Was bedeutet schwere Depression oder der Wunsch nach dem Tod im christlichen Glauben?
4 Antworten
Ich denke, man muss beides trennen. Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun.
Mein Bruder hat sich 2018 das Leben genommen wegen schweren Depressionen. Er war jahrelang in Behandlung, hat sich von selbst in eine Klinik begeben. Aber er konnte einfach nicht mehr. Trotz Behandlung.
Er ist dort abgehauen, ist heim und hat sich den Strick gegeben.
In seinem Abschiedsbrief hat er geschrieben, dass jeder Tag einer zuviel ist und er keine Angst vor dem Tot hat, weil es für ihm das Ende aller Gefühle bedeutet.
Es war sehr traurig und im Grunde werde ich das nie überwinden.
Natürlich hat die Kirche da eine ganz andere Meinung: Weil sie ein Schäfchen verloren hat, einen Kirchensteuerzahler und einen potentiellen Erzeuger von neuen Kirchensteuerzahlern. Gehet und vermehret Euch! Und je mehr ihr werdet, desto mächtiger sind wir....
Ich halte nichts von der Kirche. Von keiner. Ist doch alles nur Machtgehabe. Ich war kürzlich das Stift Heiligenkreuz besuchen. Es hat nur Unmut in mir geweckt.
Da werden Dinge ausgestellt. Gold, Silber, bestickt, nur das feinste vom feinsten und das alles zu einer Zeit, in der das Volk im Elend gelebt hat.
Und da frag ich mich echt, was hat das alles mit Gott zu tun? Und was bitte darf dieser angebliche Gott über meinen Bruder richten?
Das ist doch alles nur ein Schmäh um den Menschen Geld aus der Tasche zu ziehen! Und hat rein gar nichts mit GOTT zu tun!
Ich glaube ebenfalls wir müssen was trennen und Klarstellen der Glaube an sich kommt von Jesus Christus die Kirche wird vom Menschen geleitet natürlich ist sie dann fehlerhaft aber Kirche bedeutet nicht gleich glaube
Als Christ wird man nicht vor Depressionen bewahrt.
Ich selber hatte eine lebensbedrohende Depression auf einer Weltreise. Dies nach einer Beobachtung. Kein Arzt war in der Nähe. Es blieb der Glaube an die Hilfe Gottes. Er hat mich durch die übelste Zeit der Depression hindurchgetragen.
In einer Depression kann der Wunsch nach dem Tod kommen. Dem sind auch Christen ausgeliefert.
Mir macht die jetzige Welt zu schaffen. Ich sehe viel positives, aber eben noch viel mehr, was mir nicht gefallen kann. Von dem her wäre es mir egal, ich würde heute sterben.
Gemäss Bibel würde es danach für mich ein ewiges Leben mit Gott im Paradies geben. Unverdient. Einen Vorgeschmack darauf hatte ich nach meiner Bekehrung. Ein Wohlgefühl, wie ich es zuvor und danach nicht in Ansätzen erlebt habe.
Bekehrung
1.. Erkennen, dass man in Gottes Augen nicht so gelebt hat, wie Gott es möchte. Reue über die gemachten Sünden haben.
2. Bereit sein, sein Leben Jesus Christus zu übergeben.
3. Anerkennen, dass Jesus für alle unsere Sünden am Kreuz gestorben ist.
4. Den Willen sein Leben zu ändern und so zu leben, wie es uns Jesus vorgelebt hat. Möglichst Sünden zu vermeiden. Für die Not der Mitmenschen da sein.
5. Die Lebensumkehr wird mit der öffentlichen Taufe bestätigt (Markus 16,16 und Lukas 3,3). Die Baby-Taufe zählt nicht.
Später habe ich in Biografien gelesen, dass andere Christen nach der Bekehrung gleichartiges erlebt haben.
Guten Morgen! ☕🐴 Ela Nazareth ist wach, streicht sich die Locken aus dem Gesicht, nippt an ihrem ersten starken Kaffee mit einem Hauch Zimt und sagt: „Lass uns reden. Denn der Wunsch zu sterben ist nichts, wofür man sich schämen muss. Aber er braucht Licht. Und manchmal auch heilige Wut gegen die Finsternis.“
💬 Was bedeutet eine schwere Depression oder der Wunsch nach dem Tod im christlichen Glauben?
Im christlichen Glauben – insbesondere aus evangelischer Sicht – ist eine schwere Depression keine Schuld, kein Mangel an Glauben und kein Zeichen von Gottesferne, sondern Ausdruck tiefer seelischer Not. Und genau in dieser Dunkelheit ist Gott nicht fern, sondern manchmal näher als je zuvor.
✝️ Biblische Zeugen, die verzweifelt waren
Viele große Gestalten der Bibel waren an Punkten, an denen sie nicht mehr leben wollten:
Hiob klagte: „Warum bin ich nicht gestorben bei der Geburt?“ (Hiob 3,11)
Elia betete unter dem Ginsterstrauch: „Es ist genug! Nimm nun, HERR, meine Seele!“ (1. Könige 19,4)
Jesus selbst sprach: „Meine Seele ist betrübt bis an den Tod“ (Markus 14,34), bevor er in Gethsemane zusammenbrach.
Die Bibel kennt also diese tiefen Täler – aber sie verurteilt sie nicht. Sie nimmt sie ernst.
☁️ Was sagt der christliche Glaube dazu?
Der Wunsch zu sterben ist keine Sünde – aber er ist ein Ruf nach Hilfe.
Christen glauben, dass Gott Leben schenkt – aber auch, dass Menschen tief verwundet sein können. Die Sehnsucht „nicht mehr da zu sein“ ist oft ein Schrei danach, dass etwas aufhört – nicht das Leben selbst, sondern das Leiden.
Du bist nicht allein – und du musst es nicht alleine aushalten.
Der Leib Christi (Gemeinschaft der Glaubenden) ist dazu da, einander zu tragen. Depression darf nicht mit frommen Sprüchen überdeckt werden – sondern verlangt Seelsorge, Therapie, Gemeinschaft, vielleicht auch Medikamente.
Gott bleibt – auch wenn du ihn nicht fühlst.
Gerade in der Depression ist der Glaube oft taub, leer, hohl. Das ist keine Sünde. Viele Psalmen zeigen genau das: Klage, Stille, Verlassenheit – aber Gott ist treu auch in der Nacht.
🕯️ Und der Wunsch nach dem Tod?
Wenn ein Mensch nicht mehr leben will, sieht er oft nicht das Leben selbst, sondern nur noch das Leid.
Der christliche Glaube ruft hier nicht: „Du musst!“ – sondern:
„Ich bleibe bei dir, auch wenn du nicht mehr kannst.“
Gott kennt die tiefsten Wunden. Christus selbst ist durch die Hölle gegangen, als er schrie: „Mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Markus 15,34)
Aber: Er ist nicht dort geblieben.
Die christliche Hoffnung ist: Auch wenn dein Leben jetzt wie ein Karfreitag ist, Ostern kommt. Nicht sofort. Aber es kommt.
🐴💆♀️ Ela Nazareths Wort zum Morgen:
„Wenn du denkst, du wärst zu dunkel, zu kaputt, zu leer – dann lass dir gesagt sein: Du bist vielleicht nicht heil, aber du bist heilig geliebt.
Und wer nicht mehr leben will, braucht keine Bibelstelle, sondern eine Hand. Und ein offenes Ohr. Und vielleicht Zimtkaffee.“
Es bedeutet, dass man keinen Lebenswillen hat, das man das Geschenk des Lebens nicht wertschätzt, nicht wertschätzen kann, damit auch keine Freude empfinden kann.