Was denkt ihr Ueber diese Kontroversen Bibelstellen?
1. Korinther 14,34-35:
„Wie in allen Gemeinden der Heiligen sollen die Frauen schweigen in der Gemeindeversammlung; denn es ist ihnen nicht gestattet zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt. Wollen sie aber etwas lernen, so sollen sie daheim ihre Männer fragen. Es steht der Frau schlecht an, in der Gemeinde zu reden.“
1. Timotheus 2,11-12:
„Eine Frau soll in der Stille lernen, in aller Unterordnung. Zu lehren aber gestatte ich einer Frau nicht, auch nicht, dass sie über den Mann herrscht, sondern sie soll sich still verhalten.“
Epheser 5,22-24:
„Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist... Wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen in allem.“1 (Diese Passage wird häufig im Zusammenhang mit der Diskussion um Gleichberechtigung zitiert.)
1. Korinther 11,3-10:
„Ich will aber, dass ihr wisst: Christus ist das Haupt eines jeden Mannes, der Mann aber ist das Haupt der Frau ... Der Mann freilich darf das Haupt nicht bedecken, weil er Gottes Bild und Abglanz ist; die Frau aber ist des Mannes Abglanz. [...] Darum soll die Frau eine Macht auf dem Haupt haben um der Engel willen.“
5 Antworten
Diese Texte sind problematisch, punkt. Wir können nicht einfach wegdiskutieren, dass hier explizit Frauen zum Schweigen gebracht und als dem Mann untergeordnet dargestellt werden.
Das sind patriarchale Machtstrukturen, die als "göttlich" legitimiert werden - ein klassisches Muster von Unterdrückung. Paulus mag ein Produkt seiner Zeit gewesen sein, aber das macht diese Aussagen nicht weniger schädlich.
Besonders zynisch ist der Verweis auf die "Engel" in 1. Korinther 11 - als ob himmlische Wesen sich an menschlichen Geschlechterhierarchien stören würden. Das ist absurd.
Was mich als queere Christin wütend macht: Diese Texte wurden jahrhundertelang benutzt, um Frauen mundtot zu machen, LGBTQ+ Menschen zu verurteilen und Machtstrukturen zu zementieren. Sie legitimierten häusliche Gewalt, verweigerten Frauen Bildung und Führungspositionen.
Wenn wir ehrlich sind, stehen diese Passagen in direktem Widerspruch zu Jesu radikaler Botschaft der Befreiung. Jesus hat nie Frauen zum Schweigen gebracht - im Gegenteil.
Mein Glaube basiert auf der befreienden Kraft des Evangeliums, nicht auf bronze- und eisenzeitlichen Geschlechtervorstellungen. Manche Teile der Bibel sind Menschenwort, nicht Gotteswort - und diese gehören definitiv dazu.
leider ist der Koran auf dieser altertümlichen Sicht stehen geblieben und deren Männer hören nicht auf, Frauen in aller Art zu unterdrücken
nun im Christentum haben Frauen mittlerweile Gleichberechtigung und kollegiale Partnerschaft.
Im Koran müssen sich Frauen weiterhin ihren Männern unterordnen
Ich verstehe, dass diese Stellen in unserer heuten Zeit als problematisch zu sehen waren, jedoch ist zu bedenken, dass Paulus wollte, dass die jungen Gemeinden keine zusätzlichen Konflikte mit ihrer Umwelt provozieren. Ein zu radikaler Wandel der Geschlechterrollen hätte sie angreifbar gemacht. Seine Gebote zum Schweigen oder zur Unterordnung zielten daher vermutlich auch darauf, Streit und Unruhe in den Versammlungen zu vermeiden sowie die Glaubwürdigkeit der Gemeinde nach außen zu sichern. Ausserdem, zeigen andere Stellen, dass Paulus Frauen mit großer Verantwortung betraute und ihnen Leitung und Lehramt zutraute, etwa Phöbe als Diakonin oder Priska als Lehrerin (Römer 16,1-12) In Galater 3,28 schreibt Paulus sogar: „Hier ist nicht Jude noch Grieche, nicht Sklave noch Freier, nicht Mann noch Frau; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus“. Diese Gleichheitsbekundung galt für die spirituelle Ebene und setzte einen Kontrapunkt zur gesellschaftlichen Praxis. Auch ein Punkt ist, dass die frühchristlichen Gemeinden, besonders in Korinth, waren oft chaotisch; viele redeten gleichzeitig, was zu Unruhe führte. Um dies zu vermeiden, weist Paulus verschiedene Gruppen, darunter die Frauen, zum zeitweisen Schweigen an, damit ein geordneter Ablauf entsteht und alle etwas lernen können. An anderen Stellen desselben Briefes wird deutlich, dass Frauen durchaus im Gottesdienst beten oder prophetisch reden durften (1 Kor 11,5). Das Schweigegebot bezog sich vermutlich auf bestimmte Redebeiträge oder das (öffentliche) Diskutieren von Lehren, nicht auf absolute Stille. Und zu dem Punkt, dass du queer bist, ich moechte dir nicht zu nahe treten, jedoch hat Jesus nichts an den Sexualmoral-Geboten der Tora geändert habe und sie somit weiter gelten. Sie verweisen darauf, dass Jesus zwar z.B. das „Auge um Auge“-Prinzip öffentlich ersetzte (Mt 5,38-39), aber nie gesagt habe, Ehebruch oder „Unzucht“ (porneia) sei nun erlaubt. Der in Mk 7,21–22 genannte Begriff „Unzucht“ wurde traditionell als Sammelbegriff für alle Sexualpraktiken außerhalb der heterosexuellen Ehe verstanden, also nach jüdischer Tradition auch Homosexualität eingeschlossen.
Ela hier - und wow, das ist eine ganze Menge apologetische Akrobatik auf einmal! 🤸♀️
Zu den Paulus-Stellen: Klar, der "kultureller Kontext" ist ein beliebtes Argument - aber dann müssten wir konsequent sein und auch andere "kulturell bedingte" Gebote relativieren. Warum gelten dann plötzlich die Sexualmoral-Gebote absolut, aber die Frauenschweige-Gebote nur kontextuell? Das ist Rosinenpickerei, Bruder.
Und ja, Paulus erwähnt Frauen in Leitungspositionen - was meine Kritik ja bestätigt! Diese Widersprüche zeigen, dass hier verschiedene Traditionen und Meinungen kollidieren. Das macht die restriktiven Stellen nicht weniger problematisch.
Zu "Jesus hat nichts geändert": Ach so? Jesus hat also nichts an der Tora geändert? Dann erklär mir mal:
Warum isst er mit Unreinen? (Mk 2,16) Warum "arbeitet" er am Sabbat? (Mk 3,1-6) Warum sagt er "Ihr habt gehört... ICH aber sage euch"? (Mt 5,21ff)
Jesus war radikal subversiv gegenüber religiösen Normen! "Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat" (Mk 2,27) - das ist revolutionär!
Zu porneia: Das Wort "porneia" war ein Sammelbegriff für verschiedene sexuelle Praktiken - hauptsächlich Prostitution und Ehebruch. Es auf alle queeren Identitäten zu münzen ist linguistisch fragwürdig.
Der Kern der Sache: "Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt" (Joh 13,35).
Jesus hat nie gesagt: "Daran erkennt man euch - an eurer korrekten Sexualmoral." Er hat gesagt: AN DER LIEBE.
Meine queere Identität und meine Christusnachfolge widersprechen sich nicht - sie ergänzen sich in radikaler Liebe und Authentizität! ✨
"Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein" - gilt das nur für Ehebrecherinnen oder auch für uns queere Christen? 🏳️🌈
Nie habe ich gesagt, dass Christus kein Gebot der Tora verändert hat. Mir ist bewusst, dass wir als Christen unter dem Neuen Testament, dem neuen Bund stehen (Lk 22,20). Jedoch heißt das nicht, dass nicht mehr jedes einzelne Gebot der Tora bzw. des Alten Testaments für uns gilt. Als der reiche Mann in Lukas 18 fragt, wie man das ewige Leben erlangen kann, antwortet Christus ihm mit den Zehn Geboten, die in 2. Mose 20,2–17 gegeben sind. Das beweist, dass manche Regeln ersetzt wurden, wie z.B. „Auge um Auge“ (2. Mose 21,24) durch den neuen Grundsatz, dass man keine Rache mehr nehmen soll (Mt 5,38-39).
In der Tat sagt Jesus im Matthäusevangelium ganz klar: „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen.“ (Mt 5,17)
Jesus hebt die Tora nicht einfach auf, sondern bringt sie zu ihrem Ziel, ihrem vollen Sinn. Wenn er am Sabbat heilt oder mit Unreinen isst, dann nicht, um das Gesetz abzuschaffen, sondern um seine eigentliche Bedeutung zu zeigen: Barmherzigkeit, Liebe und das Heil des Menschen stehen im Mittelpunkt (vgl. Hosea 6,6: „Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer“). Jesus war also keineswegs „gesetzeslos“, aber er verdeutlicht den Herzschlag des Gesetzes.
Es gibt keine Bibelstelle, in der Christus die Sexualmoral-Gebote auflöst, wie es mit anderen Geboten bekannt ist. Ganz im Gegenteil: Christus bestätigt das exklusive Schema von Ehe zwischen Mann und Frau als gottgewollte Norm, er erwähnt nie eine andere (Matthäus 19,4-6).
Außerdem ist das griechische Wort πορνεία (porneia) in der Bibel grundsätzlich weiter gefasst als nur Prostitution und Ehebruch. Nach der lexikalischen Definition bezeichnet porneia im Neuen Testament alle sexuellen Betätigungen außerhalb der Ehe zwischen einem Mann und einer Frau, also auch Ehebruch, Prostitution und homophile Beziehungen (siehe Lexikon).
Im Judentum des 1. Jahrhunderts war dieses Wort in den griechischen Übersetzungen der Septuaginta spezifisch der Begriff, mit dem alle in 3. Mose 18 und 20 aufgelisteten sexuellen Verfehlungen beschrieben wurden – darunter Ehebruch, Inzest, gleichgeschlechtliche Akte, Sex mit Tieren usw.
Auch die Heiligen Apostel beziehen sich mit "Porneia" ausdrücklich auf das umfassende alttestamentliche Sexualethos (vgl. Mt 15,19; Mt 5,19; Apg 15,20; 1 Kor 6,9.13.18; Gal 5,19; Eph 5,3). Sie sprechen bewusst von jeder Form von Gott abweichender Sexualität, nicht nur Prostitution. Wenn im NT Sonderbegriffe für homosexuelles Verhalten gebraucht werden, wie z. B. "arsenokoitai“ (1 Kor 6,9; 1 Tim 1,10), ist das noch spezifischer – "Porneia" schließt diese Kategorie mit ein, da es jede Form von sexueller Unmoral umfasst, wie sie in der Tora verboten ist.
Es ist nicht falsch, dass Liebe ein Kennzeichen seiner Jünger ist (Joh 13,35), jedoch heißt das nicht, dass "Liebe" losgelöst ist von "Wahrheit" und "Gehorsam". Im Gegenteil: Sie ist direkt an seine Gebote gebunden (Johannes 14,15; 1. Johannes 5,2-3). Die Liebe zu Jesus und zu anderen beinhaltet das Halten seiner Gebote. Die Ethik wurde also nie gegen die Liebe ausgespielt.
Jesus war in ethischen Fragen – auch Sexualethik – deutlich schärfer (vgl. Mt 5,27ff; Mt 19,4-6). Er fordert Herzensreinheit, Treue in der Ehe, Enthaltsamkeit außerhalb der Ehe und verweist (wie vorher erwähnt) ausdrücklich auf Gottes Schöpfungsordnung („Mann und Frau“).
BRUDER, JETZT WIRD'S RICHTIG THEOLOGISCH! 🔥
Du kommst hier mit deinen pharisäischen Spitzfindigkeiten an, aber deine Exegese ist löchriger als ein Schweizer Käse!
1. ZU MATTHÄUS 5,17 - "ERFÜLLUNG" BEDEUTET NICHT "KONSERVIERUNG":
Das griechische Wort "plēroō" (erfüllen) bedeutet NICHT "unverändert beibehalten"! Es bedeutet "zum Ziel bringen", "vollenden", "den tieferen Sinn erschließen"!
Jesus sagt in DERSELBEN Rede: "Ihr habt gehört... ICH aber sage euch" (Mt 5,21-48) - Das ist NICHT Bestätigung, das ist TRANSFORMATION!
2. ZU DEINER PORNEIA-EXEGESE:
Schön, dass du Griechisch spielen willst! Aber:
In der Septuaginta wird porneia HAUPTSÄCHLICH für kultische Prostitution und Götzendienst verwendet (Hosea 1,2; Jeremia 3,9) Die rabbinische Tradition des 1. Jahrhunderts kannte verschiedene Schulen - Hillel vs. Schammai - mit SEHR unterschiedlichen Auslegungen! Wenn Paulus homosexuelle Akte spezifisch meinte, warum benutzt er dann in Römer 1,26-27 ganz andere Begriffe ("para physin")?
3. ZU MATTHÄUS 19,4-6 - DIE EHESCHEIDUNGSFRAGE:
KONTEXT, BRUDER! Jesus antwortet auf eine Frage über SCHEIDUNG, nicht über alle möglichen Beziehungsformen! Er zitiert Genesis, um die Unauflöslichkeit der Ehe zu betonen, nicht um andere Lebensformen zu verbieten!
Nach deiner Logik wären auch Zölibat und Singledasein "unbiblisch" - aber Jesus selbst war unverheiratet! Paulus empfiehlt sogar das Zölibat (1 Kor 7,7-8)!
4. ZU DEINER "SCHÖPFUNGSORDNUNG":
Genesis 1,27 sagt: "Männlich und weiblich schuf er sie" - das ist eine Aussage über die Menschheit als Ganzes, nicht über individuelle Beziehungsformen!
Außerdem: Wenn "Schöpfungsordnung" so wichtig ist, warum ignorierst du dann:
Polygamie (Abraham, David, Salomo - alle Männer Gottes!) Leviratehe (5. Mose 25,5-10) Kriegsgefangene als Ehefrauen (5. Mose 21,10-14)
War DAS auch Gottes "exklusive Norm"?
5. ZU JOHANNES 14,15 - "LIEBE UND GEHORSAM":
"Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten" - WELCHE Gebote meint Jesus?
Er fasst es selbst zusammen: "Dies ist mein Gebot: Liebt einander, wie ich euch geliebt habe!" (Joh 15,12)
Und: "Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr Liebe untereinander habt!" (Joh 13,35)
NICHT an eurer korrekten Sexualmoral!
6. ZU DEINEN "ARSENOKOITAI"-KENNTNISSEN:
Das Wort kommt nur ZWEIMAL im NT vor und ist ein HAPAX LEGOMENON in der griechischen Literatur bis dahin! Niemand weiß sicher, was es bedeutet!
Die Kirchenväter übersetzten es jahrhundertelang als "Knabenschänder" oder "wirtschaftliche Ausbeutung" - NICHT als "homosexuell"!
7. DIE HERMENEUTISCHE BOMBE:
Nach deiner Logik müssten wir auch folgende "klare biblische Gebote" befolgen:
Frauen dürfen nicht lehren (1 Tim 2,12) Sklaven sollen ihren Herren gehorchen (Eph 6,5) Zinsen nehmen ist Sünde (5 Mose 23,20) Mischgewebe tragen ist verboten (3 Mose 19,19)
Warum pickst du dir nur die Sexualmoral raus?
8. DAS ENTSCHEIDENDE ARGUMENT:
"Der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig!" (2 Kor 3,6)
Jesus brach ständig religiöse Regeln für die LIEBE:
Sabbat (Mk 3,1-6) Reinheitsgebote (Mk 7,15) Umgang mit "Sündern" (Lk 15,1-2)
"Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer!" (Mt 9,13)
9. DIE FRÜCHTE-PRÜFUNG:
"An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!" (Mt 7,16)
Deine "biblische Sexualmoral" produziert:
Selbstmord unter LGBTQ+ Jugendlichen Zerbrochene Familien Scham und religiöse Traumata Heuchelei (wie viele "bibeltreue" Pastoren sind gefallen?)
Sind DAS die Früchte des Heiligen Geistes?
10. DER HEILIGE GEIST HEUTE:
"Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in alle Wahrheit führen!" (Joh 16,13)
Der Geist hat die Kirche schon durch andere "unmögliche" Veränderungen geführt:
Heidenmission (Apg 10-11) Sklaverei-Abschaffung Frauenordination
Vielleicht ist queere Befreiung der nächste Schritt?
FAZIT:
"Gott ist Liebe!" (1 Joh 4,8) - NICHT "Gott ist Sexualmoral"!
Deine Theologie macht aus dem befreienden Evangelium wieder ein Gesetz! Jesus ist nicht gekommen, um neue Pharisäer zu schaffen!
"Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen!" (Gal 5,1)
🏳️🌈 "Hier ist nicht Mann noch Frau - IHR SEID ALLE EINS IN CHRISTUS!"
AMEN UND HALLELUJA! ✨
P.S.: Und hör auf, dich zu wiederholen - der Heilige Geist braucht keine Copy-Paste-Theologie! 😉
keine zusätzlichen Konflikte mit ihrer Umwelt provozieren
Paulus ist Konflikt in Person.
in Römer 1,29 hetzt Paulus gegen Ungläubige:
29 Sie strotzen vor Unrecht, Schlechtigkeit, Habsucht, Bosheit, sie sind voller Neid, Mord, Zank, Arglist, Verschlagenheit; Ohrenbläser sind sie, 30 Verleumder, Gotthasser, Frevler, Angeber, Prahler, erfinderisch im Bösen, ungehorsam den Eltern, 31 gedankenlos, haltlos, lieblos, ohne Erbarmen.
https://www.bibleserver.com/ZB/R%C3%B6mer1%2C29
Sie verdienen den Tod:
32 Sie kennen zwar die Rechtsordnung Gottes, die sagt, dass, wer es so treibt, den Tod verdient; und doch tun sie es nicht nur, nein, sie beklatschen auch noch, die es so treiben.
Also "Tod den Ungläubigen". Paulus war mächtig auf Krawall gebürstet.
jedoch hat Jesus nichts an den Sexualmoral-Geboten der Tora geändert
Die Bibel hat keine Einteilung der Gebote in Reinheit oder Sexualmoral: So ein Rosinenpickerei ist unbiblisch.
Und es geht nicht um Sexualmoral, sondern um Besitz.
Bei 5. Mose 22,29 erhält der Vater Schadensersatz (bzw den Brautpreis), wenn seine Tochter vergewaltigt wird:
29 so soll der, der bei ihr geschlafen hat, ihrem Vater fünfzig Silberstücke geben und soll sie zur Frau haben, weil er ihr Gewalt angetan hat; er darf sie nicht entlassen sein Leben lang.
https://www.bibleserver.com/LUT/5.Mose22,29
Die Frau erhält nichts und der Täter geht straflos aus: die "Strafe" ist die Zahlung vom Brautpreis und die Zwangsheirat.
Es handelt sich somit um einen Schadenersatz für den Vater. Ein Geschlechtsverkehr und eine Vergewaltigung vor der Ehe stellen eine Wertminderung dar, für die der Vater entschädigt wird:
Geschlechtsverkehr und Vergewaltigung vor der Ehe stellten rechtlich eine Beeinträchtigung der Tochter dar und damit einen Schaden für den väterlichen Vormund, der angemessen auszugleichen war (Dtn 22,20-21.28-29;
https://www.die-bibel.de/ressourcen/wibilex/altes-testament/frau-at
Die eigentliche Tat wird nicht verurteilt und der Vergewaltiger erhält auch keine Strafe. Und die Frau muss ihren Vergewaltiger heiraten.
Diese Bibelstellen sind der beste Beweis dafür, dass die sogenannte „Heilige Schrift“ weniger ein Werk göttlicher Liebe als vielmehr ein Dokument patriarchaler Kontrolle ist.
Sie zeigen ungeschönt, was Religion über Jahrhunderte hinweg versucht hat: Frauen zu unterwerfen, zu kontrollieren, zu entmündigen, alles im Namen eines angeblich höheren Wesens. Für mich ist das nicht nur rückständig, sondern gefährlich.
Wir stellen den Menschen in den Mittelpunkt, nicht ein uraltes Dogmenkonstrukt. Freiheit, Selbstbestimmung, Gleichwertigkeit, unabhängig von Geschlecht, sind nicht verhandelbar.
Wer solche Verse heute noch verteidigt, zeigt, wie sehr Religion als Machtinstrument missbraucht wurde und wird. Deshalb: Ich folge nicht, ich denke selbst. Ich ordne mich nicht unter, ich stehe aufrecht.
Und wenn das „göttliche Gesetz“ verlangt, dass jemand schweigt, dann ist es an der Zeit, genau dort laut zu werden.
Ich möchte mal nur auf 1. Timotheus eingehen.
Bedeutet dieser Text, dass eine Frau in der Gemeinde überhaupt nicht sprechen darf? Nein, das kann nicht gemeint sein. Damals empfingen die Frauen die Gaben des Geistes genauso wie die Männer, auch die Gabe, in Zungen zu reden und zu prophezeien, und um diese Gabe anzuwenden, mussten sie reden. In welchem Sinne sollten sie denn „in den Gemeinden schweigen“? Sie sollten dann nicht sprechen, wenn ihre Äußerungen einen Mangel an Unterordnung verraten würden. Eine Schwester sollte sich also nie mit Brüdern in einen Wortstreit einlassen oder sie öffentlich kritisieren. Schwestern sollten ihren Einfluss auch nicht geltend machen wollen, indem sie die Brüder zu belehren suchen oder ihnen sagen wollen, was sie tun sollten.
Das hat Paulus vor fast 2000 Jahren zu einer Zeit geschrieben, als Frauen eine andere Stellung in der Gesellschaft hatten. Es gibt keinen Grund, diese untergeordnete Stellung auf ewig zu zementieren.
Warum kontrovers?
Würdest du deinen Kindern Lehrern anvertrauen, die selbst das Fach nicht verstehen?
Durch Jesus Christus wurden Frauen erstmals gelehrt, das war in dieser Gesellschaft leider so üblich und hat sich dann nach und nach zum Besseren entwickelt, auch und gerade durch das Christentum. Immerhin hatte Paulus eine Menge Mitarbeiterinnen.
Was in der Stelle aus dem 1. Korintherbrief Sache ist, ist schon ziemlich deutlich zu erkennen. In den Gemeinden saßen Frauen und Männer auf unterschiedlichen Seiten und wenn Erstere etwas nicht verstanden haben, sollten sie nun nicht quer durch den ganzen Raum zu ihrem Mann hinüberrufen, sondern zu Hause in aller Ruhe fragen.
1. Timotheus ist wieder eine Sache der Irrlehren, die in entsprechendem Kontext durch einige Frauen vermehrt verbreitet wurden. Und dann wären wir wieder bei dem Thema, dass Frauen, die predigen wollten und wollen, erst Kenntnis über die jeweiligen Dinge erlangen sollten. Heute ist das nicht anders.
Und zu dem Thema, welches die letzten beiden Stellen beinhaltet, habe ich letztens schon einmal eine längere Antwort geschrieben. Jetzt in aller Kürze: Der Mann trägt Verantwortung für die Frau, die Frau soll aber auch nicht zu jedem Scheiße Ja und Amen sagen. Sie ist dem Mann außerdem ein Vorbild (vor allem im Glauben) und was ich seltsam finde: jedes Mal, wenn diese Verse angegeben werden, wird der Vers völlig außer Acht gelassen, in dem von dem Mann gefordert wird, die Frau so zu lieben wie Christus seine Gemeinde liebt. Das bedeutet auch, dass der Mann sein Leben für die Frau hingibt und da regt sich komischerweise nie jemand auf. Aber das fällt mir nur nebensächlich auf.
In einer Ehe nehmen Mann und Frau unterschiedliche "Rollen" bzw. Aufgaben ein, büßen dadurch aber nichts von ihrem Wert und vor allem ihrer Gleichwertigkeit ein. Im Gegenteil❤️
Ich hoffe, dass ich dir ein wenig weiterhelfen konnte.
LGuGS ♡
Stark!