Überall gleich abgeschnitten (IQ Test, hochbegabt)?
Wie es in der Überschrift schon steht:
ich hatte einen IQ Test gemacht (professionell) und habe in allen Kategorien (sprachlich, logisch- mathematisch usw usw) relativ gleich stark abgeschnitten.
Was man von Erfahrungsberichten o.Ä. mitbekommt, ist jedoch, dass die meisten in einem Bereich (deutlich) besser abschneiden.
Ist bei meinem Test etwas falsch gelaufen? Bzw. weiß jmd mehr zu sowas?
Liebe Grüße
5 Antworten
Man sollte die Definition der Intelligenz über den IQ nicht überbewerten. Es ist sehr zu bezweifeln, das der IQ-Test das mißt, was wir unter Intelligenz verstehen wollen. Das Problem dabei: Es gibt bislang keine andere Definition von Intelligenz. Berühmt ist der Versuch von Lewis Terman, der 1528 Kinder ausgewählt hatte, die seiner Einschätzung nach, hochbegabt waren, und deren Lebensweg er in einer Langzeitstudie verfolgt hat. Trotz einiger beachtlicher Karrieren in der Gruppe: Einen Nobelpreis erhielten ausgerechnet zwei Testteilnehmer, die beim Eingrenzen der IQ-Elite herausgefallen waren, nämlich Luis Walter Alvarez und William B. Shockley.
Ein weiteres Beispiel ist der Physiknobelpreisträger Richard Feynman mit einem IQ = 125 (nach Wikipedia)
Das heißt nicht, dass irgendwas "falsch gelaufen" ist.
Statistisch gesehen sind die meisten Menschen nicht in allen Gebieten gleich gut, aber das heißt nicht, dass das für alle gilt.
Das Intelligenzprofil über die verschiedenen Bereiche ist immer individuell. Sie können verschieden stark ausgeprägt sein, aber natürlich auch recht gleich verteilt ausfallen.
Hochbegabung an sich ist ja ebenfalls relativ selten. Meistens vermutet man das bei sich selbst bereits vor einem Testergebnis. Das muss aber auch nicht immer so sein.
IQ-Tests hängen immer auch von der Tagesform ab, aber im Wesentlichen werden ihre Ergebnisse in den meisten Fällen wohl schon zutreffen.
Wichtiger als der IQ sind in jedem Fall konkrete Erfolge, Kompetenzen und Interessenslagen. Man mag sich ja intellektuell hervorragend fürs Medizinstudium eignen. Nur heißt das nicht unbedingt, dass man das wirklich will und letztlich richtig wäre. Ein Spitzen-IQ garantiert auch kein Spitzen-Abi. Andere Dinge als die Intelligenz zählen ebenfalls.
Was man von Erfahrungsberichten o.Ä. mitbekommt, ist jedoch, dass die meisten in einem Bereich (deutlich) besser abschneiden.
Das ist der bias bei Erfahrungsberichten: Wer nichts "Besonderes" vorweisen kann veröffentlicht seine Ergebnisse eher nicht. Daher zeigen überdurchschnittlich viele der online einsehbaren Auswertungen die beschriebenen Ausreißer. Eine Statistik lässt sich daraus nicht ableiten.
Nicht unbedingt - es gibt Multi-Talente…