Wen hättet ihr bei der Reichstagswahl 1932 Nov‘ gewählt?
Das Ergebnis basiert auf 25 Abstimmungen
9 Antworten
schwer zu sagen...
wenn ich 100 jahre vor meiner geburt gelebt hätte, wär ich 1914 im besten alter für die front gewesen.
dann kommts drauf an ob ich überlebt hätte oder nicht... vermutlich wär ich in einem patriotischem umfeld aufgewachsen. daher wär der dienst an der waffe selbstverständlich gewesen und, falls ich überlebt hätte, hätte ich wohl wie millionen andere den versailler vertrag als demütigung gesehen.
jetzt kommt die nachkriegszeit... mega inflation, arbeitslosigkeit.
kommt jetz drauf an was ich wohl in den 20ern so getrieben hätte? wär ich erfolgreich gewesen oder im heer der arbeitslosen und armen?
dann kommt die propaganda der parteien.
in welche kreise wär ich geraten? wär ich arbeiter und damit eher bei den linken?
oder wär ich weiterhin der patriot gewesen der sich von den rechten blenden lässt?
hätte ich die demokratie überhaupt angenommen, nachdem ich im kaiserreich aufgewachsen bin und indoktriniert wurde?
fragen über fragen und letztendlich stellen wir fest dass wir, im jahre 2022, überhaupt keine ahnung haben wie es wohl war 1932 zu leben.
daher sag ich ganz ehrlich dass ich nicht weis was ich gewählt hätte und mir auch nicht vorstellen kann was ich wählen würde... der heutige kenntnisstand zählt nicht!
Wäre in meinen Augen die beste Wahl gewesen.
Die KPD war in Ansätzen zwar gut, allerdings hätten sie sich der bolschewistischen UdSSR genähert und keinesfalls demokratische, kommunistische Ansichten vertreten.
Mit dem Wissen und der Einstellung von damals? Oder mit dem Wissen und der Einstellung von heute? Die Antwort kann nämlich unterschiedlich ausfallen. Als Beispiel von vielen das Verhalten der SPD damals und heute.
https://de.wikipedia.org/wiki/Reichspr%C3%A4sidentenwahl_1932#Haltung_der_SPD
Zitat: Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Günter Rudolph, fordert von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung (HLZ), die Grablege von Paul von Hindenburg in der Marburger Elisabethkirche aus der Liste der „Lern- und Erinnerungsorte der Demokratiegeschichte in Hessen“ zu streichen. ........ Günter Rudolph sagte dazu am Donnerstag in Wiesbaden:
„Es ist die Aufgabe der HLZ, die Diskussion über die Entstehung, die Ausgestaltung und die Zukunft unserer Demokratie lebendig zu halten. Aber mit der Entscheidung, das Hindenburg-Grab zu einem Erinnerungsort der Demokratiegeschichte zu erheben, haben sich die Landeszentrale und ihr Direktor Jehn einen absurden Fehlgriff geleistet. Denn es ist eine historische Tatsache, dass Paul von Hindenburg die Demokratie verachtete und als Reichspräsident zielstrebig auf deren Abschaffung hingearbeitet hat. Hindenburg als ‚politisch umstritten‘ darzustellen, wie es die HLZ auf ihrer Homepage tut, ist eine skandalöse Verharmlosung dieses Mannes, der offensiv die antisemitische ‚Dolchstoßlegende‘ vertrat, sich zum Steigbügelhalter Adolf Hitlers machte und letztlich der nationalsozialistischen Barbarei den Weg ebnete.
Die vom Direktor der HLZ höchstselbst formulierte Begründung für die Aufnahme des Hindenburg-Grabs in die Liste der demokratiegeschichtlichen Erinnerungsorte ist skandalös.
https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/CXONRW3IW4M3ND4UKQQ6DEMMKXRGOS72
Zitat: Wahlplakat der SPD zur Reichspräsidentenwahl 1932 für den Kandidaten Paul von Hindenburg
Ich hoffe, ich hätte die SPD gewählt. Aber sicher bin ich nicht. Heute unter Kenntnis aller Fakten ist eine Antwort einfach. Aber wenn ich damals auch ohne Arbeit gewesen wäre hätte ich mich womöglich anders entschieden.
Weil meine Vorfahren damals so gewählt hatten, wäre ich wohl in diese Richtung beeinflusst worden.
Mit dem heutigen Wissen eher SPD.