Welcher politischen Ideologie würdest du dich (eher) zuordnen?

Das Ergebnis basiert auf 53 Abstimmungen

eher Sozialismus 30%
eindeutig Konservativismus 19%
eher Konservativismus 15%
eindeutig Sozialismus 13%
keine Ahnung 13%
eindeutig Liberalismus 6%
eher Liberalismus 4%

14 Antworten

eher Sozialismus

In jedem Fall ein System, das den freien Markt stark einschränkt, vor allem was unverzichtbare Güter und Grundversorgung angeht.

Alles andere führt zu Wettbewerb, Wettbewerb führt zu Rohstoffverknappung und Umweltverschmutzung.

Außerdem ist es ein krankes System, wenn man den Preis nach oben treiben kann, in dem man etwas nicht in ausreichender Menge her- oder bereitstellt.

Bei einer Uhr oder einem Luxusauto kein Problem. Bei Lebensmitteln und Wohnraum tödlich.

Akaitori  20.06.2022, 05:02

Wobei selbst ein staatssozialistisches System zu Rohstoffverknappung und Umweltverschmutzung führt, wenn auch weniger, da ja immer noch (wahrscheinlich) industriell produziert wird.

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eindeutig Sozialismus

Hab' deswegen für "eindeutig Sozialismus" gestimmt:

Ich verurteile den heutigen Raubtierkapitalismus aufs Schärfste! Das System, dem wir heute frönen, ist nur mehr ein Hin und herschieben von Zahlen! Das bisschen, was es noch an Bargeld gibt, mach die Sau nicht mehr fett heutzutage!

Vor allem kritisiere ich den Kapitalismus deswegen:

Mit lebensnotwendigen Gütern: Wasser, Nahrung, Wohnraum, Strom, treibt man perversestes Schindluder, damit die "Gewinne steigen"! Das ist abscheulich, unmoralisch, unethisch, pervers, unorthodox!

Aus diesem Grund würde ich den "Freien Handel" im Bereich: "Wasser, Nahrung, Wohnraum" sehr beschränken! Ich würde da einen Maximalpreis auf Wasser, Nahrung, Wohnraum, Strom festlegen, wie's Viktor Orbán in Ungarn beim Benzin & Diesel gemacht hat!

Orbán hat festgelegt, dass Benzin maximal 480 Forint kosten darf! Warum wohl? Weil er klug ist und weiß, wie er das Volk für sich gewinnt, wann er sinnvolles macht!

Und deswegen würde ich für folgende Güter:

  • Nahrungsmittel (Grundnahrung)
  • Trinkwasser
  • Strom
  • Wohnraum
  • Benzin, Diesel,

ein Gesetz erlassen, wo, sagen wir Milch maximal 1,50 € kosten darf. Verkauft der Billa seine Milch um 0,75 € (75 Cent), ist das in Ordnung. Aber teurer als 1,50 € darf die Milch nicht angeboten werden!

Warum ich das machen würde SOFORT!!!: Schaut mal mit offenen Augen in die Gesellschaft!!!!!!!!! Es gibt tausende Leute dank Armuts-4 die nicht mal mehr das Einkommen für das allernotwendigste haben! Und da schwafelt ihr "die Märkte müssen frei sein, egal, wie teuer die Lebensmittel werden"?

Schämt euch zur Hölle ihr Kapitalisten!!!!

Akaitori  20.06.2022, 05:00
  • ein Gesetz erlassen, wo, sagen wir Milch maximal 1,50 € kosten darf. Verkauft der Billa seine Milch um 0,75 € (75 Cent), ist das in Ordnung. Aber teurer als 1,50 € darf die Milch nicht angeboten werden!

Seien wir realistisch, sowas wird nicht funktionieren. Solange ein Markt existiert, und die Preise auf den anderen Märkten steigen und fallen, kann man nicht einzelne einschränkten, sonst beißen nämlich in deinem Fall die Milchbauern ins Gras, die nun zwar die Milch kostengünstig verkaufen (müssen), aber sich nun andere Produkte, deren Preise steigen, nicht mehr leisten können.

Hier gilt alles oder nichts.

Wobei ich kein Sozialist bin, sondern Anarchist.

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Skippy2002  20.06.2022, 20:50
@Akaitori
sowas wird nicht funktionieren

Mal davon abgesehen, dass GF bei mir heute rumspackt, dass es zum wahnsinnig werden ist, antworte ich darauf:

Die Aussage, dass das nicht funktioniert, empfinde ich als genauso spekulativ, wie's vor 200 Jahren hieß, dass wir niemals in den Weltraum reisen werden.

Ferner sag' das mal dem Orbán! Der macht das mit dem Benzin seit einer Zeit in Ungarn und legte einen Maximalpreis von 480 Forint fest! Und du siehst: Es funktioniert wunderbar!

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Akaitori  20.06.2022, 20:52
@Skippy2002

Ja, aber dann haben wir Beispiele in Argentinien, wo das eben nicht funktioniert, und die Bauern, weil die Lebensmittelpreise festgesetzt sind, sich nichts mehr leisten können.

Sozialismus/Kommunismus/Anarchismus funktioniert, aber in einer Marktwirtschaft Preise festlegen schadet nur den Herstellern.

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Skippy2002  20.06.2022, 20:55
@Akaitori
aber dann haben wir Beispiele in Argentinien, wo das eben nicht funktioniert, und die Bauern, weil die Lebensmittelpreise festgesetzt sind, sich nichts mehr leisten können.
  1. Sollte man ernsthaft hinterfragen, woran's liegt, dass man's so pervers ins Negative fährt.
  2. Ist das argentinische Beispiel ein Indikator dafür, dass immer mal was misslingen kann. Und das wichtigste dran: Man muss es weiter versuchen und nicht schon beim 1. Fehler aufgeben und sagen "Vergessen wir's, es klappt nicht!" Hätten alle Erfinder so gedacht, gäb's heute nicht all die Technik, die wir haben.
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Akaitori  20.06.2022, 21:03
@Skippy2002
  1. Ist das argentinische Beispiel ein Indikator dafür, dass immer mal was misslingen kann. Und das wichtigste dran: Man muss es weiter versuchen und nicht schon beim 1. Fehler aufgeben und sagen "Vergessen wir's, es klappt nicht!" Hätten alle Erfinder so gedacht, gäb's heute nicht all die Technik, die wir haben.

Es ist einfach so, dass das nicht klappt wenn du immer noch nach den Regeln des Marktes spielst.

https://ungarnheute.hu/news/preissenkungen-der-orban-regierung-belasten-den-ungarischen-haushalt-2022-bereits-stark-66419/

Entweder du machst einen klaren Schnitt, oder es passiert halt sowas.

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Skippy2002  20.06.2022, 21:06
@Akaitori
wenn du immer noch nach den Regeln des Marktes spielst

Da bin ich ausnahmsweise echt deiner Meinung.

Entweder du machst einen klaren Schnitt, oder es passiert halt sowas
  1. Stimme dir wirklich zu bei "klaren Schnitt machen". Wobei das bei unserer Geldgier um jeden Preis erst dann passieren wird, wenn der Kapitalismus derart am Abgrund steht, dass jegliches Leben davon bedroht ist.
  2. Empfinde ich die grenzenlose Profitgier als abscheulich und als klaren Grund, dass es unsere Gesellschaft umbringen wird über kurz oder lang.
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Akaitori  20.06.2022, 21:23
@Skippy2002

"Stimme dir wirklich zu bei "klaren Schnitt machen". Wobei das bei unserer Geldgier um jeden Preis erst dann passieren wird, wenn der Kapitalismus derart am Abgrund steht, dass jegliches Leben davon bedroht ist."

Jegliches Leben ist jetzt schon bedroht, nur sind die meisten Probleme eben ausgelagert und in DE bekommt man noch nicht so viel davon mit. Das ist das gleiche wie mit dem Müll, keiner denkt, dass wir wirklich schmutzig sind, weil das Zeug halt bei ein paar asiatischen Inseln rumschippert.

"Empfinde ich die grenzenlose Profitgier als abscheulich und als klaren Grund, dass es unsere Gesellschaft umbringen wird über kurz oder lang."

Nunja, erstens sehe ich sie als abscheulich an, andererseits ist unsere gesamte Gesellschaft mitsamt Moral und Gesetz (dem Staat) diesem System gewidmet, ohne unsere Gesellschaft könnte der Kapitalismus nicht existieren, in gewisser Weise ist unsere Gesellschaft also abzulegen meiner Meinung nach.

Ansonsten will ich noch hinzufügen, dass ich solche Maßnahmen wie du sie vorgeschlagen hast ja moralisch vertretbar finde, aber in unserem Wirtschaftssystem funzt das eben nicht wirklich denke ich.

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eher Sozialismus

Ein paar meiner Gedanken dazu:

  • Kapitalismus sieht vor, dass ein beachtlicher Teil der Gesellschaft ausgebeutet wird.
  • Geld sollte nicht das höchste Gut einer Gesellschaft sein.
  • Jobs werden aktuell nach wirtschaftlichem Risiko bezahlt. Es ist unmenschlich, dass ein Erzieher oder Krankenpfleger weniger verdient als jeder Banker.
  • Grosskonzerne richten einen riesigen Schaden an Mensch und Umwelt an. Diese Konzerne sind oft in Steuer-armen Ländern gemeldet und leisten damit praktisch keinen Beitrag zur Gesellschaft. Amazon beutet seine Mitarbeiter aus und Nestlé kauft in Afrika Wasserquellen auf, während Kinder in China das nächste Handy zusammenlöten.
  • Super Reiche wie Jeff Bezos sollten nicht existieren dürfen. Um die 132,8 Milliarden US$ zu verdienen, die Bezos besitzt, müsste der durchschnittliche deutsche Pfleger rund 4.5 Millionen Jahre arbeiten.
  • Rohstoffe oder Gebiete und damit verbundener wirtschaftlicher Erfolg ist die Hauptursache der meisten Kriege.

Für mich ist der Fall klar: Unser Wirtschaftssystem ist die Hauptursache allen verhinderbaren Leids auf diesem Planeten. Demokratischer Sozialismus könnte eine mögliche Antwort sein. Dies ist kein gefestigter Gedanke aber definitiv meine Tendenz. Das ist aber das Nachdenken über eine Utopie. Ich weiss, dass meine Gedanken fürs erste nicht mehrheitsfähig sind, habe aber Hoffnung für die Zukunft.

Realpolitische Entscheidungen und Wahlentscheidungen treffe ich pragmatisch nach dem Konzept "Das geringere Übel". (Als Schweizer muss ich ja bei Volksabstimmungen realpolitische Entscheidungen treffen.)

LG Andi

eher Konservativismus

Als geistige Haltung, nicht zwingend politisch.

Um es mal dialektisch auf den Punkt zu bringen.

Ich halte den gesunden Konservatismus für:

»Quelle des Fortschritts«

Der Konservatismus kann ebenso eine Quelle des Fortschritts sein, wie die Faulheit die Mutter der Effizienz ist.

Genau diese Faulheit ist nunmal eine mächtige Kraft.

Der Konservative ist - genau wie Wissenschaft - skeptisch gegenüber Neuerungen aber auch seiner eigenen Meinung gegenüber. Er wägt ab. Hat immer berechtige Zweifel. Das ist eine wichtige und erstrebenswerte Eigenschaft.

Ich lehne aber die freie Marktwirtschaft eher ab. Den Kapitalismus bewundere ich zwar, aber er ist schon längst nicht mehr, was man unter Kapitalismus versteht.

Er gerät aus den Fugen und wird nicht mehr lange standhalten.

Keiner.

Ich pflege selbst zu denken. Jedenfalls hin und wieder.