Welche Partei hättet ihr 1932 gewählt?
Das Ergebnis basiert auf 37 Abstimmungen
8 Antworten
Hätte sie echt sein können. Nach einer starken Wirtschaftskrise war die Verzweiflung groß. Die NSDAP fungierte ja 1932 bekanntlich als Auffangbecken für alle jene, die mit dem System nicht zufrieden waren - was danach geschah, war definitiv nicht von allen damaligen NSDAP-Wählern gewollt worden.
LG und schönen Tag
Ich vermute KPD: war mein Opa doch wegen dieser Mitgliedschaft in dieser Partei in Buchenwald.. und nicht als Aufseher. Also wahrscheinlich wäre ich familiär vorbelastet gewesen. - das ich mir heute eine liberale Einstellung erarbeitet habe spielt dann keine Rolle:
Heute lehne ich jede Form von Extremismus ab. Die KPD war es ja auch: extremistisch.
Sowas kann man doch nicht entscheiden, ohne die Lebensrealität von damals zu kennen. Aus echter Erfahrung, nicht von Erzählungen. Heute kann natürlich jeder sagen dass die NSDAP doof ist.
Keine Ahnung, hoffentlich nicht die NSDAP. Aber ich weiss es wirklich nicht, vielleicht war ich ja schon mehrere Jahre arbeitslos.
Das Wahlprogramm klang doch super und da auch damals niemand in die Zukunft schauen konnte hätte ich wahrscheinlich die NSDAP gewählt.
Heute sind natürlich alle Klugscheißer und behaupten das sie 1932 niemals die NSDAP gewählt hätten....
Ich weiß aber 1932 tickten die Leute noch ganz anders - nahezu jeder Katholik oder Protestant war damals antisemitisch eingestellt.
Das war damals in Deutschland nahezu "normal"
Wenn Du oder ich so aufgewachsen wären wie die Leute damals, dann hätten wir wahrscheinlich an dem Antisemitismus der NSDAP keinen Anstoß genommen.
Hinterher ist man immer schlauer
Ich weiß aber 1932 tickten die Leute noch ganz anders - nahezu jeder Katholik oder Protestant war damals antisemitisch eingestellt. Das war damals in Deutschland nahezu "normal"
Es gab damals gewiss noch Antisemitismus - besser: Judenfeindschaft - in erheblichem Maße. Allerdings hatte die preußische Toleranzpolitik, die im 19. Jh. zu einer rechtlichen Gleichstellung jüdischer Staatsbürger führte, auch allgemein positive Auswirkung. Es gibt keine wirklich belastbaren Statistiken, die für die deutsche Gesamtbevölkerung Antisemitismus nachweisen könnte. Insofern lassen sich Behauptungen wie: "nahezu jeder Katholik oder Protestant war damals antisemitisch eingestellt" nicht verifizieren. Tatsache ist, dass Judenfeindschaft - ähnlich wie heute - insbesondere eine Erscheinung extremistischer, republikfeindlicher Kreise und Gruppierungen war, die sich auch öffentlichkeitswirksam manifestierte. Diese Erscheinung der öffentlich im sog. "Radauantisemitismus" hervortretenden Judenfeindschaft war z. B. im Vergleich zum Kaiserreich keineswegs "normal"!
Wenn Du oder ich so aufgewachsen wären wie die Leute damals, dann hätten wir wahrscheinlich an dem Antisemitismus der NSDAP keinen Anstoß genommen.
Das ist reine Spekulation! Auch in der Weimarer Republik gab es genug kluge Menschen, die sich angewidert vom Radauantisemitismus abgewandt haben!
Nur warum gab es dann nicht mehr Widerstand? Mehr Leute wie die Scholl-Geschwister?
Wustest Du, das die katholische Kirche an der Sterilisation und späteren Tötung von behinderten nicht unbeteiligt war?
Meine Mutter (heute 90) hat mir erzählt das damals die Leute abgeholt wurden und jeder wusste das die nicht zurück kommen - Protest in der Bevölkerung? Fehlanzeige.
Nur warum gab es dann nicht mehr Widerstand? Mehr Leute wie die Scholl-Geschwister?
Warum leisten die Russen ihrem verbrecherischen System nicht mehr Widerstand?
Wustest Du, das die katholische Kirche an der Sterilisation und späteren Tötung von behinderten nicht unbeteiligt war?
"Die katholische Kirche" ist eine pauschale und daher falsche Aussage!
Meine Mutter (heute 90) hat mir erzählt das damals die Leute abgeholt wurden und jeder wusste das die nicht zurück kommen - Protest in der Bevölkerung? Fehlanzeige.
In einer Diktatur, die rücksichtslos gegenüber unliebsame Menschen vorgeht, ist die Neigung zu Protesten sehr gebremst - sh. heute erneut das Beispiel Russland. Es gab damals durchaus Zeichen des Unmuts in der Bevölkerung. Freilich waren die Naziverbrecher nicht so dumm, offen auszuposaunen, dass die so behandelten jüdischen Bürger vernichtet werden sollten. Offiziell hieß es, sie würden "umgesiedelt".
Höre Dir die Aussage von Margot Friedländer an. Sie kapierte auch erst ziemlich spät, was in den Lagern wirklich passierte:
Naja, im Parteiprogramm stand unmissverständlich:
Nachweis: http://www.documentarchiv.de/wr/1920/nsdap-programm.html
Eigentlich war die Absicht der Nazis, in der "Zukunft" umzusetzen, klar voraussehbar: mindestens Entrechtung der jüdischen Staats- und Mitbürger!
Es standen noch mehr Dinge drin, die so "super" waren! 🙄
Vielleicht waren die Menschen damals tatsächlich uninformierter und politisch wenig urteilsfähig. Die Medienvielfalt der heutigen Zeit stand ihnen nicht zur Verfügung.
Umso eindeutiger ist die Lage heute: Es kann für gewisse Wähler keine Entschuldigung mehr geben!