Welchen „Preis“ würdet ihr bezahlen, ...?
...wenn am anderen Ende der Welt vielleicht die Liebe eures Lebens auf euch wartet? Sei es in Bezug auf Partnerschaft, Menschen vor Ort und/oder die Art dort zu leben.
Wärt ihr bereit, vieles oder gar alles hinter euch zu lassen? Freunde und Familie sowie das vertraute Umfeld - die eigene Komfortzone? Wie weit würdet ihr gehen? Wie weit würde euch eure Füße tragen, wenn es sich gut und richtig anfühlt?
In den letzten Wochen und Monaten ist sehr viel in meinem Leben passiert, womit ich so niemals gerechnet habe. Ich mache plötzlich immer mehr Dinge, die ich mir vor Jahren nur schwer hätte vorstellen können. Mein altes Ich hätte eher gelacht, mir den Vogel gezeigt oder mein heutiges Ich für verrückt erklärt.
Ein schwer zu beschreibendes Gefühl, wenn man sich an einem „fremden“ Ort immer mehr zu Hause fühlt als in der gewohnten und vertrauten Heimat. Diese Gefühle werden mit jedem Tag immer stärker und mich nicht dagegen wehre. Ich hielt es anfangs nur für eine Phase, ein momentanes Gefühl, es hört aber nicht mehr auf. :)
Geht es jemanden ganz ähnlich? Wenn ja, wie geht ihr damit um? Seit ihr vielleicht schon unterwegs, noch unterwegs oder sogar bereits ausgewandert?
4 Antworten
Ja, das kenne ich und hab aehnliches hinter mir. Bin raus aus der EU und habe dort gefunden, was ich seit Jahrzehnten gesucht habe. Leider kam der Krieg dazwischen und hat meine Plaene ueber den Haufen geworfen.
Dennoch bereue ich nichts sondern mache das beste aus der Situation. Heimweh nach etwas, was mir jahrelang zugesetzt hat habe ich ergo nicht - hoechstens Fehlerkorrekturbedarf. Der Westen lockt halt immer noch und veraendert die Menschen: Ist alles so bequem und sorgt fuer unnoetige Abhaengigkeiten. Ausserhalb der EU fuehle ich mich frei: Und das macht nicht nur gesund sondern auch gluecklich :)
Mach Deinen Traum wahr - das schafft man! Suche dir gleichgesinnte oder liebe Personen vor Ort die ein wenig mit der Buerokratie helfen: Das hatte ich und es macht vieles einfacher!
Tja - ich bin in der Ukraine 'gelandet' aber 'nur' im Westen. Dennoch gab es etwa 1km von hier vor ein paar tagen 10 Tote. Ist natuerlich eine 'Umgewoehung' aber die Vorteile ueberwiegen.
Mach Deinen Traum wahr - das schafft man! Suche dir gleichgesinnte oder liebe Personen vor Ort die ein wenig mit der Buerokratie helfen
Meine Entscheidung steht längst fest und mich nur noch finanziell etwas besser absichere. Zumindest so, dass ich im Fall des Falles einen Rückflug buchen kann. Meine Wohnung habe ich schon weitestgehend aufgelöst und wenn ich es darauf anlege, passt das Wichtigste in zwei Reisetaschen. Wie der Zufall es will, einen sehr engen Kontakt zu einer Kolumbianerin pflege. Wir schreiben oder telefonieren beinah täglich und bereits plane im nächstes Jahr für einen Monat dort zu sein.
Ich habe es nicht bewusst darauf angelegt, vieles passiert gerade einfach und mich allein schon der Erfahrung wegen darauf einlassen werde. Das mit der Ukraine tut mir leid für dich und dir trotz dieser schwierigen Zeiten alles Gute wünsche. Bleib gesund und der Krieg hoffentlich endlich ein Ende findet. Mich zieht es weiter, viel weiter weg und ganz bewusst allein vereisen werde. Ich hatte gestern noch ein sehr langes Gespräch mit einem sehr guten und langjährigen Freund von mir. Er ist der einzige, der in meine Pläne eingeweiht wurde. Alle anderen werden vor vollendete Tatsache gestellt. Es ist vielleicht nicht ganz nett, mir aber Diskussionen ersparen und mich auf mein Ziel konzentriere.
Wenn ich "solo" wäre würde ich ggf. "Alles" als Preis bezahlen, wenn ich so ein Gefühl aufgebaut hätte wie Du es anscheinend hast! 😉
Da ich mich schon immer nur als Mensch sah der zufällig irgendwo auf diesem Planeten geboren wurde, konnte ich auch wenn mich ein Job, eine Frau, oder ein Lebensgefühl rufte, ggf. mich leichten Herzens von meinem Wohnort/Land trennen!
Das passierte auch. Aber die Liebe hat mich ebenso wieder "nach Hause" geführt, wie mich vorher der Job von gewohnter Umgebung entfernt hatte.
Inzw. bin ich wohl eher der alte Baum den man nicht mehr umpflanzt...es sei denn, mein Schatz käme mit...😃
Ich wünsche Dir unbekannterweise trotzdem alles Gute! 👍😊
Ich bin solo, habe (noch) keine Kinder und einen Beruf, den ich überall ausüben kann, solange es irgendwo halbwegs-gescheites Internet gibt.
Mein erstes einschneidendes Erlebnis war meine erste Kurzreise allein nach Barcelona. Im Hostel Brasilianer, Argentinier, Australier und andere kennengelernt und schlussendlich auf einer spanischen Geburtstagsfeier gelandet.
Das liegt jetzt schon etwas länger zurück und nun halt an einem Punkt, dass ich hier abhauen möchte. Für eine Zeit X oder für immer, wird sich zeigen. Alles eine Frage der Eindrücke, die man sammelt - und, wie gut ich mich integrieren kann.
Ich bin jetzt Mitte 30, haben weder Eigentum noch sonst irgendwelche nennenswerten Verpflichtungen (Frau, Kinder). Daher sage ich mir: wenn nicht jetzt, wann dann? Vielen Dank für deine Antwort und die Glückwünsche.
😊
Ich gebe Dir Recht...wenn nicht jetzt, wann dann??!👍
Wenn man die Sprache kann, ist es von Vorteil überall. Aber im Lande selber lernt man es sowieso am besten. Man bleibt nie sicher, aber man muß sich es zutrauen!
Wichtig ist auch, man sagt sich selber nix strikt. Fahr los, und dann siehst Du ja irgendwann selber ob Du zurückkommst oder nicht. Alles kann, nix muß! 😊
Wärt ihr bereit, vieles oder gar alles hinter euch zu lassen? Freunde und Familie sowie das vertraute Umfeld - die eigene Komfortzone? Wie weit würdet ihr gehen?
Öhm, ich habe das alles ohne die „Liebe meines Lebens“ gemacht, also.. ja, ich würde es vermutlich auch für die „Liebe meines Lebens“ tun. Allerdings nicht laufen, falls das impliziert sein sollte.
Mit „Liebe meines Lebens“ war ja nicht ausschließlich ein Lebenspartner gemeint, sondern viel weiter gedacht. Also die Menschen vor Ort oder deren Mentalität, Klima oder andere liebenswerte Dinge, warum es einem gerade dort so gefällt.
Allerdings nicht laufen, falls das impliziert sein sollte.
Das „So weit die Füße einen tragen“ war hier nicht wortwörtlich gemeint. Da ging es mehr um ein sehr, sehr weit weg ohne die Möglichkeit mal eben zurückzukehren. Sei es z.B. aufgrund der dortigen Infrastruktur oder ähnliches.
Vielen Dank für deine Antwort.
Die Frage ist: Ist es was Konkretes? Oder Phatasie? Für Ersteres würde ich auch ans Ende der Welt gehen bzw. habe ich das gemacht.
Es geht einerseits um die grundsätzliche Frage, ob man sich darauf einlassen kann oder ob man es von vorneherein ausschließen würde. Wer diesen Weg gegangen ist oder geht, kann entsprechend von seinen Erfahrungen berichten.
Von wo nach wo hat es dich verschlagen? Befindest du dich immer noch an diesem Ort oder in dem Land, wie kam es dazu und was war der Grund? Mein Entschluss steht bereits fest und nur noch die Frage „wann geht's los“ offen ist.
In meinem Fall zunächst Spanisch lerne und ein gutes Polster anspare. Wenn alles gut klappt, im nächsten Jahr erst einmal für einen Monat da. Alles Weitere passiert einfach und davon abhängt, wie ich in der Zeit dort zurechtkomme.
Darf ich erfahren, in welche Region, in welches Land es dich verschlagen hat?
Bei mir fing eigentlich alles recht harmlos an, nachdem Freunde eine Zeit im Ausland verbracht haben. Sei es um dort dauerhaft zu leben oder durch „Work and Travel“ in/nach Australien, Neuseeland sowie in die USA.
Mich selber zieht es nach Lateinamerika, ganz besonders nach Kolumbien. Ich fange gerade an Spanisch zu lernen, lebe schon länger sehr minimalistisch und mich auch beruflich so ein- und umstelle, um längere Zeit dort bleiben zu können.
Vor einigen Jahren hätte ich höchstens mal daran gedacht, dort Urlaub zu machen. Nachdem ich jetzt schon ein paar Mal alleine vereist bin, wird der Wunsch immer größer, es nicht bei einem Urlaub zu belassen. :)
Vielen Dank für deine Antwort. :)