Warum versuchen viele Menschen die DDR gut zureden?

Wenn genug Zeit vergangen ist, erinnern sich die Menschen nur noch an die guten Dinge die sie erlebt haben. Selbst wenn jemand im Gefängnis war, erinnert er sich nach vielen Jahren nur noch an die guten Sachen die er dort erlebt hat. So ist unser Gehirn gestrickt. Wir vergessen die schlechten Dinge und wir behalten nur noch die Sachen in Erinnerung, bei denen wir uns wohlgefühlt haben. Alles andere blenden wir aus.

Anders könnten wir auch gar nicht funktionieren. Wenn wir uns unser Leben lang an die schlechten Dinge erinnern, dann zerbrechen wir an diesen Erinnerungen. Genau aus diesem Grund wird das Leben in der DDR so rosig dargestellt. Die Leute haben vergessen wie es damals war. Sie erinnern sich einfach nicht mehr daran, dass sie nach der Arbeit jeden Tag Schlange gestanden haben. Oft haben Sie Schlange gestanden ohne zu wissen was für Ware im Laden angekommen war. Sie haben eine Schlange gesehen und sich erstmal angestellt. Das ist kein Witz! Das war wirklich so.

Heute würden diese Ostalgiker gern wieder in der DDR erleben, aber natürlich nur wenn sie nicht 13 Jahre auf ein Auto aus Pappe warten müssen. Sie würden gern ihren Golf mitnehmen in die DDR, mit dem sie dann nach Spanien in Urlaub fahren. Eine Mauer durfte es natürlich auch nicht geben, denn wie sollten sie dann in Urlaub fahren? Sie hätten auch nicht gern das wertlose DDR Geld zurück, sondern würden gern den Euro behalten. Es sollte alles so sein wie damals aber eben mit den Vorteilen von heute. Das ist natürlich Blödsinn, genau wie die ganze Verklärung der DDR.

Weil es Menschen gab und gibt die dort glücklich waren. Die Generation die den Krieg noch miterlebt hat war froh als dieser vorbei gewesen ist und es war ihnen bestimmt egal das sie nicht reisen durften. Dafür war kein Geld da in den Nachkriegsjahren. Essen, Wohnung, Job, gab es für die Menschen. Jugendliche in der DDR haben sich genau so verliebt wie sonstwo auf der Welt. Warum dürfen diese Menschen keine schönen Erinnerungen haben und von den guten Seiten des Sozialismus erzählen? Als Zeitzeugen werden immer nur welche genannt die politische Probleme hatten.

Wirkliches allumfassenden Gutreden, fällt mir eigentlich nur bei Menschen auf, die direkt in die Staatsstrukturen, insbesondere MfS involviert waren.

Das mag dann zum Teil aus echtem Glauben an den Arbeiter und Bauernstaat sein, manchmal weil man von seiner Position individuell profitiert hat.

Die DDR differenziert betrachten, sprich ihre Fehler anerkennen bzw. analysieren oder erklären, aber auch ihre Errungenschaften anerkennen oder herausstellen ist hingegen kein Gutreden, sondern wie gesagt eine differenzierte Betrachtung.

Verklärung der Vergangenheit ist ein weit verbreitetes Phänomen.

Weil diese DDR grundsätzlich Verteufelt wird und das stimmt so nicht.

Schreibt hier ein User bei Nachfrage die Wahrheit die er kennt und es passt sie nicht zum von mir gesagten, dann ist er Häme und Spott ausgeliefert. Somit fuehrt das auch mit dazu, das sich viele User gar nicht erst mehr dazu auessern und somit nur ein negatives Bild noch besteht. Da ist der Grund, die Fortsetzung des Kalten Krieges.

Überall wo Licht ist, da ist auch Schatten und das nicht nur in der DDR, denn jeder Staat hat seine Leichen im Keller.