Was haltet ihr vom Kommunismus/Marxismus?

8 Antworten

Ich Finde es sehr gut,die Meisten Probleme die Es dort gabt, gibt es im Kapitalismus meistens noch in viel Schlimmeren Varianten oder anderen Varianten.

Möchtest du meine meinung auf irgendwelchen Themen hören frag einfach nach, ich möchte nur nicht den Gesamten text komplett analysieren, es ist schon schmerzhaft ihn zu Lesen, deshalb frag einfach nach.
(P.s.: bin ein Kommunist, d.H. du kriegst noch mal vlt. antworten eines anderen Kommunisten mit wahrscheinlich anderen antworten.)

Man muss weniger das vorherrschende politsche System heilen, als vielmehr die Natur des Menschen an sich.

Sonst korrumpieren die Herrschenden auch die hehrsten und besten Philosophien, die zum Wohl der Menschheit je ersonnen wurden (wobei ich nicht behaupten will, dass die Ideen des Kommunismus dazu gehören)

Exarcheia789  11.12.2020, 21:41
Man muss weniger das vorherrschende politsche System heilen, als vielmehr die Natur des Menschen an sich.

Nein, der Mensch kann unter den richtigen Umständen in seiner unvollendeten Form auch friedlich mit seinen Artgenossen leben - das hat er immerhin mehrere Hunderttausend Jahre getan, bis die Staaten vor ca. 5000 aufkamen. Idealtheorien wie der Marxismus haben das Problem allerdings nicht verstanden und imaginieren einen sittlich perfekten Menschen als Rädchen in einem maschinell perfekten Staat - hegelianischer Unfug.

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michael0371  13.12.2020, 21:16
@Exarcheia789

Ja, bei einer Bevölkerungsdichte von 100 Menschen pro 1 Million qkm kommt man vermutlich gerade noch ohne Völkermord aus.

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Exarcheia789  14.12.2020, 13:44
@michael0371

"Völkermorde" haben weniger mit der Bevölkerungsdichte als mit Hierarchien und Machtstrukturen zu tun. Menschen können sehr dicht miteinander leben, wenn es niemanden gibt, der sie gegeneinander aufstachelt und sich daraus einen Vorteil erhofft, kommt es auch nicht zu "Völkermorden".

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michael0371  14.12.2020, 13:53
@Exarcheia789

"wenn es niemanden gibt, der sie gegeneinander aufstachelt und sich daraus einen Vorteil erhofft ...". Ja, das mag sein. Aber eben genau das liegt in der Natur des Menschen.

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Exarcheia789  14.12.2020, 14:03
@michael0371
Aber eben genau das liegt in der Natur des Menschen.

Generalisierende Aussagen über die "Natur des Menschen" sollte man lieber der nach wissenschaftlichen Methoden arbeitenden Anthropologie überlassen, es gab historisch zu viele Irrtümer diesbezüglich aus fachfremder Sicht. "In der Natur des Menschen" liegt das nicht, wenn sich zeigt, daß es Bevölkerungsstämme gibt, in denen dies nicht der Fall ist. Vielmehr hängt dies wohl mit dem Gesellschaftssystemen zusammen, in welchen Menschen leben. Die staatlichen, hierarchischen Systeme lassen so etwas offenbar sehr leicht geschehen. Darüber zu verallgemeineren, es liege der Grund "in der Natur des Menschen" ist kein korrekter Schluß. Historisch sind Genozide jedenfalls erst seit dem Aufkommen staatlicher Strukturen überliefert.

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michael0371  15.12.2020, 18:31
@Exarcheia789

"wenn sich zeigt, daß es Bevölkerungsstämme gibt, in denen dies nicht der Fall ist"

Und, hat sich das schon gezeigt, und wenn ja, bei welchem Bevölkerungsstamm und über welchen Zeitraum?

"Historisch sind Genozide jedenfalls erst seit dem Aufkommen staatlicher Strukturen überliefert."

Liegt das nicht vielleicht eher daran, dass der Beginn historischer Überlieferung mit dem Aufkommen staatlicher Strukturen zusammenfällt?

Möglicherweise gelingt es uns ja, die staatlichen, hierarchischen Systeme zu überwinden, die Frage ist nur, wodurch sie ersetzt werden, wenn es soweit ist.

Die Pioniere in Nordamerika z.B. lebten, wenn ich mich nicht täusche, zunächst friedlich nebeneinander mit den bisherigen Einwohnern. Dann kamen irgendwann die "Falken", die nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht waren und Methoden suchten und fanden, die bisherigen Einwohner auszubeuten, zu vertreiben oder umzubringen. Da gab es noch keine staatliche Hierarchie dort.

Versteh mich nicht falsch, ich fände es auch besser, wenn das nicht "in der Natur des Menschen" liegen würde, aber irgendwie habe ich Zweifel, vor allem deshalb, weil Vorurteile und Hass auch ohne staatliche Strukturen entstehen. Beispiele sind die zahlreichen Pogrome während der Pestepidemien im Mittelalter. Die hätte es mit Sicherheit auch ohne hierarchische, staatliche Strukturen gegeben, einfach weil die Leute Angst hatten vor dieser unbegreiflichen Seuche und irrationale, menschenverachtende Mittel und Wege suchten, sie zu beenden, weil sie es nicht besser wussten. Die Angst tötet den Verstand, und die Menschlichkeit, und es hat sie schon immer gegeben, und ich glaube nicht, dass sie in Zukunft als Ursache für Genozide einfach verschwinden wird.

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Also der Marxismus hat bisher nur zu Not und Elend geführt und in dem Film Soviet Story (14:10 - 16:38) wird unter anderem Karl Marx analysiert:

Zum ersten Mal tauchte es 1849 in Marx Neuer Rheinischen Zeitung auf. Engels beschrieb, dass der Klassenkampf nach marxistischen Begriffen bedeutet, dass wenn die sozialistische Revolution stattfindet, also Klassenkampf stattfindet, es zurückgebliebene Gesellschaften in Europa geben wird, die zwei Schritte zurückliegen, weil sie noch nicht einmal kapitalistisch sind. Er dachte dabei an die Basken, die Bretonen und die schottischen Hochländer und die Serben. Er nannte sie "Völkerabfall" und sie werden ausgerottet werden müssen, weil sie in der geschichtlichen Auseinandersetzung zwei Schritte hinterherhinken, würde es unmöglich sein, sie bis zu dem Punkt voranzubringen, an dem sie revolutionär werden würden. 
George Watson, Literaturhistoriker, Univ. Cambridge 
Er sprach über die Vulgarität und Schmutzigkeit der Slawen. Er war zum Beispiel der Ansicht, dass Polen kein Recht hat zu existieren. 
Pierre Rigoulot, Historiker, Institut d'histoire Sociale, Paris 
Unterliegen müsse jene Klassen und Rassen, die zu schwach sind die neuen Lebensbedingungen zu meistern. (...) Sie müssen in einem revolutionären Holocaust untergehen.
Karl Marx
Marx hat damit angefangen. Er war der Stammvater des modernen politischen Völkermordes. Ich wüsste nicht, dass vor Marx und Engels jemals ein neuzeitlicher Denker öffentlich zur Rassenvernichtung aufgerufen hat. Ich kann nichts früheres finden. Ich gehe daher davon aus, dass es bei Ihnen seinen Ursprung hat.
George Watson, Literaturhistoriker, Univ. Cambridge
JUCEL 
Fragesteller
 11.12.2020, 16:53

Ich danke dir für deine Anteilnahme.

Mit freundlichen Grüßen

JUCEL

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Es gibt verschiedene Unterarten des Kommunismus, dies ist wichtig zu erwähnen: den staatlich orientierten Kommunismus (Marxismus) mit einem mächtigen, überwachenden, zentralplanenden und Andersdenkende verfolgenden Staat und den freiheitlich/libertär/anarchistisch orientierten Kommunismus, der als Vorraussetzung für "Kommunismus" die freie Entscheidung eines jeden Menschen sieht, sich mit Gleichgesinnten zu Kollektiven beliebiger Größe auf beliebige Dauer zusammenzufinden. Interessant ist nun, daß anarchistische Kommunisten, seit es den staatlichen Kommunismus auch nur ideell gibt, Kritik an ihm üben. Es ist die mangelnde Freiheit unter einer "Diktatur des Proletariats", welche sie den Kommunisten ankreideten:

Die

"Anführer der kommunistischen Partei [...] werden die Zügel der Regierung in einer starken Hand konzentrieren, weil das unwissende Volk einer sehr starken Betreuung bedarf; sie werden eine einzige Staatsbank gründen, die die ganze kommerziell-industrielle, landwirtschaftliche und sogar wissenschaftliche Produktion auf sich konzentrieren [...] unter dem unmittelbaren Kommando von staatlichen Ingenieuren, welche eine neue privilegierte, wissenschaftlich-politische Klasse bilden werden"

schrieb bereits 1873 Michail Bakunin in einer Auseinandersetzung mit Marx.

Zwischen Kommunismus und Kapitalismus, gibt es also noch viele Formen mehr des (freien).Wirtschaftens. Man betrachte nur Silvio Gesells "Natürliche Wirtschaftsordnung" (Freiwirtschaft): die Idee einer Schwundwährung, welche nicht akkumulierbar wäre, somit auch keinen Reichtum bescheren könnte, aber, dies hat sich bereits in der Praxis bewiesen, im Gegensatz zum Kapitalismus der ganzen Gesellschaft großen Nutzen bringen kann.

Der Kommunismus und Marxismus sind sehr schöne Theorien,die die soziale Ungleichheit und die legale Ausbeutung durch den Staat bekämpft.Von der Theorie sind sie spitze,praktisch unumsetzbar.Der Sozialismus dagegen schon.