Was würdet ihr dazu sagen, wenn ab sofort die Wehrpflicht wieder in Kraft treten wird. Und alle jungen Männer eine zweijährige Dienstzeit absolvieren müßten?
24 Antworten
Ich denke, dass die heutigen Jugendlichen davon keinen dauerhaften Schaden davontragen würden.
Mir hat der Grundwehrdienst außer den finanziellen Verlusten nicht geschadet, man kam von daheim weg, und wurde erstmal "passend" geschliffen.
Wir hatten damals keine Wahl 18 Monate musste man gehen, Das mit der Verweigerung war damals noch strafbar. Ich bin als Minderjähriger mit 18 J. zum Grundwehrdienst gegangen - wählen durften wir damals nicht, Volljährig war man erst mit 21 J. aber den Vaterlandseid durfte ich komischerweise schon schwören. Mein Kompaniechef wollte mich damals zur Verpflichtung als Soldat auf Zeit umstimmen, ich sagte ihm, dass er das mit meinen Eltern zu besprechen hätte, ich wäre als Minderjähriger dazu laut Gesetz nicht fähig.
Wir wurden so geschliffen, dass das wir in das System BW reinpassen und funktionieren.
Und genau das ist der Fehler.
Wir sollten eher dafür sorgen, dass mehr Jugendliche sinnvolle Mitglieder der Gesellschaft werden. Aggressionen und emotionale Inkompetenz vermindern.
Dazu sollte die Gesellschaft mehr sensibilisiert werden, nicht zusätzlich traumatisiert.
Die Wehrpflicht hat sich in den 90ern, seitdem auch freiwillige weibliche Rekruten der Bundeswehr, auch außerhalb des Medi-, Sport- oder Corps, angehören, so entwickelt, dass nicht nur geschliffen und "indoktriniert" wird, sondern auch sozialisiert wird. Wenn dieses Ausbildungsprogramm, das soweit ich weiß immer noch angewendet wird, auch weiterhin bleibt, kann die BW durchaus eine starke Truppe werden, wenn das Equipment dementsprechend ist.
Sehe ich auch so, man wird zum Willenlosen Befehlsempfänger und staatstreuem Schaf erzogen, dass war 1940 oder 1914 oder 1800 auch nicht anders.
Die Kunst eines totalitären Staates ist es die Unterwerfung des Bürgers unter den Staat mit Propaganda entsprechend zu ideologisieren und zu glorifizieren.
Prinzipiell wäre ich sofort dafür. Für die Gesellschaft wäre das nur positiv. Der völlig verweichlichte Mann von heute - Generation 40iger - wäre dann auch peu a peu Geschichte.
Aber: Wo denn unterbringen? Die letzten Regierungen meinten ja, die Kasernen brauchen wir nicht mehr.
Man sollte die WEHRpflicht abschaffen und stattdessen eine DIENSTpflicht für alle einführen. Es gibt mehr als genug zu tun, in unterschiedlichsten Bereichen.
Und diese nicht nur auf Männer begrenzen, da die Gleichberechtigung ja immer so propagiert wird.
Von wem jetzt genau wird sie "propagandiert"?
Bei einer Wiedereinführung würde es vermutlich ohnehin dazu kommen, dass alle verpflichtet werden, nicht nur Männer.
An sich sinnvoll, allerdings bestünden dann gleich mehrere Probleme.
Zum Einen die Frage, wo konkret man zugeteilt wird. Hygienische Bestimmungen sind in Pflegeeinrichtungen oft sehr hoch, nicht alle jungen Erwachsenen würden diese gewissenhaft einhalten.
Beispielsweise wäre auch die Frage, wie verfährt man dann mit Jugendlichen/jungen Erwachsenen, die nicht geimpft sind? Denn so können sie nicht in jede Einrichtung.
Zudem müssten ohnehin schon überforderte Pflegekräfte dann zusätzlich noch eine untrainierte Laie anleiten. Wie viel Hilfe ist so jemand tatsächlich?
Wer keine Motivation hat und gar nicht helfen will, kann zudem den Arbeitsalltag der anderen stark erschweren.
Mit einer Kündigung kann man dann auch nicht drohen.
Es gibt massenhaft Parkbänke zu streichen, Graffitti von Wänden zu schrubben, Katzenkot aus Sandkästen zu sammeln usw. Nicht jeder "Gemeinschaftsdienst" muss eine riesige Verantwortung beinhalten...
Das hätte dann ja tatsächlich keinerlei Mehrwert mehr für die jeweilige Person.
Empfinde das schon als entwürdigend.
Traurig, dass du es "entwürdigend" findest, auch mal was zurückzugeben...
Wäre jetzt für mich eher etwas für Menschen, die Sozialstunden ableiten. Das wäre dann ja eine Art Bestrafung.
Jugendliche sollten aus so einem Pflichtjahr schon zumindest etwas lernen, statt durch solche Arbeit noch frustrierter in Bezug auf den Staat zu werden.
"Noch frustrierter in Bezug auf den Staat"??? Ich vergaß, wie grausam es ist, in Deutschland großzuwerden... Kostenlose Bildung, medizinische Versorgung, Meinungsfreiheit, Sozialleistungen, wenn benötigt...
Schlimm genug, dass du das, womit viele ihren Lebensunterhalt verdienen, als zu minderwertig für junge Erwachsene ansiehst.
Aber vermutlich typisch für eine Generation, die nur Rechte kennt und Pflichten ablehnt, jeden Vorteil für selbstverständlich nimmt und immer nur noch mehr will statt auch mal einen eigenen Beitrag zu leisten.
Fang DU doch mal an: was hast DU denn bisher für dein geliebtes Vaterland geleistet?
Ich hoffe, mit bloßen Fingern Kaugummis von der Straße abgekratzt und Zigarettenstummel aufgesammelt..... oder doch nicht?
Jammern auf hohem Niveau - und selbst nix tun
Ein Jahr für Jungen und Mädchen, jede(r) soll selber entscheiden ob Bund oder Zivil.
Bin nicht in einem Alter in dem das mich betreffen würde, aber ich find Zwangdienst immer schlecht.
Lieber ein FSJ im Krankenhaus, um den Pflegerberuf näher kennen zu lernen. Dort brauchen wir unsere Kräfte.
Wie ist ein Freiwilliges Soziales Jahr bitteschön "Zwangsdienst"?
Da ich von einen FSJ rede und nicht von einem Pflicht Sozialen Jahr, verstehe ich deine Anschuldigung nicht.
Wenn die Wehrpflicht eingeführt würde, gäbe es ein Pflichtjahr - kein FSJ
"Passend geschliffen" ist halt eben Ansichtssache.
Ich würde eher von "militarisiert", "indoktriniert" und "traumatisiert" sprechen.