Welcher ist der beste Bodengrund für ein 54L Aquarium?

6 Antworten

Den Bodengrund kannst du zu großem Maß selbst aussuchen. Ich bin auch für dunkel, es sieht einfach besser aus, die Farben von Fisch und Pflanzen wirken strahlender. Viele Tiere fühlen sich beim dunklen Boden auch wohler, das ist aber nicht unbedingt verallgemeinbar.

Für das Pflanzenwachstum kannst du verschiedene Parameter bedenken: feine Pflanzen lassen sich langfristig in Sand besser einsetzen, Kies ist etwas einfacher in der Handhabung, weil er nicht aufwirbelt und du nicht so lange warten musst, bis alles angewachsen ist. Soil bietet Nährstoffe für die Pflanzen, verändert aber auch die Wasserwerte. Für gutes Wachstum von Wurzelzehrern kannst du auch einfach einen Nährboden einbringen. Das kommt darauf an, wie zimperlich deine gewünschten Pflanzen mit den Nährstoffen sind.

Künstlich gefärbten Bodengrund würde ich auf keinen Fall nehmen, denn der kann bei Beschädigung schädliche Stoffe an das Wasser abgeben.

Ich nehme sehr gerne feineneren Basaltsplitt, der ist natürlich schwarz und kostet im Baumarkt so gut wie nichts. In manchen Aquarien habe ich auch Soil.

Wieviel du jetzt brauchst, kommt drauf an, wie hoch du den Bodengrund einfüllen willst und die Masse (kg) außerdem von der Korngröße/Dichte.

Ein Aquarium mit den Maßen 60x30 und Kieshöhe von 5 cm bräuchte:

6 dm x 3 dm x 0.5 dm = 9 dm^3 = 9 L

Dunkler Bodengrund ist eine Standardfloskel ain der Literatur, die jeder Autor von seinen Vorgängern abschreibt. Für Stillgewässer ist das im Prinzip auch richtig, weil ihr Boden in der Natur von dunklem Schlamm oder einer Laubschicht bedeckt ist. Bei Fließgewässern kann es ganz anders ausehen, gerade in kleinen Bächen fidnet man oft sauberen Sand und Kies, die nicht sonderlich dunkel sind.

Einem Kafi ist die Farbe des Bodengrunds ziemlich egal, so lang er nicht schneeweiß oder irgendwie knallig künstlich ist.

Auf künstlich eingefärbten Kies sollte man besser verzichten. Es ist kaum auszuschließen, dass die Farbe ungesunde Substanzen abgibt. Durch Reibung können sich außerdem feine Farbpartikel ablösen, dann hast Du Mikroplastik im Aquarium.

Ansatisfied  03.04.2018, 19:49

Die Farbe der meisten Fische kommt auf dunklem Boden besser zur Geltung. Ist dasselbe Prinzip, wie wenn man Fotos anschaut. Bei schwarzem Rand sehen die Farben viel strahlender aus, als bei weißem :)

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eieiei2  03.04.2018, 22:44
@Ansatisfied

Ist Deine Blickrichtung von oben? Ich verwende schwarze DC Fix auf der Rückscheibe, weil ich von vorne ins Becken sehe.

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Ansatisfied  03.04.2018, 23:32
@eieiei2

Macht auch von vorne einen Unterschied. Du musst ja keinen dunklen Bodengrund verwenden, ich habe nur gesagt, dass er einen Vorteil hat. Dunkle Folie für die Rückscheibe funktioniert natürlich auch :)

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Hallo,

wichtiger als die Farbe ist eher die Struktur eines Bodengrundes. Da muss man sich zwischen einem Kies- oder einem Sandboden entscheiden.

Ich würde für ein Aquarium immer Sandboden empfehlen und zwar aus folgenden Gründen:

  • Es wird immer wieder behauptet, dass der Sand "fault" Das stimmt nicht, denn Sand selber kann als anorganisches Material übrigens nicht faulen. Er kann ab ca. 1 cm Höhe anoxisch, also fast bzw. ganz sauerstofffrei werden. Dann kommt es in diesem Bereich zu ganz speziellen mikrobiologischen Abläufen, die dann auch zu Schwarzfärbungen des Sandes führen können. Das geschieht aber auch in der Natur in den Gewässern. Das ist nicht schädlich und die Pflanzen suchen mit ihren Wurzeln oft diese Zone, weil darin die Nährstoffe in reduzierter Form vorliegen und für sie leichter verfügbar sind. Das sind aber keine faulenden Prozesse.
  • Aber im Kiesboden "gammelt" es wirklich, da er größere Poren hat und somit mehr organisches Zeugs in ihn einsickert.
  • Ein weiterer Vorteil: Auf einem Sandboden sammelt sich der Dreck, bei Kies sackt er nach unten. Das bedeutet, dass man bei Sand den anfallenden Mulm und Dreck einfach mit dem Schlauch absaugen kann, während man bei Kies mit Mulmglocken 'bohren' muss.
  • Sand behindert die Wasserzirkulationen im Boden - aber was macht das? - Nichts. Ein vernünftig betriebenes Aquarium braucht diese Konvektion nicht.
  • Zudem brauchen viele Fische (z.B. Panzerwelse, Barsche) zwingend einen Sandboden.

Die Farbe ist recht egal - aber bei einem dunklen Bodengrund kommen natürlich die Farben der Fische viel schöner zur Geltung.

Gutes Gelingen

Daniela

Mit Sand kannst du eigentlich nie etwas falsch machen.Wenn du auf ein gutes Pflanzenwachstum hinaus willst kannst du Dünger + Nährstoffboden benutzen.
LG

dsupper  03.04.2018, 20:08

NÄhrstoffböden sind aber doch sehr suboptimal. Sie geben völlig unkontrollierbar Nährstoffe ans Wasser ab - am Anfang meist viel zu viel - ein wunderbares Algenwachstum ist dadurch meist vorprogrammiert. Muss man dann nach einiger Zeit Pflanzen herausnehmen oder möchte neue einpflanzen, dann erhebt sich jedes Mal eine Wolke des zersetzten Nährstoffbodens und setzt sich überall im AQ ab. Das sieht sehr ungepflegt und unschön aus.

Und nach einiger Zeit ist auch der tollste Nährboden völlig ausgelaugt und damit absolut sinnlos. Und er macht nur noch besagte Wolken.

Sinnvoll platzierte Düngekugeln sind da sehr viel wirkungsvoller.

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Ansatisfied  03.04.2018, 20:44
@dsupper

Falls Nährstoffboden=Soil, muss ich dem wunderbaren Algenwachstum widersprechen. Ich hatte damit keine Probleme. Sieht toll aus, Pflanzen wachsen schön und bei ausreichender Durchwurzelung wird er auch nicht schlimm verwirbelt - schon gar nicht schlimmer als Sand. Allerdings ist der nach etwa 2 Jahren natürlich ausgelaugt und die veränderten Wasserwerte müssen mit einberechnet werden. Da ich meine kleineren Aquarien gerne alle 1-3 Jahre neu mache, ist das perfekt. Der heilige Gral, wie manche Aquascaper behaupten, ist er natürlich nicht.

Auch ausgelaugt ist der Boden übrigens nicht nutzlos, nur ist die "Aktivität" eben weg und er unterscheidet sich kaum von normalem Sand oder Kies.

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dsupper  04.04.2018, 11:31
@Ansatisfied

Sorry, aber ein Soil-Bodengrund ist ja nicht mit den üblichen Nährböden zu vergleichen. Soil besteht aus gebrannten Erden, ist daher formstabil und dient eher einer Stabilisierung der Wasserwerte als dem Nährstoffbedarf der Pflanzen. Dieser Bodengrund ist derart porös, dass in ihm eine überaus gute Bakterienbesiedlung stattfindet und er somit auch als großer "Bodenfilter" dient.

All das hat aber nichts mit den angebotenen Nährböden zu tun, die entsprechend Nährstoffe an das Wasser abgeben.

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Ansatisfied  04.04.2018, 11:37
@dsupper

Nein, eh nicht, aber manchmal verwenden die Leute es so, deshalb habe ich nachgehakt :)

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http://m.garnelen-guemmer.de/item/37 ist ziemlich teuer, würde dich 30 Euro kosten.

Billigeren schwarzen Sand wirst du auch finden. Weiß grad nicht

Worüber du auch nachdenken kannst- billigen Quarzsand oder Poolfiltersand kaufen und den Boden mit Blättern abdunkeln

Nächste Möglichkeit: Das Becken mit Wurzeln, Aufsitzerpflanzen (Anubias, Bolbitis, Javafarn, Javamoos) sowie Schwimmpflanzen und treibenden Stängeln (Salvinia Riccia Muschelblumen Ceratophyllum Egeria Najas Ceratophyllum Ceratopteris Froschbiss) ausstatten. Vorteil: Es reicht schwaches Licht und du brauchst nur 2 Kilo Sand, weil nichts drin steht 🤗