Welches für Reisen geeignete Stativ für Superteleobjektiv?

7 Antworten

100 Euro? Das ist jetzt in der Tat was wenig. Da fällt mir ehrlich gesagt keine Lösung ein. Deine Anforderungen zeigen ganz stark Richtung Carbon-Stativ, aber ich glaube nicht, dass es bis 100 Euro was gibt.

Ich würde mir an deiner Stelle für 100 Euro einen Bean Bag kaufen. Das ist letztlich ein Lederkissen, dass du eben mit trockenen Bohnen oder Sand füllen kannst, das du dann auf irgendeinen Baumstamm legst, um damit dein Objektiv zu stabiliseren. Das ist fürs Reisen und Wandern sehr gut geeignet, weil es halt an sich praktisch nichts wiegt.

Wenn du ein Dreibein ohne Mittelsäule brauchst, kann ich die nur Gitzo empfehlen. Die haben bei mir nie auch nur irgeng einen Wunsch offen gelassen, sind sehr robust und wiegen wenig. Allerdings sind sie echt nicht billig, aber das ist Wildtierfotografie ohnehin nicht wirklich.

Nicht fürs Reisen, aber allgemein: Wenn du schnell bewegte Objekte hast, z.B. fliegende Vögel, und nicht aus der Hand schießen kannst (bei 2kg geht das ja noch), empfehle ich dir einen Gimbal von Wimberley.

Woher ich das weiß:Hobby
Badebaumeister 
Fragesteller
 19.03.2023, 14:12

Ich steige gerade erst ein, deshalb bin ich dir sehr dankbar für deine Ausführungen.

An eine Bean Bag hatte ich noch überhaupt nicht gedacht, das wäre wirklich eine Überlegung wert.

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Aber was spricht gegen diese beiden Modelle?

Vor allem das Cullmann wirkt für mich vom ersten Eindruck nicht so minderwertig.

Und das mit dem Gimbal behalte ich im Hinterkopf : )

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ShimaG  19.03.2023, 14:23
@Badebaumeister

Das Stativ sieht erstmal nicht schlecht aus, so von den Daten her. 4kg maximale Belastung sind natürlich nicht viel, aber bei deinem Setup reicht das ja vermutlich.

Hate das Sativ einen eingebauten Kugelkopf? Das ist für Superteles (oder überhaup schwerere Objektive) nicht so super, wein du das Objektiv nicht um den Schwerpunkt drehst; da kann es bei Unachtsamkeit sein, dass das Objektiv zur Seite kippt und dann das Stativ gleich mitnimmt.

Ansonsten finde ich 137cm ziemlich nierig, vor allem, wenn man den halben Tag dahinter steht. Aber das ist Geschmackssache.

Edit: Von einer auziehbaren Mittelsäule halte ich aus Stabilitätsgründen wenig.

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Erzesel  19.03.2023, 16:38
@Badebaumeister

Ich hab des öfteren mit einem 150-600mm Tamron gearbeitet ...und das ist leichter als das Sigma. Egal wie gut und steif ein Stativ sein mochte, irgendwas wackelt oder schwingt immer. Die besten Erfahrungen habe ich dabei noch mit für Theodoliten konzipierten Baustativen und 3/8-Adapter gemacht. Allerdings mag niemand ein Stativ herumschleppen, das mehr wiegt als die gesamte Kameraausrüstung. ...und wenn es hart auf hart kommt findet das Stativ trotzdem keinen festen Stand, denn man ist gewöhnlich in der "Pampa" unterwegs...🤮 . Hat man die Füße ausreichend stabilisiert, ist der Kopf oft die Schwachstelle... Das setzt sich fort bis zum 3/8gewinde am Fuß des Objektivs. ...Rumpelt bei vollem Zoom ein LKW vorbei, wackelt es. "Ich habe schon Pferde vor der Apotheke kotzen gesehen"

Der Bohnensack ist in jeglicher Hinsicht für ein langes Objektiv die bessere Wahl (einen Baumstumpf mit Beanbag bringt bestenfalls ein Tornado in Bewegung... Das dürfte dann aber die geringste Sorge des Fotografen sein 🤣)

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Also zuerst mal, dass Stative mit ausziehbarer Mittelsäule unstabil sind ist quatsch. Die Mittelsäule kann man außerdem drin lassen und unten einen Sandsack befestigen, dann hast du sogar noch mehr Stabilität als bei einem ohne Mittelsäule.

"Kugelkopf = schlecht für starke Teleobjektive" ist nur teilweise richtig. Teleobjektive wie dein Sigma 150-600 haben einen zusätzlichen Objektivfuß, sodass du nicht die Kamera sondern das Objektiv auf dem Stativ befestigst, was den Schwerpunkt in die Mitte verlagert. Wo es allerdings zu Problemen kommt, ist wenn du Bilder vertikal machen willst, denn anders als in der horizontalen Position kann der Kugelkopf sich da leichter in ungewünschte Positionen drehen.

Wenn du nur 100€ ausgeben willst, sollte der Rollei Compact Traveler ausreichen. Die geringe Maximalhöhe von 142 Zentimeter ist ein bissl unvorteilhaft, wenn man Selbstportraits machen will, außer man ist nur 1,60m groß. Man hat dann halt immer Bilder die leicht von unten sind, was bei manchen Menschen das Doppelkinn hervorhebt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fotografiere in Hobby und Beruf seit 2003

Ich würde ein Rollei C6i Carbon nehmen mit den Liebäugle ich selber allerdings kostet das schon bissel mehr als 100€

Badebaumeister 
Fragesteller
 19.03.2023, 14:06

Ich habe halt gelesen und Eindrucksvoll in einem Video gesehen, dass die Stabilität von Stativen mit Mittelsäule deutlich schlechter ist. Ganz besonders wenn man sie ausgefahren hat.

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Beim Kauf von einem Stativ ist es wichtig zu wissen, wieviel Gewicht es tragen kann, ohne das die Beine ein rutschen oder der Stativ-Kopf nach gibt.
Stell mal deine Kamera mit Objektiv auf die Waage und los gehts.

Testberichte kann man sich gerne mal durchschauen, speziell dann wenn es nicht teuer sein darf.

https://www.testberichte.de/testsieger/level3_diverses_zubehoer_stative_463.html

https://www.youtube.com/watch?v=_2B4GSiPh8s

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Art, Portrait und Akt-Fotograf

Warum verwendest Du für eine solch schwere Optik keinen Bohnensack?

Wenn man nicht gerade im Herzen der Sahara zu Fuß unterwegs ist, bieten sich reichlich stabile Ablagemöglichkeiten. Eine Astgabel, ein Geländer, das Fahrrad oder Auto mit dem man unterwegs ist... etc. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und schon garnicht dem gute alten Bohnensack. Der passt sich stabil an jegliche "Stütze" an und ist leicht zu transportieren.

...und er ist Preisgünstig....

Für ein kleines Budget (und schweres unhandliches Equipment) ist die Anschaffung in jedem Fall eine Überlegung wert.