Was macht das Soldat sein mit einem?
Psychisch ?
Körperlich ?
Im Alltag ?
Das Denken ?
Der Charakter?
7 Antworten
Es prägt einen definitiv. Man lernt Disziplin, Pünktlichkeit, Ordnung, Sauberkeit etc.
Gleichzeitig z.B. aber auch klare und deutliche Sprechweise. Direktheit. Führungsstärke. Selbstvertrauen. Nicht ohne Grund sind Soldaten aufgrund ihres Führungsstils als Führungskräfte in der zivilen Wirtschaft beliebt. Es ist vielleicht nicht die empathischste oder menschlichste, aber definitiv eine sehr effiziente Art, Menschen zu führen, die man beim Militär lernt.
Das kommt darauf an ob der Soldat ein Eingezogener ist oder ein Mann der den Beruf des Soldaten freiwillig gewählt hat.
Ich kann nur von mir sprechen. Ich war nach meiner Gesellenprüfung mit 17 Jahren noch mit 17 freiwilliger Soldat der BW, SaZ4. Mit 18 Unteroffirzier, mit 20 Stuffz. Und langweilte mich 4 Jahre lang als uniformierter Soldaten - Darsteller zu Tode. Auslandseinsätze gab es damals noch nicht und die BW war so marode wie heute. Nach meinem Ausscheiden aus der BW ging ich 1977 nach Paris und engagierte bei der légion étrangère. Ich war einer der Wenigen die alle Auswahlverfahren bestanden und angenommen wurde. Erster Kriegseinsatz als Fallschirmjäger des 2° REP in der Schlacht um Kolwezi, Kongo im Mai 1978. Es folgten Weitere, ich diente 6 Jahre in der légion.
Diese 6 Jahre haben mich geprägt, mental. Ich habe seither keine Angst mehr, vor nichts, auch nicht vor kämpfen, töten oder Sterben. Ich denke rational und bin in allem 100% konsequent. Ich lebe nach der Devise : Marche ou creve. Marschier oder krepier. Et moi, je marche. Und ich, ich marschiere.
Tu peut quitter la légion - mais la légion te ne quitte jamais.
Du kannst die légion verlassen - aber die légion verläßt Dich nie.
- Psychisch belastbar
- Körperlich anstrengend und herausfordernd
- Im Alltag gewöhnt man sich daran
- Das Denken beeinflusst den Beruf
- Der Charakter wiederum steuert den Beruf
In Friedenszeiten ist das ein easy Job. Man wird vor allem vernünftig, diszipliniert und körperlich robust. In Kriegseinsätzen ist PTBS häufig bis hin zum Tod...
wer damals den pflicht-wehrdienst widerspruchslos abgeleistet hat oder sogar freiwillig als zeitsoldat beim bund war, hat das mit überzeugung und ggf. mit einer gewissen portin stolz gemacht.
anders kann es sein, wenn man als berufs- oder zeitsoldat in krisengebiete geschickt wurde, an kampfmaßnahmen beteiligt war und ggf. mit einer posttraumatischen belastungsstörung zurück kam. das hat schon gestandene männer "aus den schuhen gehauen"
Dann hatten diese "gestandenen Männer" den falschen Beruf - und eine unzureichende Ausbildung obendrein.
Ancient sergent, 4 Jahre BW und 6 Jahre légion étrangère.