Was haltet ihr vom Abtreiben?

Das Ergebnis basiert auf 44 Abstimmungen

Ist okay, kann ich verstehen 48%
Kommt auf die Situation drauf an 32%
Das ist Mord, unterstütze ich nicht und würde ich nie machen 20%

19 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ist okay, kann ich verstehen

Ich bin nicht „für“ Abtreibungen und dankbar für jeden nicht notwendigen Schwangerschaftsabbruch.

Doch wie kann man einen Schwangerschaftsabbruch als Mord bezeichnen? Ein Schwangerschaftsabbruch ist nie Mord - das sind absolut unterschiedliche Paragraphen im StGB.

Denn man kann doch nicht nach Belieben oder aus dem Bauch heraus fröhlich Gesetze, Definitionen oder Begriffsklärungen umkrempeln. Ein Stuhl ist ja auch kein Sofa. Ein Mord ist ein Mord, ein Totschlag ein Totschlag und ein Schwangerschaftsabbruch ein Schwangerschaftsabbruch.

Bei einem Schwangerschaftsabbruch fehlen eindeutig die Mordmerkmale „aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen, heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken“.

Als niedrige Beweggründe werden übrigens Rassenhass, Ausländerfeindlichkeit, sowie Imponiergehabe und Rachsucht angenommen.

Keine Frau sollte sich dafür rechtfertigen müssen, wenn sie eine ungewollte Schwangerschaft und ein ungewolltes Kind physisch, psychisch, finanziell, partnerschaftlich oder lebensplanerisch nicht "stemmen" kann - ob nun wegen des falschen Zeitpunkts, des falschen Partners oder wegen anderer Umstände, derer ich mich nicht gewachsen fühle.

Allerdings bewerten leider bisweilen gerade Frauen mit nur geplanten Wunschkindern oder Männer, die gar nicht in diese Situation kommen können, die Notlage einer ungewollt schwangeren Frau nachzuvollziehen, oder unterteilen gelegentlich in "richtige" und "falsche" Gründe für eine Abtreibung.

Ich habe jedes Verständnis für Frauen, die auch ein ungeplantes oder ungewolltes Kind austragen.

Ich habe aber auch jedes Verständnis für Frauen, die sich aus welchen Gründen auch immer für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden.

Ich habe jedoch kein Verständnis für Menschen, die sich anmaßen, ihre Meinung anderen aufzuzwingen oder die Entscheidung einer Frau in einer Schwangerschaftskonfliktsituation zu be- oder gar verurteilen.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme
isebise50  27.02.2024, 11:53

Vielen Dank für deinen Stern!

0

Nein, eine Abtreibung ist kein Mord.

Es ist ein Kampfbegriff der Abtreibungsgegner, dass sie eine Abtreibung als Mord bezeichnen.

Das stimmt aber nicht.

So gut wie alle Rechtsordnungen dieser Welt machen einen Unterschied zwischen Straftaten gegen das Leben geborener Menschen (Mord, Totschlag) und gegen das Leben ungeborener Menschen (Abtreibung).

Von daher ist eine Abtreibung juristisch gesehen eben eine Abtreibung und kein Mord.

Es gibt natürlich trotzdem Menschen - oft die mit einem starken (unerfüllten) Kinderwunsch - die eine Abtreibung dennoch als Mord empfinden.

Das ist natürlich ihr gutes Recht, so zu empfinden, berechtigt sie aber weder dazu, das als allgemeingültige Tatsache zu bezeichnen, noch dazu, anderen Menschen ihre Empfindung aufzwingen zu wollen.

Ich persönlich bin absolut der Meinung, dass es ausschließlich die Entscheidung der Schwangeren und niemanden sonst ist, ob sie innerhalb der Fristen des §218a ihre Schwangerschaft abbricht oder nicht.

Das ist Mord, unterstütze ich nicht und würde ich nie machen

Natürlich gibt es Fälle, wo man verstehen kann, dass die Mutter das Kind nicht will, aber das ändert nicht daran, dass es ein Leben ist, das getötet wird. Es ist falsch zu denken, dass der Mensch erst ein Mensch ist, wenn er den Bauch seiner Mutter verlassen hat. Das Herz des Embryos beginnt ab dem 22. Tag nach dem Empfängnis zu schlagen und wenn ein Herz schlägt, dann handelt es sich um ein Lebewesen. Die Mutter hat jedoch nicht die Pflicht für das Baby zu sorgen, solange sie es zur Welt bringt und die Verantwortung über das Kind einer anderen Person übergibt.

Ist okay, kann ich verstehen

Ich bin ein Mann und möchte auch nicht, dass Frauen darüber bestimmen was ich an meinem Körper machen lasse. Das ist allein die Entscheidung der Frau, denn es ist ein gewaltiger körperlicher Einschnitt (die Abtreibung als auch das Kinder bekommen).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ist okay, kann ich verstehen

Gut das es die Möglichkeit gibt.

Ist nichts was man sich jetzt unbedingt wünschen würde, ähnlich wie bei einer Wurzelbehandlung: Keiner will sie, aber wenn man sie braucht, ist es gut das es die Möglichkeit gibt.