Was ist los (vegan)?

9 Antworten

Von Experte SkR1997 bestätigt

Erst einmal finde ich es super, dass du so denkst und es schon so oft probiert hast. Das sollte dir auf gar keinen Fall peinlich sein, ganz im Gegenteil, du kannst stolz sein schon so viel weiter zu denken, als viele andere, die tagtäglich Fleisch und tierische Produkte essen und sich null Gedanken darüber machen.

Aber jetzt zu deiner Frage. Ich bin selber noch nicht so lange Veganer, aber ich habe komischerweise gar keinen Drang mehr nach tierischen Produkten, was ich am Anfang gar nicht erwartet hätte. Ich habe also leider keine Ahnung, ob dir das hier weiterhelfen wird. Anyways. Hier ein paar Dinge, die mir persönlich geholfen haben, als ich von der vegetarischen auf die vegane Ernährung umgestiegen bin. Da hatte ich nämlich auch noch so meine Probleme.

  • Hole dir ein veganes Kochbuch mit vielen gesunden, nährstoffreichen Rezepten
  • Bei Instagram auf den Kanälen @minimalara und @veganewunder vorbei, die Rezepte sind auch immer sehr lecker (mit und ohne Ersatzprodukten)
  • Teste dich durch die veganen Joghurt, Milch, Fleisch, Käse usw. durch, da gibt es nämlich echt Unterschiede. (Wenn du die Ersatzprodukte isst, gibt ja viele die das nicht tun)
  • Schaue dir Dokus an und lese Internetartikel zum Thema Veganismus durch, da wird alles toll beschrieben und erklärt. (Wie eine gesunde Ernährung aussieht, notwendige Nahrungsergänzungsmittel usw.). Da realisiert man noch Mal so richtig, was man da für die Tier, Menschen und Pflanzenwelt tut, oder eben generell für unseren Planeten
  • Wenn es an z.B Milchschnitte, Kinderpingui usw. liegt, das es ja leider nicht in vegan gibt, (sollte man mal vorschlagen) gibt es auch viele Rezepte im Internet
  • Gehe in vegane Restaurants, hört sich vielleicht blöd an, aber da schmeckt man GAR nicht, dass das rein pflanzlich ist (das hat sogar mein Vater, der ein totaler Fleischliebhaber und Anti-Veganer ist, zugegeben und das heißt was)
  • Ernähre dich generell gesund (ausreichend Gemüse, Obst, gesunde Fette und Kohlenhydrate, da hat man gleich viel weniger Heißhunger)
  • Zwinge dich zu nichts. Vegan werden geht nicht von heute auf morgen. Das ist ein längerer Prozess. Und wenn du dann nach zwei Monaten Mal ein Stück Käse oder Schocki isst, ist das vollkommen in Ordnung. Mach danach einfach normal weiter. Es kommt immer auf die Menge an
  • Es gibt viele Apps, die das vegan werden erleichtern (mehr kann ich dazu leider nicht sagen, weil ich so was nie getestet habe, also keine Ahnung ob die etwas taugen)
  • Was ganz praktisch ist, sind Apps zum Code einscannen (da muss man dann die Zutatenliste nicht lesen und die App sagt dir was vegan ist und was nicht) (Ich habe die App CodeCheck)

Ich hoffe ich konnte dir irgendwie weiterhelfen und du kannst was mit den Tipps anfangen. Und wenn du nicht komplett auf alles verzichten kannst, ist das auch kein Weltuntergang. Dann isst du halst weiterhin Käse und, die Menge macht’s aus. Und du bist dir definitiv bewusst wo und unter welchen Bedingungen es hergestellt wurde, da bist du wie schon gesagt sehr vielen voraus. Naja, wie auch immer. Tschuldige für meine lange Nachricht, habe ich erst jetzt realisiert, huch. Wie auch immer, ich wünsche dir alles gute und viel Erfolg dabei! <3

Hm...wenn du es nicht weißt, warum du es nicht durchhalten kannst, wie sollten wir es? Wir kennen dich ja noch weniger, als du dich selbst.

Gibt es einen gewissen Punkt, an dem du aufgibst? Bspw. wenn du auf bestimmte Nahrungsmittel triffst, die du jetzt sofort essen willst (kennt eh jeder)? Oder wenn du Stress hast? Usw.

Oder gibt es eine Situation, die eintritt, wenn du eine Weile vegan gelebt hast? Kann ja auch sein, dass du dich irgendwann unwohl fühlst oder andere körperliche Erscheinungen auftreten.

Mich irritiert etwas, dass du "Billigfleisch" erwähnt hast. Wenn du nicht vegan lebst, isst du "Billigfleisch"?
Wenn ja, könnte hier ein Grund liegen...denn da passt dann etwas gravierend nicht zusammen.

Ggf. ist einfach deine Zeit für Veganismus noch nicht reif. Viele halten es nicht durch, allerdings fehlt bei vielen eben auch die innere Überzeugung, das durchzuziehen. Ein "Naja, jetzt probier' ich es halt mal." geht zumeist schief.

Außerdem muss man nicht von heute auf morgen vegan werden. Meine Schwiegermutter ist auch ganz langsam rangegangen (und sie hat mit Mitte 70 angefangen).

Mir persönlich ist es nicht schwer gefallen. Gab vorher schon vieles, was ich nicht mochte, wie Käse. Und da ich auch weiß, wie es in der Massentierhaltung zugeht und auch einmal auf einem Bauernhof bei einer Hausschlachtung dabei war...nope...never ever Fleisch.
Da habe ich lieber geholfen, Kälbchen auf die Welt zu bringen - auch wenn das, was dann folgte weniger schön war.

Dennoch, wie gesagt, man muss nicht von heute auf morgen vegan werden, aber man sollte sich wirklich fragen, warum es nicht klappt. Die Gründe können mannigfaltig sein. Nahezu jeder ist erlaubt. Aber wenn man es wirklich will, wird man einen Weg finden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Depression und (selten) Panikattacken
melodystargirl 
Fragesteller
 12.09.2022, 19:07

Was meinst du ist eine vegane Ernährung bei der Inflation noch schwerer und teurer als sonst ? Das ist grad nämlich ein wichtiger Punkt für mich

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Jioscha  12.09.2022, 19:08
@melodystargirl

Finde ich nicht. Allerdings lebe ich in Österreich. Aber vegane Ernährung war früher teurer...wesentlich teurer, als heute.

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Johannax32  13.09.2022, 09:03
@Jioscha

Nö. Früher gab es leidiglich kaum/keine Ersatzprodukte, sodass man auf die Grundnahrungsmittel und Obst und Gemüse setzen musste...

Jetzt haben VeganerInnen die Wahl, ob sie Alternativen möchten und damit mehr zahlen oder nicht.^^

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Johannax32  13.09.2022, 09:09
Mich irritiert etwas, dass du "Billigfleisch" erwähnt hast. Wenn du nicht vegan lebst, isst du "Billigfleisch"?

Glaubst du ernsthaft diejenigen, die das kaufen, freuen sich über Tierquälerei? Nein, da geht es einfach nur darum, dass sie sich nichts anderes leisten können, aber dennoch auf ihren Genuss nicht verzichten möchten.

Zumal die Einteilung in "gutes" Fleisch (z.B. von der Theke, dem Metzger des Vertrauens, etc) und "Billigfleisch" ohnehin schwachsinnig ist. Dem "guten" Fleisch ging es vorher kaum besser und wurde auch nicht "besser" getötet. Ich komme vom Land und habe erst vor 1,5 Jahren erfahren, dass es wohl Betäubungen geben solle... Auf dem Land interessiert man sich für sowas schlichtweg nicht. Weidetiere sehe ich hier übrigens nur auf einer Art Gnadenhof...

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Du willst es einfach nicht wirklich! Ganz einfach. Wenn man es wirklich will und es "klick" gemacht hat, zieht man es auch durch ohne ständig einzubrechen. So ist es bei allem im Leben was man sich vornimmt.

Bei mir war die Umstellung ganz unbewusst. Ich wollte NIE Umstellen, aber mein Körper hat es von sich aus gemacht. Und als auch ich es dann bemerkt habe, hatte ich schon fast ein halbes Jahr lang fast gänzlich vegan gegessen (mit ganz wenigen vegetarischen Ausnahmen). Seit dem esse ich rein vegan und das bewusst ohne Probleme oder einzuknicken (auch bei Hygienezeug, Putzmittel ist bei mir, außer Waschpulver (da hab ich noch keines gefunden worauf ich nicht reagiere), alles vegan).

Evtl. willst du auch einfach zu viel auf einmal. Stell LANGSAM um und nicht von jetzt auf gleich. Das klappt auch nicht immer (vor allem dann nicht, wenn man es gar nicht wirklich will).

Vielleicht solltest du ein bisschen den Druck rausnehmen.

Wenn du täglich (mindestens) eine von drei Mahlzeiten vegan isst und nur zweimal die Woche Fleisch, ist auch schon sehr viel gewonnen. Wenn das gut klappt, kannst du auf zwei vegane Mahlzeiten am Tag erhöhen. Und irgendwann isst du vielleicht nur noch drei nicht-vegane Mahlzeiten pro Woche. Und irgendwann isst du vielleicht - wie lcr07 vorschlägt - alle zwei Monate ein Stück Käse und sonst vegan.

Du musst nicht perfekt sein!

Hast du schonmal Ersatzprodukte probiert? Mir persönlich schmecken sie sehr gut. Man muss aber dazu sagen, dass sie meist viel teurer sind. Aber viele Supermärkte haben schon eine große, günstigere Auswahl.