Welches sind die intelligentesten Tiere nach Mensch, Affe, Hund und Delphin?

11 Antworten

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Intelligenz muss man hier ganz genau definieren: Geht es darum, Sinneseindrücke besonders effizient und mit hoher Geschwindigkeit zu verarbeiten? Dann ist der Mensch nicht besonder intelligent, ein Falke dagegen sehr. Auch ein Hund und sogar viele Insekten haben Reflexe, die uns Menschen ziemlich lahmarschig aussehen lassen.

Geht es um die Fähigkeit, sich Dinge einzuprägen und Gedächtnisleitungen zu erbringen? Dann sind wir Menschen sehr weit vorn, aber auch Elefanten, Schweine, Hunde und Bären haben ein hervorragendes Gedächtnis. Wie dieses bei Vögeln funktioniert, ist leider noch nicht richtig erforscht, aber ich bin mir sicher, dass auch einige Vogelarten sich außerordentlich viel und auch schnell merken können - man bedenke, dass Papageien und Rabenvögel sogar sprechen lernen können und einige sogar einen Wortschatz auf Lager haben, der den eines Siebenjährigen übertrifft.

Oft wird Intelligenz auch daran festgemacht, ob ein Tier imstande ist, sich selbst im Spiegel zu erkennen. Das ist jedoch ziemlich unfair gegenüber all den Tieren, die nicht binokular sehen können oder sich primär auf andere Sinne als auf den Sehsinn verlassen. Ein Hund würde dich wahrscheinlich ebenfalls für dumm halten, wenn du aus einem Wäschekorb mit Schlüpfern von dreißig unterschiedlichen Leuten nicht deinen eigenen herausfinden kannst. Trotzdem ist die Feststellung, dass im Spiegel nur ein Trugbild seiner selbst lauert, schon ein Zeichen dafür, dass das entsprechende Tier ein Bewusstsein entwickelt hat, dass über das pure Instinktverhalten hinausgeht - es macht sich schließlich "Gedanken" über das Wesen im Spiegel. Diese Leistung können die meisten Menschenaffen, Schweine, einige Delfine und Wale und natürlich auch der Mensch ab einem gewissen Alter erbringen.

Sinnesverarbeitung, Gedächtnisleistung, und Selbsterkenntnis sind aber nicht alles, was ein Tier intelligent macht: Besonders hervor sticht natürlich die Fähigkeit, das wahrgenommene und gemerkte auch transferieren zu können und mit Wissen, aber vor allem mit Einfallsreichtum Probleme zu lösen. Hier sind wir Menschen deutlich an der Spitze, denn unser Einfallsreichtum hat uns in allen Ökosytemen der Welt an die Spitze der Nahrungskette gebracht, obwohl wir weder stark noch schnell noch besonders wahrnehmungsfreudig sind. Den Hund brauchst du im Ranking mit den einfallsreichsten Tieren gar nicht erst aufführen, denn auch wenn Hunde nicht gerade dumm sind, gibt es viele andere Tiere, die noch sehr viel mehr auf dem Kasten haben. Ich würde auch nicht unbedingt Menschenaffen auf den zweiten Platz stellen, denn es gibt einige Vögel wie Krähen, Elstern, Raben und Papageien, die Aufgaben bewältigen können, an denen ein Schimpanse und sogar ein Grundschulkind versagt. Sogar ein Tintenfisch schafft es, das sogenannte "Flaschenrätsel" zu lösen (also Futter aus einer Flasche mittels eines Werkzeuges zu angeln), die meisten Schimpansen geben bei dieser Aufgabe dagegen auf.

Es kommt bei der Ermittlung von Intelligenz also auf den Blickwinkel an.

Woher ich das weiß:Hobby – Jahrelange Begeisterung für die Natur und ihre Bewohner.
AxelRaeumt 
Fragesteller
 27.11.2016, 10:56

Danke für Deine Mühe und lange Antwort.

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Vergess die Mäuse nicht, unter denen gibts regelrecht "Supermäuse", die Gefahren intuitiv erfassen können und sich dann entsprechend verhalten. Gegen die anzukommen hat keine Katze eine Chance.

Ich hab schon mal eine Haselmaus beim Nüsseverzehren beobachtet, ich stand 2m vor ihr und sie ließ sich garnicht stören. Als dann eine Katze auftauchte und sich ihr auch auf 2m näherte, sprang die Maus plötzlich hoch und stieß einen gellenden Laut aus. Die Katze hatte sich dadurch so erschreckt sofort umgedreht und ist mit durchdrehenden Pfoten davongesaust. Anschließend hat sich, noch an der gleichen Stelle verbleibend, die Maus wieder an ihre Nuß rangemacht. Ich stand immer noch vor ihr, die Maus blieb ruhig. Offenbar erkannte die Maus, daß von mir keine Gefahr für sie ausging.

Das war für mich ein unglaubliches Erlebnis, ich nannte sie dann " Supermaus".

Seit dem Ereignis bin ich ein Freund aller " Mausketiere " geworden.

Mandarinenherz  28.11.2016, 22:00

Das hast du wirklich niedlich beschrieben...

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Also ich würde erstmal deine Reihenfolge ändern. Der Mensch ist das dümmste aller Lebewesen, da es das einzige ist, das seinen eigenen Lebensraum zerstört und das, obwohl der Mensch für die Zukunft planen kann im Gegensatz zu vielen anderen Tieren.

Das intelligenteste Tier ist die Katze. Wer sonst hat es geschafft, sich Wohnung, Essen, Spielzeug und Gesundheitsversorgung bezahlen zu lassen und dafür rein gar nichts zu tun? Die Katze muss nicht mal besonders freundlich sein, trotzdem wird sie rundum versorgt.

Zu den intelligentesten Tieren würde ich auf jeden Fall noch Raben/ Krähen zählen. Die nutzen den Verkehr an Ampeln, um Nüsse zu knacken.

derHundefreund  25.11.2016, 14:55

Interessante Sichtweise und schwierig abzustreiten :-)

Zu den intelligentesten Tieren würde ich auf jeden Fall noch Raben/ Krähen zählen

Absolut, viele Vogelarten sind äußerst trickreich.

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kuechentiger  25.11.2016, 15:03

Das mit der Intelligenz ist so eine Sache... Katzen können sich zwar vermutlich nicht selbst erkennen (Hunde auch nicht), aber sie können zählen (mindestens bis 4, Tauben kommen, mein ich, bis 12!) und sie können Schlußfolgerungen ziehen und kombinieren.

Erlebnis: Katze rennt nicht zum Fernseher, wenn dort im Film ein Vogel ruft, sondern springt auf die Fensterbank und schaut aufgeregt in den Himmel...

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kleinefrechemau  25.11.2016, 15:15
@kuechentiger

Das kommt immer auch auf die Katze an. Meine registriert den Fernseher nicht als real, aber als ich sie mal aufgenommen und das abgespielt habe, ist sie ganz aufgeregt zu den Boxen gerannt und hat die Katze gesucht :D :D :D  Außerdem bringt sie manchmal fremde Leute dazu, bei mir zu klingeln, wenn sie rein will (da hab' ich dann mal gesagt bekommen, meine Katze sei "insistierend" - musste erstmal nachschauen, was das heißt).

Bei einer Katze, die meine Eltern mal hatten, bin ich mir sicher, dass sie sogar ihr Spiegelbild erkannt hat, hat da nämlich ganz anders reagiert als die meisten Katzen. Die hat auch nicht versucht, die Fische durch die Glaswand des Aquariums zu fangen, ihr Bruder dagegen schon. Hihi, und sie hat sich immer den Hintern am Teppich abgewischt nach dem Gang aufs Katzenklo, ist mit dem Hintern drübergerutscht und hat braune Streifen hinterlassen. Nur wie das elektrische Garagentor funktioniert, hat sie nie verstanden, da saß sie immer ganz fasziniert daneben und hat große Augen gemacht.

Manche Katzen können sogar ein Menschenklo benutzen inklusive Spülung, mit einer Bodenklingel klingeln, Türen aufmachen uvm. Es gibt aber auch (Intelligenz-)Unterschiede zwischen den Katzen, einige können mehr, andere weniger.

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Ich definiere Intelligenz in diesem Bezug so, dass ein Tier in der Lage ist, Zusammenhänge zu erfassen und Lösungen für ein Problem zu schaffen. Zum Beispiel, indem ein Tier Werkzeuge benutzt oder gar herstellt, um z.B. an eine Leckerei zu kommen (darinnen sind neukaledonische Krähen ganz groß). Auch ob ein Tier in der Lage ist, sich selbst im Spiegel zu erkennen ist ein Merkmal von Intelligenz bei Tieren.

Mit zu den in diesem Sinne intelligentesten Tieren gehören Schimpansen und Kapuzineräffchen, Delphine und Orcas, Krähen und Graupapageien, Tintenfische, Elefanten und eine Robbenart, ich glaube der Seelöwe. Möglicherweise habe ich auch die eine oder andere vergessen.

Der Hund wirkt deswegen so intelligent, weil er wie kein anderes Tier gelernt hat, sich dem Menschen anzupassen. So kann ein Hund schon mit einem halben Jahr erkennen, was gemeint ist, wenn ein Mensch auf etwas zeigt - zum Beispiel auf einen von mehreren umgestülpten Eimern, unter dem eine Leckerei versteckt ist. Ein Wolf kann das erst mit einem Jahr, dafür kann ein Wolf andere Dinge, die er eben in seinem Leben in der Wildnis braucht - da zeigt halt niemand in bestimmte Richtungen. Aber im Spiegel erkennen sich beide nicht und mit Werkzeugen arbeiten sie auch eher selten.

Heute arbeitet man in der Verhaltensforschung vielfach mit Touchsreens, auf denen Tiere Symbole anklicken müssen, um an eine Leckerei zu kommen. Darinnen ist Ayumu (ein Schimpanse) ganz große Klasse - aber auch Seelöwen liefern da erstaunlich schnelle und präzise Leistungen ab.

Ayumu:

https://youtube.com/watch?v=2cq93RMVeB0

Krähen

https://youtube.com/watch?v=58kV0ZN2I9U

https://youtube.com/watch?v=vI22bIHKXiI

Octopus

https://youtube.com/watch?v=GQwJXvlTWDw

Davon gibts ganz viele Videos, auch von Octopussen und anderen erstaunlich intelligenten Tieren. Ich finde es unglaublich faszinierend und gestehe, dass ich mich stundenlang damit befassen kann :)

Auch gut

https://youtube.com/watch?v=OIzWc90fZrQ

Aber auch Kühe, Hühner und andere 'Nutztiere' (schon dieser Ausdruck...) sind weitaus intelligenter als die meisten nur ahnen. Es ist einfach eines meiner Lieblingsthemen, ich finde es unglaublich spannend.

Danke für die Frage, es war mir wirklich ein Fest! :)

Wir kennen noch nichtmal alle Tierarten.
Und viele werden aussterben, bevor wir sie kennengelernt haben.

Die Frage ist auch: Ist die Intelligenz des Menschen zwingend auf Tiere übertragbar?
Es gibt Lebewesen die leben schon viel länger als es Menschen gibt.
Haben sich angepasst oder eine Nische gefunden.
Und es wird sie wahrscheinlich auch noch nach uns geben.
Wäre da Anpassung nicht auch eine Art Intelligenz?
Oder das Finden und bleiben in einer perfekten Nische?

Jekanadar  25.11.2016, 14:48

An sich ist das nicht falsch. Deshalb sollte man die Definition von Intelligenz etwas eingrenzen. Auch Bakterien und Plankton haben ihre Nische gefunden; aber wer würde diesen "Intelligenz" zusprechen.
Irgendwer schrieb mal: Intelligenz ist die Befähigung zur Integralrechnung.
Der Ansatz ist nicht schlecht, aber er schließt automatisch auch so manchen Menschen aus XD

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loema  25.11.2016, 14:52
@Jekanadar

Plankton besteht aus tierischen Eizellen und Larven und Pflanzensamen und Einzellern oder kleinen Mehrzellern.
Natürlich kann da in dem Zooplankton auch Intelligenz vorhanden sein.
Es wäre sehr Überheblich, das anders zu bewerten.
Und ein Fehler.
Und ja: Auch bei Bakterien und Viren könnte man fragen, ob das nicht eine Art Intelligenz ist.

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Jekanadar  25.11.2016, 14:59
@loema

Das bestreite ich auch gar nicht. Selbst einige Pflanzen kommunizieren untereinander. Deshalb solte man den Begriff hier klar definieren. Sonst dreht man sich im Kreis.

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