Warum tue ich mich so schwer bei Rechtskurven (Motorrad!) - Was kann ich dagegen tun?

9 Antworten

Ich finde es viel besser,Du bist selbstkritisch und vorsichtig,als wenn Du voller Hybris als Meteor irgendwo einschlägst-davon gibt es Zuviele..!

-den alten Rat aus der Fahrschule,am jeweils anderen Lenkerende zu ziehen,wenn Du dir das Einleiten der Schräglage noch nicht so zutraust,kennst Du? Also zur Rechtskurve am linken Lenderende zu Dir ziehen,dadurch neigt sich das Bike schon etwas. 

-ich habe von vielen Fahrern gehört,man solle dem Motorrad vertrauen,d.h.nicht selbst zu arg und verkrampft agieren,die heutigen Maschinen/Reifen sind sehr gut,man sollte nicht mit dem Motorrad "kämpfen"

-Hast Du eine schon eine Hausstrecke? Mach Dir eine Lieblingsroute,am besten mit Stadt,Autobahn,Land,kennst Du die Strecke gut,kannst Du dich mehr auf die fahrerischen Aspekte konzentrieren. Ah,die Kurve,kann ich mich 70 locker fahren,geht da auch 80..? (Nur ein Beispiel)

-Setze den Kurvenschwung stets an,wenn Du in einer Rechtskurve näher am Mittelstreifen der Fahrbahn bist(nicht in Gegenverkehr geraten!),peile dann die spitzeste Stelle der Kurve an,ab der Du wieder Gas geben kannst (Ideallinie)

-behalte den Kurvenausgang im Blick,damit Du nicht von einer sich zuziehenden "Hundekurve" überrascht wirst. Schau bei unbekannten Kurven auf Landschaftsmerkmale,Bäume,Masten,daran könntest Du erkennen,ob es eine weite oder enge Kurve wird. 

Erstmal ok so? Liebe Grüße!!


DontCopy 
Fragesteller
 18.07.2016, 14:38

Danke für die liebe, verständnisvolle Antwort! Ich werde es auf dem Heimweg nochmal beherzigen.

Manchmal ist mein Kopf so voller wirrer, ängstlicher Gedanken das ich einfach nichts hinbekomme vor so einer Kurve. Klar kennt man da noch den ein oder anderen Rat aus der Fahrschule - aber in solche Momenten geht (fast) gar nichts mehr.

Ich fahre zur Zeit auch eigentlich nur in der Stadt. Arbeit - nach Hause usw... Da gibt es ja eigentlich nur diese typischen, engen Rechtskurven zum abbiegen.

Danke nochmal!

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RheumaBaer  18.07.2016, 14:52

Immer schön,eine weitere zweifelnde Seele kennenzulernen,ich glaube,die zu Selbstsicheren haben einiges hier verbockt.. Oh,ich kenne das so gut! Als ich mein erstes Motorrad hatte,ließ ich sie über eine Woche in der Garage stehen-so blieb sie sauber und nix ging kaputt,haha! :)
Bis ich mich mal traute..
Ich habe mir,auch weil ich sehr spät den Autoführerschein machte,für meine ersten Zittertouren auch gerne mal den Sonntagmittag ausgesucht-Sonntagsfahrer heißt es nicht umsonst,und man fällt erstmal mit seiner Zögerlichkeit nicht so auf! Nur weg natürlich von den Biker-Schwerpunkten,sonst donnern Sie links und Rechts an Dir vorbei-Frustgefahr!! :)
Wenn es Dir wirklich ultraschwer fällt und Du fürchten musst,Deinen ganzen Spaß zu verlieren,ich hatte ein gutes Verhältnis zum Fahrlehrer,es wäre kein Problem gewesen,mit ihm nochmal eine kleine "Nachschulung" zu machen. Einfach nochmal Tips geben lassen.
Du schaffst das,laß Dir Zeit,setze Dich nicht unter Druck.
Aber eines-kann gut sein,Du fällst auch mal. Muss keine Rechtskurve sein,ist beim Motorradfahren aber immer drin-vor allem,wenn man irgendwann denkt-Ey,ich kann's!! Dann wird's nochmal gefährlich,weil man zu euphorisch wird. Aber ein kleiner Absteiger gehört als Erfahrung oft dazu,dann nicht alles wegwerfen! Zurück in den Sattel,wie John Wayne. YIIIHAAA.
Naja. Nicht Zuviel YIIIHAAA vielleicht. :D
Drücke Dir die Daumen!!

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Vom linken Rand deiner Fahrbahn aus anfahren, kurvenäußere Fußraste belasten und Blickführung, Blickführung, Blickführung.

Blickführung ist sowieso das Wichtigste.

Weiiiiit voraus schauen. Man fährt immer dahin, wohin man kuckt. Sobald du anfängst, immer kürzer vor das Vorderrad zu starren, fängt alles an schief zu gehen. Dieses Risiko ist aber natürlich um so größer, je weiter rechts du dich beim Einlenken auf deiner Fahrbahn befindest, weil du von dort aus weniger weit in die Kurve hinein schauen kannst.

Und dann natürlich immer die absoluten Basics beachten:

- Ziel ist, am Anfang der Kurve nur ein Mal einzulenken, möglichst schnell auf die maximale Schräglage zu kommen und dann am Kurvenausgang nur ein weiteres Mal "auszulenken". Einlenkpunkt, Gas und Linienwahl sollen so erfolgen, dass man damit auskommt und nicht zwischendurch korrigieren muss. Das ist schlechter Stil und bringt in den allermeisten Fällen sowieso nichts als Scherereien.

- Man hält in der Kurve nur den Antrieb "auf Zug", beginnt aber erst dann, das Gas aufzuziehen, wenn es möglich ist, das Gas bis zum Auslenkpunkt kontinierlich in einer einzigen fließenden Bewegung zu öffnen, ohne zwischendurch auch nur zu stocken. Wieder gilt: das wäre eine Korrektur, die nur Unruhe rein bringt.

Ich kann da nach wie vor nur den Keith Code "Twist of the Wrist" Band II empfehlen, da steht alles drin. Und natürlich Sicherheitstraining machen.

Ja, das kenne ich, mir geht es manchmal auch so obwohl ich nun schon 35 Jahre mit meiner "Güllepumpe" unterwegs bin. Ich hatte auch noch das Problem das sie in Kurven, egal ob rechts oder links bei einer kleinen Bodenwelle anfing zu schlingern.

Nach einem Einbau eines Gabelstabilisatores ist das vorbei. Aber im Kopf ist es manchmal noch drin. Ja und bei Rechtskurven ist es eben auch manchmal so und da habe ich mir jetzt angeeignet vor einer Rechtskurve einen kleinen Linksschlenker zu machen und umgekehrt. Das klappt sehr gut.

So habe ich auf Strecken, auf denen ich viel fahre mit der Zeit das Kurvenverhalten optimiert. Und auf fremden Strecken ist es nicht anders, immer mit Schlenker. Was die hinter mir denken ist mir egal, ICH muss Heil zu Hause ankommen.

Wichtig ist natürlich auch den Blick immer in das Ende der Kurve gerichtet zu haben und nicht direkt vor das Motorrad.

Ein kurviges gelingen

Salue

Beim Töff ist es noch wichtiger als beim Auto. Dort wo Du hinsiehst, fährst Du automatisch auch hin. Da wir rechts fahren, siehst Du in Linkskurven weiter, als in Rechtskurven. Du hast also in Linkskurven die bessere Übersicht über die Verkehrslage.

Mit etwas Übung kommt das aber auch hin und Du wirst Dich bald auf Deinem Zweirad wohlfühlen.

Wer etwas zahm fährt, vor allem als Anfänger, lebt länger! Lass Dich nicht hetzen.

Ich wünsche dir "Hals und Beinbruch"

Dein

Tellensohn

Hallo,

du brauchst nicht um Nachsicht zu bitten - für was auch?

Ich fahre schon über 25 Jahre Motorrad und bei mindestens 7 von 10 Motorradfahrern ist es so, dass sie die Linkskurven lieber / besser fahren als die Rechtskurven.

Ich bin mir aber sicher, dass ich dir sagen kann, woran das liegt und dass du es abstellen kannst!

Das alles spielt sich im Kopf ab, ist sozusagen Psychologie.

MAN FÄHRT DORTHIN, WO MAN HINSCHAUT !!!

Und was machen gerade Motorradfahrer in einer Kurve? Sie schauen so gut wie immer in Richtung Gegenverkehr, ob da was kommt und dass sie ja nicht in Richtung Gegenfahrbahn kommen.

In einer Linkskurve passt das, denn da will man ja auch nach links.

In einer Rechtskurve dagegen trägt es dich dadurch unvermeidbar ebenfalls nach links, obwohl du nach rechts willst.

Da wirken die Kräfte sozusagen gegeneinander ;-)

Egal in welcher Kurve ist immer ein "langer Blick" wichtig. Immer relativ weit nach vorne schauen, ohne dabei die Kurve aus den Augen zu verlieren. Aber nie direkt vor das Motorrad schauen.

In Rechtskurven den langen Blick dann auf den rechten Fahrbahnrand richten und du wirst sehen, nach ein paar Versuchen fährst du die Rechtskurven (fast) genauso geschmeidig wie die Linkskurven.

Versuche es - es klappt!

Du kannst uns ja deine Erfahrungen dazu dann hier berichten.

Viele Grüße und viel Erfolg

Michael