Was kann der Industriekaufmann besser als der BWLer?

3 Antworten

Mmh. Vom Fachwissen her nichts. Der einzige Vorteil wäre, dass eine Berufsausbildung Praxis und Theorie verbindet. Da ist der IK dem BWLer rund um den Berufseinstieg insofern etwas voraus, als dass er dadurch dort schon erste Einblicke und Erfahrungen sammeln konnte (auch wenn Ausbildungszeiten offiziell nicht als Berufserfahrung gewertet werden). Wenn man aber dann wiederum den BWLer mit dualem Studium nimmt, dann schmiert der gerade ausgelernte IK wieder so richtig ab... Übrigens einer der Gründe, weshalb ich - Industriekauffrau und geprüfte Wirtschaftsfachwirtin - ganz klar von kaufmännischen Ausbildungen abraten würde!

JOA999 
Fragesteller
 05.06.2022, 18:13
Da ist der IK dem BWLer rund um den Berufseinstieg insofern etwas voraus

Und was hat das für einen Mehrwert für den Industriekfm.? Der Einstiegsgehalt beim BWLer ist trotzdem höher. Also ist es auch recht irrelevant.

ganz klar von kaufmännischen Ausbildungen abraten würde

Also keiner sollte eine kaufmännische Ausbildung machen, sondern lieber BWL studieren?

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HappyMe1984  05.06.2022, 18:33
@JOA999

Es wäre definitiv nicht falsch, wenn mehr Menschen sich für komplett andere Tätigkeitsbereiche entscheiden. So ziemlich das erste, was man in diesem Bereich lernt, ist, dass Verwaltungsaufgaben (also das, was die absolut massiv überwiegende Mehrheit der Menschen mit diesem beruflichen Hintergrund tut) sogenannte Unterstützungsprozesse sind, während die Wertschöpfungsprozesse ganz woanders ablaufen. Es ergibt also echt überhaupt keinen Sinn, wenn ganz viele sich auf die Unterstützung stürzen, während die eigentliche Wertschöpfung immer weniger wird, oder?

Zudem gehen auch viel zu viele mit der Vorstellung an Ausbildung und Studium in diesem Bereich heran, dass sie dadurch zu besserverdienenden Chefs werden. Dass sie im Anzug mit Handy am Ohr im Luxusrestaurant oder auf dem Golfplatz die krassen Deals aushandeln, die am nächsten Tag in der Financial Times stehen. Dass sie Leute herumkommandieren und dafür auch noch angehimmelt werden.

Nun, die Realität ist aber für die überwältigende Mehrheit die, dass sie in stinknormalen Klamotten acht Stunden am Tag im Büro am Schreibtisch hocken und Daten, Fakten, Zahlen und Papiere sichten, dokumentieren, sortieren und schlussendlich ablegen.

Somit ist es viel weniger der eloquente Strahlemann, der sich für diese Berufe entscheiden sollte, als vielmehr der mit dem ausgeprägten inneren Monk, der es liebt, Dinge akurat perfekt zu ordnen. Nur findet man diese Menschen eher selten in den Hörsälen und Berufsschulklassen ;).

Es wäre also extrem sinnvoll, wenn junge Menschen sich mehr in allerlei Bereichen - auch und gerade abseits der Schule - ausprobieren und herausfinden, was sie so alles können, bevor sie sich für den vermeintlich sicheren Bereich der kaufmännischen Berufe und Studiengänge begeben. Wer irgendwas anderes kann und zudem nicht ordnungsliebend kurz vor der Zwangsstörung ist, sollte sich definitiv für andere berufliche Wege entscheiden. Ist sonst letztendlich nur desillusionierend und dadurch frustrierend und schlussendlich auch nicht von Erfolg gekrönt.

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LuClRa  05.06.2022, 21:17
@HappyMe1984

...und zudem nicht ordnungsliebend kurz vor der Zwangsstörung ist, sollte sich definitiv für andere berufliche Wege entscheiden. Ist sonst letztendlich nur desillusionierend und dadurch frustrierend und schlussendlich auch nicht von Erfolg gekrönt...

Wow. Noch mehr schwarz malen geht wohl nicht😶

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Nyarlathotep396  05.06.2022, 23:46
@HappyMe1984

"Somit ist es viel weniger der eloquente Strahlemann, der sich für diese Berufe entscheiden sollte, als vielmehr der mit dem ausgeprägten inneren Monk, der es liebt, Dinge akurat perfekt zu ordnen. Nur findet man diese Menschen eher selten in den Hörsälen und Berufsschulklassen ;)." oder in anderen Bereichen.

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Er hat mehr praktische Erfahrung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Er hat Berufserfahrung was der BWLer noch nicht hat.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung