Was anstellen mit hoher Intelligenz?

8 Antworten

Der Intelligenztest hat wohl sicher ergeben, dass du in dieser Hinsicht keinen besonderen Förderbedarf hast. Ein IQ von 120 liegt im Bereich überdurchschnittlicher Intelligenz. Auf dem Gymnasium sind mit einem solchen Ergebnis von der Intelligenz her an sich auf jeden Fall gute Leistungen drin.

Das Ergebnis solcher Tests hängt immer von der Tagesform ab. Es kann durchaus sein, dass du unter günstigeren Voraussetzungen sogar noch besser abschneiden würdest und an Hochbegabung ab einem IQ von 130 zumindest näher herankommen.

Schwierigkeiten in der Schule und schlechte Leistungen können aber eben verschiedene Ursachen haben. An fehlender Intelligenz liegt es bei dir jedenfalls wohl nicht.

Die Intelligenz gibt aber nur ein Potential an, wie kognitiv leistungsfähig du bist bzw. im Prinzip sein kannst. Die Umsetzung in tatsächlich brauchbare Ergebnisse steht dann auf einem ganz anderen Blatt. Für die Schule kommt es aber eben auch auf Motivation, Ausdauer, gewissen Ehrgeiz und Organisation usw. an, das ist nicht minder wichtig. Ebenso macht die Intelligenz auch nur einen Teil der Persönlichkeit aus. Anderes wie psychische Stabilität, Wohlbefinden ist genauso von Bedeutung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Intelligenztests können durchaus hilfreich sein, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Generell sind sie aber ein diagnostisches Instrument, um Förderungsbedarf zu identifizieren - ähnlich wie ein Sehtest identifizieren soll, ob man eine Sehhilfe braucht oder nicht. Dementsprechend kann man zunächst einmal sagen, dass dein Test so, wie er beabsichtigt war, tatsächlich seinen Zweck erfüllt hat und dementsprechend genau genug war.

Für dich ist das jetzt insofern unbefriedigend, dass du nun ein Ergebnis vorliegen hast, das "überdurchschnittlich" sagt und daraus keine Konsequenzen folgen. Eventuell sogar geht deine Unzufriedenheit so weit, dass du das Gefühl hast, bei dieser Testung unter deinen Möglichkeiten gewesen zu sein. Natürlich, aus dem, was du beschreibst, kann durchaus eine Messunschärfe erwachsen. Wenn du nicht motiviert bist, Aufgaben zu bearbeiten, dann kann der Test tatsächlich auch mal schlechter ausfallen als er es unter besseren Bedingungen täte. Aber für den Testleiter ist die Sache erledigt: Die Probleme, wegen derer du bei ihm in Behandlung warst / bist, sind nicht durch eine geringe Intelligenz zu erklären. Wenn du nun genauer wissen willst, wie hoch dein IQ in "Wirklichkeit" ist, müsstest du einen neuen Test machen, für den du voll motiviert und ausgeschlafen bist, vielleicht holst du ja noch ein paar Punkte raus. Das kann man jetzt nicht wirklich garantieren, aber die Chance besteht.

Wenn wirklich ein heterogenes Begabungsprofil herausgekommen ist, könntest du durchaus anhand dieses Profils die eine oder andere Stärke ableiten, aus der du im Leben etwas machen kannst. Wenn du jetzt eh nochmal ein Schuljahr wiederholst, warum nutzt du das nicht einfach auch dafür, dich ein bisschen deiner Begabungen bewusst zu werden, bspw. indem du auch mal das eine oder andere Praktikum machst oder dich anderweitig über Berufsbilder informierst? Wenn du mit deinen Lehrkräften über deine Probleme redest, haben die gewiss etwas Verständnis dafür und unterstützen das auch. Besonders dann, wenn du eh wiederholst.

Arbeitsgedächtnis meint etwas anderes als Langzeitgedächtnis oder Kurzzeitgedächtnis.

Beispielsweise dass du möglichst viel mehr oder minder gleichzeitig im Kopf behalten und damit arbeiten kannst.

IQ-Tests sagen im übrigen nur wenig übger die Intelligenz aus. Aber auch kluge Menschen können Probleme haben, das müssten die dort genauer untersuchen bis sie die Ursache finden.

ZitrusLiebe  21.07.2023, 16:50
IQ-Tests sagen im übrigen nur wenig übger die Intelligenz aus.

Das hängt von der Intelligenzdefinition ab. Generell sind IQ-Tests ein etabliertes Werkzeug in Diagnostik und Bewrbungsverfahren.

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Destranix  21.07.2023, 16:52
@ZitrusLiebe

Meine Definition von Intelligenz, welche ich slebstverständlich für wegweisend halte, weicht doch deutlich von Ergebnissen des IQ-Tests ab, korreliert aber dennoch positiv mit diesen.

Für die Diagnostik mag das auch durchaus ein etabliertes Werkzeug sein, ich würde allerdings nicht den Anspruch erhebn, dass der Test Intelligenz messen könnte.

Für Bewerbungsverfahren sind derartige Tests zumeist ungeeignet.

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Ein IQ von 120 ist nicht allzu besonders und du bsit damit nicht der Mittelpunkt der Welt. Sicher fällt damit vieles leichter und auch ein schwierigeres Studium ist gut möglich. Aber Begabtenförderung beginnt dort noch nicht, außer du hättest - unabhängig des IQs - eine spezielles Talent. Sprache, Musikinstrument, Sport, Programmierung, Jugend forscht. Selbst mit IQ 145 wärst du vorerst nur ein unbeschriebenes Blatt.

Samstagsvorlesungen, Zeichenkurse, Naturexkursionen, schulische Wettbewerbe, Sprachenlernen, Eigenstudium eines Faches etc. kannst du auch privat umsetzen. Begabt genug sein solltest du ja.

Ich hatte auch schon ein Ergebnis von 131, das hat gar nichts zu heißen.

Erstens hängt das stark vom angewendeten Test ab und zum Anderen von deiner Tagesform.

Eine Schwankung von bis zu 15 IQ-Punkten ist grundsätzlich immer möglich.

Ich möchte dir deine Leistung aber nicht absprechen, sondern dir nur erklären, dass du deshalb noch lange kein Weltphysiker bist.

Auch du wirst im Leben auf Komplikationen treffen, die dich an den Rande der Verzweiflung bringen.

Immerhin haben knapp 8% einen IQ von über 120 = knapp 6,5 Millonen in Deutschland

Es beschreibt im Endeffekt auch nur die kognitive Leistungsfähigkeit aber das heißt noch lange nicht, dass man mit solch einer auch erfolgreich im Leben wird, was ich dir natürlich trotzdem wünsche.

Fazit: Es ist nur eine Zahl, die man nicht überbewerten sollte.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Psychologiestudent