Was sind die schlimmsten Vorurteile?

9 Antworten

Vorurteile sind so schlimm, weil sie oft aus zugehörigen Menschen eine zuvor gekennzeichnete Masse machen. Je nach Gruppe werden Armut, Bildung oder Rasse als ein ausschlaggebenders Kriterium genommen, obwohl es so viele Möglichkeiten gibt jemanden zu bewerten. So wird beispielsweise ein Obdachloser aufgrund seines Aussehens und seines Status als Obdachloser in eine bestimmte Masse gedrängt, obwohl die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass da jemand dabei ist, der richtig, richtig cool ist.

Wir bewerten Menschen viel zu oft anhand Äußerlichkeiten und der Zugehörigkeit in eine bestimmte Gruppe und Kunden uns da oft gar nicht dessen bewusst. Es ist nicht Grundlage meiner Bewertung, dass jemand weiß ich nicht mit 16 Schwanger wird, sondern dass der Schwangere Tests für seine Bildung macht und nicht aus Faulheit darauf bleibt.

Das gleiche gilt für Rassismus: Nicht jeder Türke ist ein Verbrecher, auch wenn der Durchschnittsbürger das denkt.
Und auch nicht jeder Deutsche war in der Nazizeit ein Verbrecher, sondern war es möglicherweise nur derjenige, welcher sich zu lange an den Machtmissbrauch der Zugehörigen Warte hielt und unfähig war sich der Gefangenshaft der Geisteshaltung zu entziehen.

Ich finde Rassismus ziemlich schlimm.

Man sollte halt nicht alle Menschen über einen Kamm scheren nur weil die gleiche Hautfarbe haben oder ähnliches.


FinisTerrae  02.12.2024, 02:51

Zwischen Voruteil und Rassismus ist eine ziemliche Wegstrecke...

Die schlimmsten Vorurteile sind miteinander verknüpfte Zugangshürden, die aus diesen Vorurteilen hervorgehen. Z.B. bestimmte ethnische Eltern- bzw. Großelternschaften gelten als gefährlich bzw. nicht förderlich für die Entwicklung von Kindern. Mit diesen Zugangshürden kann man dann durch gute Noten auf eine weiterführende Schule kommen und sich dort im weiteren Verlauf von sämtlichen Chancen im Bildungssystem trennen, ohne überhaupt den Hintergrund solch eines Anspruchs zu hinterfragen oder darüber nachzudenken, ob überhaupt diesen Menschen als Folge solcher Vorurteile Anspruch auf solche Bildung gegeben werden sollte und ob ihre Anlagen und Möglichkeiten ihnen das ermöglichen sollten.

Davon sind dann logischerweise präventiv irgendwelche Schüler betroffen, die nicht einmal solche Bildungsmöglichkeiten vorher mit ihren Eltern besprochen haben, sondern einfach im Vertrauen ihre Möglichkeiten und Fähigkeiten ausreizen lassen zu dürfen, sich in dem System wohler als sonst zu fühlen, einfach mal reinschauen dürfen.

Es sind nicht immer und überall nur die vorteilsreichsten Nachhaltigkeitskinder, die für ihre zukünftigen Lebensentscheidungen über das nun Mal angenommene Durchschnittsmaß hinaus gefragt werden müssen.

Vor Vorurteilen stehen Urteile.

Die schlimmsten Urteile sind meiner Ansicht nach jene, die gegen einen selbst gehen. Denn unsere Überzeugungen sind machtvoll und lassen uns sehen und erleben. Zudem lassen sie uns unser Umfeld ebenso eingeschränkt wahr nehmen und zu beschränkt mit ihm umgehen.

Ansonsten teilen wir ständig alles in gut und schlecht, wozu auch immer, denn wirklich was gebracht oder verändert hat meinen Beobachtungen nach dieses ständige fast schon zwanghafte Einteilen nicht: gibt immer noch alles Verurteilte.

Vorurteile sind Mauern und Grenzen, die den eigenen Horizont deutlich enger machen. Damit lebt es sich für Betroffene selbst auch nicht mehr so angenehm, denn sie schränken auch den Besitzer selbst stark ein und wirken wie unsichtbare Handschellen.

Vorurteile bekommen wir alle vorgelebt und werden ein Leben lang damit groß und konfrontiert. Wir sind stark geprägt, Urteile zu fällen. Wer als Erwachsener will, kann alles Urteilen prüfen und sich und seine Denke ändern.

Dogmen und Leitlinien der Religionen sind oft eine Art versteinerter Vorurteile, die unsere Einsichtsfähigkeit verstellen.

Informationen, Verständnis, Offenheit, zumindest erst Mal, fände ich da geeigneter, etwa um dem Leben eine gewünschte Richtung geben zu können.

Naja, die welche unberechtigt sind und die Person diskriminieren, beleidigen, herabsetzen.

Für wen was wie schlimm ist hängt von der Resilenz des gegenüber ab.