Warum wird ein DDR Radio Intimo 5400 kurz nach dem einschalten wieder leiser?
Ich habe bei eBay ein DDR Radio Intimo 5400 gekauft. Der Verkäufer hat das Gerät schon einer Kondensatorkur unterzogen. Auch hat er einen E/A Schalter am Netzkabel gebaut, weil der eigentliche E/A Schalter defekt war. Seid heute macht das Radio folgendes: Kurz nach dem Einschalten wird der Ton leiser, und ich muss den Sender wieder neu suchen. Das bringt aber nichts, da der Ton kurz darauf wieder verschwindet. Das DDR Radio (Intimo 5400) hat 5 Röhren:
1.) ECC85 = für UKW-Verstärker und Mischstufen
2.) ECH81= für regelbare Mischstufen und ZF-Verstärker
3.) EBF89 oder EAF801= für regelbare NF-Verstärker, HF-Gleichrichter, AM-Demodulatorstufen / für regelbare ZF-Verstärker, HF-Gleichrichter, AM Demodulatorstufen
4.) ECL82 = für NF- und Endverstärker
5.) EM84 = Abstimmanzeiger (für den Betrieb des Radios ist diese Röhre nicht unbedingt nötig)
Da eine Kondensatorkur gemacht wurde, kann nur eines der Röhren (bis auf die EM84) diesen Fehler verursachen. Ich hatte das vor vielen Jahren schon mal. Leider weiß ich nicht mehr, welche Röhre ich da gewechselt habe. :-( Hoffe jemand kann mir da helfen. Danke!
Ich habe den Übeltäter für den ständigen Lautstärkeverlust gefunden. :-) Es war der Poti, der auch ein E/A Schalter hinten dran hatte. Der E/A Schalter war an diesem Poti schon entfernt worden, wie man auf den Fotos sehr gut sehen kann. Das Radio hat vom Vorbesitzer deshalb auch einen Schnurzwischenschalter zum E/A Schalten erhalten. Es ist ein 500Kohm Poti. Zum Glück hatte ich noch einen, den ich einbauen konnte. :-) Bei diesem ist der E/A Schalter aber auch defekt. Ist bei diesem Schalter aber eine Kinderkrankheit.
war der Fehler schon immer da, oder ist er nun plötzlich aufgetaucht?
Hallo Andy7754!
Ich habe das Radio erst seid ca. 1 Woche. Der Fehler ist erst heute aufgetaucht. Kondensatoren waren da schon gewechselt worden.
4 Antworten
Ich vermute das Ding ist "verschlimmbessert" worden, zu viele unnötige Umbauten, ohne einen ordentlichen Abgleich, und vermutlich auch mit unpassenden Bauteilen.
Denn wenn du den Sender nachjustieren musst (Sender nachjustieren), damit es wieder die erwartet Lautstärke hat, dann wird der Empfangs-Oszillator in der Frequenz "driften". Das bedeutet auf Grund von minimalen Änderungen in der Temperatur und Spannungsversorgung driftet der Empfangsoszillator. Vermutlich bei AM (LW,MW,KW) noch mehr im Vergleich zu FM (UKW).
Hier ergibt diskutiert:
https://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?t=26031
Viel Erfolg !
Hallo Transistor3055!
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Das Radio macht aber folgendes:
Kurz nach dem Einschalten ist der Sender ganz normal zu hören. Dann nach ca. nicht mal 1min. wird er leiser, und ich muss wieder an der Sendereinstellung drehen, damit ich ihn wieder habe. Und dann beginnt das spiel von vorn. Der Sender ist immer nur kurz ganz normal zu empfangen. Das macht das Gerät aber erst seid heute.
Mit einfachsten Mitteln könnte man höchsten prüfen (per Hand und ausgeschaltet) ob die Röhren nach ner Stunde Betrieb alle gut warm sind. Ansonsten musste das Gerät bei nem Profi mal neu einstellen lassen..
ich tippe eher auf eine Fehler in der Regelung der Verstärkerstufen.
Gewöhnlich wird die Regelspannung gleich hinter der Demodulatorstufe gebildet und den davor liegenden Verstärkerstufen zur Drosselung der Verstärkung zugeführt (Rückwärtsregelung). Das ganze ist mit einer Schaltung verbunden, die erst einige Zeit nach dem Einschalten den Ton frei gibt, um lästige Störungen und die vom Einschwingen der Regelung zu unterdrücken.
Zuletzt habe ich mich vor 65 Jahren damit beschäftigt, kann also nur einen groben Hinweise geben.
Ohne Stromlaufplan wird das ohnehin kompliziert. Sollte der Fehler im Niederfrequenzbereich liegen, kann man auch mit einem Kopfhörer (entkoppelt über einen Kondensator) den Ton verfolgen.
Danke für die Rückmeldung. Es wird so auch benutzen geholfen, die auch mit anderen Geräten ähnliche Probleme haben. Mein Glückwunsch zu gelungenen Reparatur.
Hallo guenterhalt3!
Bitte! :-) Mache das immer gern mit der Rückmeldung, und Info wenn ich den Fehler (Defekt) finde. Es war wie ich feststellen musste leider mein letztes passendes Poti. Einen weiteren ohne E/A Schalter mit selben Wert habe ich zwar auch noch. Nur da weiß ich nicht, ob der funktioniert. Deswegen habe ich diesen nicht eingebaut. Ich habe nun noch welche mit 470Kohm. Da ist die Welle aber dicker, so das die Originalen Knöpfe leider nicht mehr passen. Mal sehen wo ich solche Potis noch herbekomme. Bei eBay sind sie leider nicht ganz billig. :-(
Mit dem Widerstandswert ist das nicht so kritisch. Nur muss die Kennlinie logarithmisch sein.
Hallo guenterhalt3!
Also das mit 30Kohm weniger, ist nun nicht das Problem. ;-) Ich habe bei anderen Geräten von anderen Bauarten (Intimo 5430) diesen Poti mit 470Kohm schon eingebaut. Nur nicht bei dem Intimo 5400. Da sieht das dann mit dem E/A und Lautstärkeregler doof aus. :-( Das passt nicht zu dem Intimo 5400. Beim Modell Intimo 5430 kann man das machen.
Hallo guenterhalt3!
Bei dem DDR Radio handelt es sich um ein Intimo 5400. Leider kann ich keine Schaltpläne lesen. Auch habe ich festgestellt, das am Lautstärkepoti die Kondensatoren und Wiederstände von der Platine etwas anders zusammengelötet wurden, als im Original. :-( Da der Fehler aber erst heute auftrat, kann das ja nun nicht die Ursache sein.
der Lautstärkeregler ist nichts weiter als ein Spannungsteiler dessen Teiler-Verhältnis einstellbar ist. Das ist aber nicht linear, weil das menschliche Ohr den Schalldruck auch nicht linear empfindet. Da kann es sein, dass das und der Frequenzgang (für mehr oder weniger Bässe/hohe Töne ) mit zusätzlichen Bauelementen (Kondensatoren und Widerständen) korrigiert wird.
Mit "es wird später leiser" hat das nichts zu tun.
Das Potentiometer hat innen einen Grafit-Schleifer, der über eine Widerstandsbahn beweg wird. Das Radio ist aus den späten 60-er /frühen 70-er Jahren. Da wird sich auch Schmutz auf den Schleifkontakten abgesetzt haben, was dann zu Unterbrechungen führen kann.
Wir haben dann Spiritus (oder Alkohol aus der Apotheke) aus einer Injektionsspritze in das Potentiometer gespritzt. Aber Vorsicht! Keinen Tropfen auf das Gehäuse kommen lassen. Der Lack kann sich verfärben.
Bitte auch keine Aceton verwenden, das löst Kunststoffe auf und verklebt die Oberfläche.
Ob das wirklich hilft? Keine Ahnung, schaden kann es nicht.
Hallo guenterhalt3!
Vielen Dank für die Tipps. Leider habe ich die ganzen Mittel derzeit nicht. Ich habe in die Potis immer (mit Erfolg) Kontakt 60 mit einer Kanüle reingespritzt. Und das hat meistens geholfen. Dieser Poti ist aber (wie ich gerade gesehen habe) gerissen. Also der E/A Schalter der hinten noch dran ist. Ich werde da also einen Poti ohne E/A Schalter einbauen, da der E/A Schalter am Netzkabel gebaut wurde.
Wenn es erst seit kurzem so ist, in dem jetzigen Zustand also noch ne Weile problemlos lief, ohne den Sender zu verlieren, kann das schon eine der Röhren sein. (Ansonsten hätte ich auch eher den Kondensatorwechsel in Verdacht gehabt.) Und wenn ich den (nur unscharfen Schaltplan) recht entziffere, kann es nur die ECC85 oder vielleicht noch die ECH81 sein, passend zu den Bezeichnungen (UKW, HF). Da es kurzzeitig noch funktioniert, und wenn es die Röhre altersbedingt ist, müsste es vor allem an einer innen sehr beschlagenen Röhre erkennbar sein.
Falls nicht die Röhren die Ursache sind, bin ich auch raus, und vermute, dann müsste das ein Fachmann für Röhrenempfänger an seinem Messplatz unter die Hände nehmen. Wenn du die Röhren billig bekommst, probier den Wechsel, mehr kannst du für angemessen Geld, eh kaum machen.
Hallo treppensteiger!
Vielen Dank für ihre Antwort. Röhren habe ich noch genug. Eine RFT ECH81 Röhre habe ich gestern noch bestellt. Die werde ich dann mal tauschen, und dann weitersehen. Sollte das Problem dann immer noch bestehen, werde ich die ECC85 wechseln. Von diesen und auch den anderen habe ich noch jede menge.
Hallo treppensteiger!
Also ich habe nun folgende Röhren gewechselt: ECC85, ECH81, EAF801 und die ECL82. Dabei zeigte sich nach dem Wechsel der EAF801 und der ECL82 keine Veränderung. Erst als ich die ECH81 und die ECC85 gewechselt habe, hatte ich etwas Erfolg, das der Ton länger blieb. Mir ist aber durch Zufall aufgefallen, das wenn ich den Lautstärkenpotie (500KOhm) drücke der Ton lauter wird. Es ist also möglich, das dieser defekt ist. Und noch etwas funktioniert nun leider nicht mehr: Die EM84 bleibt nach kurzer Zeit einfach auf. Also der Balken geht nicht mehr zusammen. Das war vorher nicht.
Mit dem Alter hätte ich auch schon ein paar meiner Fähigkeiten zurückgebildet. ;-) aber Danke für die Infos.
Und wie das so mit dem Zufall ist, ich habe gerade eben meinen Kühlschrank anstupsen müssen, damit er wieder kühlt. Der lief nach dem letzten Kältereglerwechsel immerhin 14 Jahre völlig selbstständig und ist auch schon 20 Jahre alt.
Hallo treppensteiger!
Und es wurde zwischenzeitlich sogar Überholt. Ob zum Vorteil wage ich aber zu bezeifeln. Ich hätte die alten Kondensatoren nicht ohne weiteres gewechselt. Ich habe fast 40 DDR Radios vom Typ Intimo. Und die meisten (bis auf 2 funktionieren noch mit den alten Kondensatoren ohne Probleme: :-)
40 Stück, wow. Das muss schon eine intimo Beziehung sein. ;-)
Hallo guenterhalt3!
Ich habe den Fehler gefunden. Wie in meinem Anhang beschrieben, war es der Lautstärkenpoti. Dieser war defekt. Zum Glück hatte ich noch einen zu liegen, den ich einbauen konnte. :-) Nun funktioniert das Radio wieder, wie es sein soll. ;-) Ich freue mich riesig.