistischen Wohlfahrtsstaat bekommen der Invalide und der Faule allerdings auch noch so viel um über die Runden zu kommen

Gleich ist beiden, dass es immer eine Gruppe von herrschenden gibt, die sich die Taschen vollstopfen. Im Kapitalismus können diese frei gewählt werden.

Du verwechselst Kapitalismus und soziale Marktwirtschaft. Im Kapitalismus verhungern der Faule und der Invalide einschließlich ihrer Kinder (siehe Smith - Wealth of Nations)

btw: in der Bibel bekommen übrigens auch alle Arbeiter im Weinberg den selben Lohn, egal wie viel sie gearbeitet haben - ist die Bibel deswegen "kommunistisch" ?

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@pecudis

Im Kern schon und mindestens genauso geheuchelt, wie alles was schonmal als Kommunismus umgesetzt wurde. Man muss ja davon ausgehen, dass der Kommunismus von dem altruistischen Gedankengut zumindest inspiriert wurde, das theoretisch in der Bibel verfasst wurde.

Wir haben nicht mehr das Jahr 1900. Inzwischen weiß man auch, dass man Konsumenten braucht um eine Marktwirtschaft aufrecht zu erhalten. Menschenrechte haben inzwischen auch einen höheren Stellenwert. Nur mal so zur Information.

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Der Mensch ist ein Pionier, er will immer besser und mehr das ist der Antriebsmotor der Menschen, wenn das nicht mehr funktioniert und alle gleich gemacht werden, dann werden alle gleich......... Faul und Faulheit kann ganz schön sein, oder hat sich schon ein Rentner beschwert, wenn er nicht mehr arbeiten muss.

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