Warum wählen wir nicht Präsident so wie die Amis🇺🇲 oder Russen🇷🇺?

10 Antworten

Die Regierungsbildung dem Parlament zu überlassen halte ich für die eindeutig bessere Lösung als einer Person die fast alleinige Macht zu geben.

Zwar kann es zum Zerbrechen von Regierungen führen, aber eine Koaliton die sich zusammenraufen muss, repräsentiert die Wähler besser als wenn man einer Person das Mandat gibt zu regieren.

Der Unterschied liegt darin, dass Deutschland ein Parlamentarische Republik ist, während z.B. USA, Russalnd, Frankreich,.. Präsidentielle (oder zumindest Semi-Präsidentielle) Republiken sind.

Bei uns in einer parlamentarischen Republik liegt die Macht beim Parlament. Der Präsident oder Kanzler hat keine echte Macht, kann eigentlich selbst nichts bestimmen oder entscheiden - das Parlament sagt wo es lang geht. Daher wählt man hierzulande auch "nur" das Parlament, den Kanzler durch eine direkte Wahl zu legitimieren ist nicht wirklich notwendig, der hat ja, übertrieben formuliert, eh nichts zu melden.

In einer präsidentiellen Republik hingegne wird der Präsident direkt gewählt, und hat dann aber auch echte Machtbefugnisse, kann echte Entscheidungen treffen, wirklich aktiv mitbestimmen, ggf. auch mal ohne das Parlament. Daher ist es nur logisch diesen durch eine Wahl direkt zu legitimieren.

In beiden Fällen wählt das Volk also die Insitution bei der die echte politische Macht liegt, was ja die Idee einer Demokratie ist: Bei uns liegt die Entscheidungsmacht allein beim Parlament (daher wählen wir auch nur das Parlament) während z.B. in den USA der Präsident ebenfalls echte Machtbefugnisse hat (und daher ebenfalls gewählt wird).

Beides hat Vor- und Nachteile. Bei uns hat man die Macht in das Parlament gegeben weil man schlechte Erfahrungen hatte mit Einzelpersonen welche viel Macht auf sich vereinen...

Erst einmal ist der amerikansiche Wahlkampf extrem teuer. Eigentlich kann den nur einer durchstehen wenn er unglaublich reich ist. Da werden Unmegen an $ verbrannt, die man woanders besser nutzen könnte. Und man hat nur die Wahl zwischen mehr oder weniger 2 Nasen, die unterwegs alle anderen potentiellen Konkurrenten weggemobbt haben. Die versprechen, im Wahlkampf fast allen alles, und machen anschließend nur was sie wollen.

In Russland ist es noch platter. Die Wahlen sind nur Pseudowahlen. Es gab sogar eine Höchstamtszeit, die Putin schon längst überschritten hat. Wer ihm das Amt streitig machen könnte oder unliebsame Kritik äußert, ereilt ein Schicksal. Das kann reichen von Verhaftung, über Verbannung hin zu einem Sturz aus dem Fenster. Dabei könnte ich mir sogar vorstellen, dass Putin das gar nicht nötig hat. Vermutlich würde er auch ohne diese Machenschaften gewinnen, nur nicht so hoch.

Bei uns spiegelt die Parteienlandschaft das Wählerverhalten wieder. Prozentual zur Menge der abgebenen Stimmen wird der Wert der Partei ermittelt. In einer Demokratie sind immer alle unzufrieden, weil keiner bekommt was er will. Demokratie ist die Kunst des Kompromisses, des gemeinsamen Nenners. Nach einer Wahl treten die größten Parteien in Verhandlungen ein und versuchen sich zu einigen. Ziel ist es Gemeinsamkeiten zu finden und eine Mehrheit über 50 %. Wer das hinbekommt, ist im Siegerteam. Wenn man sich ins "Aus" schießt, wie z. B. die AfD mit ihrem Nazi-Gehabe und den demokratiefeindlichen Ideen oder wie die BSW mit ihrer Putina an der Spitze, muss damit rechnen ignoriert zu werden. Wenn sie nicht von alleine über 50 % kommen, will keiner mit ihnen in ein Boot gehen. Das ist so, wenn man ein "Schmuddelkind" ist und gegen die Prinzipien der restlichen Bürger arbeitet.

Von Experte vanOoijen bestätigt

Auch in den USA wird der Präsident nicht direkt gewählt.

Es wäre vielleicht gut, wenn du deine politischen Kenntnisse auf den neuesten Stand bringst.


Keksdieb86  22.11.2024, 14:34

Naja, der FS scheint ja nicht mal den Unterschied zwischen unserem Staatsoberhaupt und Regierungschef zu kennen. Was erwartest du da?

Der Bundespräsident hat vor allem repräsentativer Aufgaben.

Außerdem ist bei uns, und das ist auch gut so, auf eine Person nicht solch eine enorme Machtfülle konzentriert. Da gab es weniger gute Erfahrungen...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Extensive Lebenserfahrung