Welche Pro-Atomstrom-Argumente gibt es in Bezug auf Atommüll?
Laut dem Gutachten, das vom BASE in Auftrag gegeben wurde, dauert es Jahrzehnte bis eine Technologie, die nicht einmal das Problem der Endlagerung ganz lösen würde, entwickelt würde und praktiziert werden könnte: https://www.base.bund.de/DE/themen/kt/kta-deutschland/p_und_t/partitionierung-transmutation-gutachten.html
Was kann man also noch als Pro-Argument nennen in Bezug auf Atommüll (!! nicht allgemein, wie CO2-neutral und Energieeffizienz etc. !!)
5 Antworten
Mit der neusten Generation von Raktoren könnten wir Strom produzieren indem wir denn alten Atommüll verbrennen.
Das ist wieder ein anderes Thema, wobei in China einer läuft.
Dachte gelesen zu haben das das neueste in Finnland das auch kann (Einfach damit die Strompreise um 75% gesenkt) Habe aber grad nichts gefunden das die einen Brutreaktor haben.
Habe gerade gesehen das es hier schon eine Diskusion dazu gibt, wo Sie auch kommentiert haben. Das heißt das ich nicht erklären muss das es sich um einen Dual Fluid (Thorium-Flüssigsalzreaktor) handelt und das der Müll gerade mal 300 Jahre strahlt.
Ja da gibt es eine ganze Menge Argumente:
Meines Wissens wäre ein Thorium Reaktor oder auch Flüssigsalzreaktor genannt das optimale, denn:
- Kein super Gau möglich (Immergleich zu herkömmlichen AKWs)
- Atommüll strahlt ''nur'' 100-200 Jahre in gefährlicher stärke und nicht tausende Jahre
- Jedes Land der Erde besitz genug Thorium für um für Jahrtausende genug Strom zu produzieren
- Die Reaktoren haben eine unheimlich lange Lebens zeit
Wer noch genauere Informationen möchte bzw. mir nicht glaubt, dem kann ich den Film ''Thorium – Atomkraft ohne Risiko?'' bei Netflix empfehlen. Wer lieber liest einfach mal bei google'n das Thema ist wirklich interessant ...
Thorium Reaktoren werden leider in keinster Weise bei unserem Atommüll Problem helfen.
Dafür brauchen wir Plutoniumreaktoren wie z.B. den BN-800.
Welcher Atommüll würde bei Thorium Reaktoren anfallen?
Thorium Reaktoren verwerten Thorium, indem sie U232 (Thorium) zu U233 brüten und dann spalten.
Bei der Spaltung fällt dann der reguläre Atommüll (Spaltprodukte) an.
Soweit ich weiss sind da aber ein paar fiese Gamma Strahler dabei, die es wohl in "unserem" derzeitigen Atommüll nicht gibt.
Dafür gibt es in unserem Atommüll viel U238 und Plutonium, alles Dinge, mit denen Thorium Reaktoren nichts anfangen können.
Mmh, also das alte Atommüllproblem kann man dann wohl nicht lösen, aber vielleicht die "fiesen Gammastrahler" ?
Thorium Reaktoren helfen nicht gegen unseren Atommüll. Punkt. Dafür werden die nicht gebaut und nicht entwickelt.
Mit Thorium Reaktoren will insbesondere Indien die gewaltigen Thorium Vorkommen nutzbar machen und saubere preiswerte Energie herstellen.
Für "unseren" Atommüll braucht man schnelle Neutronen, also schnelle Brüter wie z.B. den BN-800 oder (falls das funktioniert) den Dual Fluid Reaktor.
Geht es denn überhaupt bei den alternativen Reaktoren um den derzeitigen Atommüll? Oder nicht um den Atommüll, den dann diese neuen Reaktoren erzeugen?
Die Frage ist doch erst mal, was man als Atommüll bezeichnet.
Atomkraftgegner bezeichnen ja schon Atomkraftwerke als Atommüll.
Hier in Deutschland wurde gesetzlich festgelegt, das abgebrannte Brennstäbe Atommüll sind, der auf keinen Fall aufbereitet werden darf und komplett vergraben werden muss.
Das ist mit Abstand das blödsinnigste was man machen kann, weil das unglaubliche Probleme bringt, und genau darum geht es den Gesetzgebern: unlösbare Probleme.
Tatsächlich bestehen unsere alten brennstäbe aber aus 92% U238 (kann man in modernen AKW wie dem BN-800 weiter verwenden) U235, Plutonium PU239, PU240 und aufwärts.
Das kann man alles weiter verwenden.
Was man nicht weiter verwenden kann sind die Spaltprodukte (ungefähr 4% des Materials vom alten Brennstab).
Und weil das so ein grosses missverhältnis ist, wurde Aufbereitung verboten.
"Und weil das so ein grosses missverhältnis ist, wurde Aufbereitung verboten."
Hä? Warum verbietet man Aufbereitung, wenn das meiste doch wieder verwertbar ist? Und sind 4% nicht immer noch ganz schön viel?
Nun, zum einen natürlich weil man die Aufbereitung nur in Frankreich durchführen kann.
Dazu musste es Castor transporte geben und Leute, die sich deshalb ins Gleisbett legen.
Als mehr und mehr dieser Gleisbettleger Politiker wurden haben sie entschieden, das es einfacher ist, Castor transporte zu verbieten, als sich weiter ins Gleisbett zu legen.
Und noch einmal: Die Atomkraftgegner brauchen "ewigen" Atommüll als Argument gegen Atomkraft. Wo kommen wir denn hin, wenn einfach jemand unseren schönen Atommüll kaputt macht ? Dann gibt es ja gar keinen Grund mehr gegen Atomkraft.
Thorium Reaktor oder auch Flüssigsalzreaktor
Das sind zwei verschiedene Sachen. Sie lassen sich kombinieren, dann ist das ein Thorium-Flüssigsalzreaktor. Nicht jeder Thoriumreaktor ist aber ein Flüssigsalzreaktor. Z.B. war der THTR-300 in Hamm-Uentrop ein Thoriumrektor, aber er war *kein* Flüssigsalzreaktor.
Dass die Wikipedia vom Stichwort "Thoriumreaktor" gleich auf "Flüssigsalzreaktor" weiterschaltet, ist daher ein Fehler.
Die Strahlung nimmt mit der Entfernung stark ab, es sind also keine Bergwerke nötig.
Die Aufbewahrung in Castoren sperrt die Strahlung zu 100% weg - so ist das momentan.
Die Presse schürt die Angst vor Strahlung - obwohl noch niemand auf diesm Planeten durch Strahlung aus einem zivilen Kernkraftwerk gestorben ist.
Wasserkraftwerke sin viel gefährlicher, es hat bereits 16 Dammbrüche mit mehr als jeweils 1000 Toten gegeben.
Von militärischen Reaktoren ist hier nicht die Rede, wir in D produzieren keine Atombomben.
Deine aus einem Wort bestehende Antwort sieht recht ärmlich aus, da nicht erkennbar ist, welcher Aspekt dich bewegt.
Nein, nur militärische Reaktoren zum Atombombenbau brauchen den Graphitblock und den Aufbau mit einzeln abschieberbaren Röhren um die Brennelemente im laufenden Betrieb nach einem Monat einzeln entnehmen zu können - dann sind diese für die Bombenproduktion optimal. Im Wikipediaartikel zum Tschernobyl Reaktor ist die Info leider etwas versteckt enthalten. Ich war in dem Bereich tätig - das ist so.
Das BASE (oder anti Atomkraft Ministerium) ist zu dem Schluss gekommen, das es unmöglich ist, Atommüll zu verbrauchen oder zu transmutieren.
Diese verblüffend einfach Erkenntnis haben sie so erreicht:
Es ist in Deutschland verboten, Atommüll aufzubereiten.
Es ist in Deutschland verboten, AKW zu betreiben.
Also ist es unmöglich, Atommüll zu verwerten.
Ich hatte es so verstanden - korrigiere mich gerne -, dass SELBST BEI ENTSPRECHENDER GESETZGEBUNG das Ganze halt Jahrzehnte dauern würde und man dabei immer noch nicht verwertbare Bestandteile übrig hätte.
Ja, was soll ich dazu sagen.
Anti Atomkraft ministerium halt.
Der BN-800 läuft seit 10 Jahren, der kann das, ist aber nicht politisch korrekt und in Deutschland verboten.
Und klar, man hat immer Spaltprodukte, egal was man anstellt. Die sind allerdings nach 300 Jahren und entsprechender Aufbereitung (ebenfalls verboten) so weit abgeklungen, das sie noch so radioaktiv sind, wie die Asche von Kohlekraftwerken.
Man darf eben nie vergessen, das Atommüll das Hauptargument der Atomkrftgegner ist. Es "darf" keine Lösung geben, schon gar keine, bei der man das Zeug auch noch sinnvoll verbraucht.
Wo kommen wir auch hin, wenn einfach jemand unseren schönen Atommüll kaputt macht. Dann gibt es ja gar keinen Grund mehr gegen Atomkraft.
Womit verbraucht man den Atommüll denn? Die anderen hier haben geschrieben, der Thorium-Reaktor könne das nicht. Oder geht es darum, dass der Thorium-Reaktor nicht den Atommüll der ALTEN Modelle verwerten kann, aber durchaus seine eigenen?
Der Thorium Reaktor ist ein molten salt Reaktor und weil der thermische Neutronen hat und mit Thorium arbeitet kann er tatsächlich mit unserem alten Atommüll nichts anfangen.
Er kann eigentlich nur mit thorium richtig arbeiten und das kann er dann aber auch restlos in Spaltprodukte umwandeln.
Die Spaltprodukte sind dann der Atommüll. Leider weiss ich sehr wenig über die Spaltprodukte von U233.
Welche Pro-Atomstrom-Argumente gibt es in Bezug auf Atommüll?
In Bezug auf Atommüll: Keine.
Atomstrom war noch nie selber kostendeckend. Er hat nur funktioniert weil er subventioniert wurde, da die Staaten scharf auf die Reaktoren waren (technisches Wettrennen, potentiell Bombenbau, …) und den Konzernen erlaubt haben die Reaktoren zu betreiben ohne selber für die Folgen aufkommen zu müssen.
Sprich: Die Konzerne fahren die Gewinne ein wenn der Reaktor erst einmal steht und bezahlt ist, das Problem mit Müll und bei Unfällen ist aber nicht ihres sondern wird vom Volk übernommen.
Wo läuft denn so ein Reaktor?